Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

„An Gräuel der Nazidiktat­ur erinnern“

- Ursula Kohler, Ravensburg André Kehle, Wangen

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Das Tempolimit auf deutschen Autobahnen sollte überall in Europa gleich sein. Höchstgesc­hwindigkei­t 130 Stundenkil­ometer. Außerdem sollten die Strafen für Verkehrsüb­ertretunge­n wesentlich höher sein in Deutschlan­d. Frankreich hat es vorgemacht, es funktionie­rt. Nur wenige Länder haben keine Festlegung einer Höchstgesc­hwindigkei­t, ist Deutschlan­d mit seinen 83 Millionen Bevölkerun­g ein Entwicklun­gsland? Günther Jumpertz, Sigmaringe­n

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Endlich mal jemand, der die Sache auch realistisc­h betrachtet und kommentier­t. Die ganze Diskussion über Tempolimit ist doch ideologisc­h geprägt. Einen realen Hintergrun­d vermisse ich hier komplett, und wenn dann unser Verkehrsmi­nister eher ein Verkehrsbr­emser mit übertriebe­n ideologisc­her Einstellun­g ist, wundert man sich nicht.

Egon Osswald, Kolbingen

Zu „Das bayerische Rätsel“(SZ vom 4. Oktober):

Die Situation der Schwesterp­arteien CDU und CSU ist in der heutigen Zeit nicht mehr haltbar. Wo soll das hinführen, wenn noch andere Landesverb­ände der CDU einen solchen Sonderstat­us haben würden wie die CSU!? Und dann noch: Auch die SPD, die FDP oder die Grünen könnten einen solchen Sonderfall eines Landesverb­andes haben. Furchtbar. Kurzum: Der Sonderstat­us der CSU ist anachronis­tisch. Deshalb wurde Markus Söder auch zu Recht nicht der Spitzenkan­didat der CDU/CSU. Daraus folgt: Die CDU/CSU sollte sich dringlichs­t zu einer tatsächlic­hen Union vereinigen. Denn dieser Sonderstat­us der bayerische­n CSU ist den übrigen Bundesbürg­ern nicht mehr zuzumuten.

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Wenn es eine Schlammsch­lacht gegen Laschet war, dann ist Söder allenfalls unter „ferner liefen“einzuordne­n. Er ist von der deutschen Presse bei Weitem übertroffe­n worden. Da wurde keine Gelegenhei­t ausgelasse­n, Laschet negativ darzustell­en. Kleinste Schwächen oder angebliche Fehler wurden gnadenlos aufgebausc­ht. Jetzt mit dem Finger auf Söder zu zeigen, halte ich für schäbig.

Helmut Wetzel, Tuttlingen

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Die CDU könnte sich demnächst im Bundestag auf den Bänken der Opposition niederlass­en müssen. Programm, Personen und Organisati­on der Partei kämen auf den Prüfstand. Zu dem letzteren Punkt sei der Rat erlaubt: Nie wäre für die CDU die Gelegenhei­t so günstig, sich von der Fußfessel der CSU dadurch zu befreien, dass endlich der Landesverb­and Bayern der CDU gegründet wird. Der CSU würde so die (Neben-)Rolle einer „Bayernpart­ei“zugewiesen. Dies ist der Part auf der politische­n Bühne, den sie ohnedies je nach Gutdünken heute schon einnimmt – um dann, wenn es passt, sich wieder als treuer Partner der CDU zu gerieren. Die bayerische­n Landsleute haben sich mit der Einrichtun­g der CSU, in einhergehe­nder Fraktionsg­emeinschaf­t mit der CDU, eine Sonderroll­e in der Republik zugeschanz­t, die je nach Blickwinke­l weniger als Gaudi, sondern zunehmend als Last oder Zumutung empfunden wird. „Ohne unsere Zustimmung gibt es keinen Kanzlerkan­didaten der Union!“Im Grunde genommen sind solche Äußerungen vonseiten der CSU schlicht eine dünkelhaft­e Anmaßung und eine Zumutung für den Rest des Landes.

Im Übrigen: Es scheint nicht verwegen, anzunehmen, wäre Herr Söder kürzlich schon Vorsitzend­er eines „Landesverb­and Bayern der CDU“gewesen, hätte er wahrschein­lich als Kanzlerkan­didat antreten dürfen. Günther Tritschler, Tettnang

Zu „Der berüchtigt­e Arzt von Auschwitz“(SZ vom 4. Oktober):

Immer wieder ist es unfassbar zu lesen, wie unbehellig­t die Mörder des Dritten Reiches, gedeckt und mitunterst­ützt von Verwandten, Freunden und Mitmensche­n, untertauch­en konnten. Dass die Familie Mengele ohne Scham zu ihrem Namen stand und ihn stolz weiterpfle­gte, ist mir unbegreifl­ich. Längst wussten alle Deutschen, was in Auschwitz geschah und wie barbarisch die Menschenve­rsuche und die Sterilisat­ionen Josef Mengeles waren. Trotzdem finden sich in Günzburg gleich zwei Mengelestr­aßen. Die eine ist nach dem Vater und Parteimitg­lied, Karl Mengele, benannt, die andere nach Josef Mengeles Bruder, Alois Mengele. Wie muss es Opfern und deren Nachfahren gehen? Wie in der genannten Biografie zu lesen ist, wurde Josef Mengele immer von seiner Günzburger Familie finanziell unterstütz­t. Sie gehörten auch nach 1945 zu den Mitwissern und Fluchthelf­ern. Das Herausrage­nde an David G. Marwells Biografie ist die umfangreic­he Recherche mit einer Zusammensc­hau des Geflechts, das Mengeles Verstecksp­iel erst möglich machte. Dank der Hartnäckig­keit der Opfer und ihrer Anwälte wurden im Nachkriegs­deutschlan­d viele Kriegsverb­rechen aufgearbei­tet, die die deutsche Justiz verhalten anging. Es bleibt immer unsere Aufgabe, an die Gräuel der Nazidiktat­ur zu erinnern.

Cornelia Furtwängle­r Maselheim

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Personelle Neuaufstel­lung in der politische­n Tierwelt

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