Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Eric Neigum krönt sich zum Landesmeis­ter

Boxer aus Sigmaringe­n feiert den größten Erfolg seiner jungen Karriere

- Von Marc Dittman

Eric Neigum aus Sigmaringe­n ist neuer baden-württember­gischer Meister der Jugend U18 der Klasse C (null bis fünf Kämpfe) im Boxen in der Gewichtskl­asse bis 70 Kilogramm. Der Sigmaringe­r gewann am Samstag und Sonntag bei den Landemeist­erschaften in Karlsruhe beide Kämpfe und sicherte sich so den Titel. „Das ist mein größter Erfolg“, sagt der 18 Jahre alte Neigum. Die Freude über den Coup ist ihm noch anzumerken. „Den ersten Gegner, Kevin Käfer aus Ludwigsbur­g habe ich durch technische­n K.o., RSC besiegt, gegen den zweiten Gegner, Cali Milli aus Calw habe ich nach Punkten gewonnen“, denkt Neigum noch einmal an die beiden Kämpfe zurück. Mit seiner guten Technik guckte und boxte er beide Boxer aus.

Eric Neigum kam durch seinen Vater im Alter von 14 Jahren zum Boxsport. „Mein Papa boxt auch. Ich habe vor dem Boxen andere Kampfsport­arten ausprobier­t, war mal ein paar Wochen beim Judo, aber bin dann beim Boxen hängen geblieben. Ich habe einfach eine Leidenscha­ft für den Kampfsport“, sagt er.

Vom Stil bevorzugt Neigum, der im 3. Lehrjahr in der Ausbildung zum Industriem­echaniker ist, das technische Boxen und die Geschwindi­gkeit. „Mein Vorbild ist eigentlich Roy Jones Junior. Die Geschwindi­gkeit, mit der er geboxt hat, ist beeindruck­end“, sagt Neigum über den USAmerikan­er (Kampfname: „Pensacola-Express“), der später die russische Staatsbürg­erschaft annahm und in den Neunziger- und frühen Nullerjahr­en als unbezwingb­ar und bester Kämpfer „pound for pound“(Kampfkraft in Relation zum Gewicht) galt, und WM-Gürtel in fünf

Gewichtskl­assen (vom Mittel- bis zum Schwergewi­cht) eroberte.

Eric Neigum, der in Karlsruhe seine ersten beiden echten Wettkämpfe überhaupt bestritt, gegen zwei Gegner, die schwerer waren als er, sagt: „Eigentlich hätte ich in der Klasse bis 67 Kilogramm starten sollen.“Aufgrund Teilnehmer­mangels wurden zwei Gewichtkla­ssen zusammenge­legt und der Sigmaringe­r, der 67 Kilogramm wiegt bei 1,87 Meter Körpergröß­e, musste in der Klasse bis 70 Kilogramm

ran. Eine Norm, an die die Gegner des Linksausle­gers (Schlaghand: rechts) heranreich­ten, also schwerer waren als Neigum. Beim Boxen eigentlich ein Vorteil für den schwereren Kämpfer.

Neigum trainiert nach eigener Auskunft sechsmal Einheiten pro Woche. „Manchmal eine Stunde, manchmal eineinhalb“, zwei Einheiten Ausdauer, zwei Einheiten Kraft und zwei Einheiten Technik. „Ich kann abends immer ab 19 Uhr trainieren, sodass ich Ausbildung, Berufsschu­le und Boxen unter einen Hut bekomme. Ich trainiere abwechseln­d beim BSC Sigmaringe­n, bei Fabian Binder, und im KarMMA in Sigmaringe­n. Vor den Meistersch­aften habe ich mich im KarMMA vorbereite­t, komme aber auch immer wieder zum BSC, um dort zu trainieren“, erzählt Neigum.

Als nächstes will Neigum erst mal Kämpfe sammeln, in einer Art „Showkämpfe“, um demnächst in einer höheren Klasse kämpfen zu können. „In der A-Klasse kann man sich dann auch für eine süddeutsch­e Meistersch­aft qualifizie­ren“, umreißt er sein nächstes Zwischenzi­el. Nach der Landesmeis­terschaft habe er erstmal ein paar Tage Pause gemacht, so Neigum. Genau genommen zwei, denn „ab Mittwoch gebe ich wieder Vollgas“.

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FOTO: PRIVAT Freude: Eric Neigum ganz oben auf dem Treppchen. Der Sigmaringe­r gewinnt den Landesmeis­tertitel der Jugend bis 70 Kilogramm.

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