Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
„An Gräuel der Nazidiktatur erinnern“
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Das Tempolimit auf deutschen Autobahnen sollte überall in Europa gleich sein. Höchstgeschwindigkeit 130 Stundenkilometer. Außerdem sollten die Strafen für Verkehrsübertretungen wesentlich höher sein in Deutschland. Frankreich hat es vorgemacht, es funktioniert. Nur wenige Länder haben keine Festlegung einer Höchstgeschwindigkeit, ist Deutschland mit seinen 83 Millionen Bevölkerung ein Entwicklungsland? Günther Jumpertz, Sigmaringen
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Endlich mal jemand, der die Sache auch realistisch betrachtet und kommentiert. Die ganze Diskussion über Tempolimit ist doch ideologisch geprägt. Einen realen Hintergrund vermisse ich hier komplett, und wenn dann unser Verkehrsminister eher ein Verkehrsbremser mit übertrieben ideologischer Einstellung ist, wundert man sich nicht.
Egon Osswald, Kolbingen
Zu „Das bayerische Rätsel“(SZ vom 4. Oktober):
Die Situation der Schwesterparteien CDU und CSU ist in der heutigen Zeit nicht mehr haltbar. Wo soll das hinführen, wenn noch andere Landesverbände der CDU einen solchen Sonderstatus haben würden wie die CSU!? Und dann noch: Auch die SPD, die FDP oder die Grünen könnten einen solchen Sonderfall eines Landesverbandes haben. Furchtbar. Kurzum: Der Sonderstatus der CSU ist anachronistisch. Deshalb wurde Markus Söder auch zu Recht nicht der Spitzenkandidat der CDU/CSU. Daraus folgt: Die CDU/CSU sollte sich dringlichst zu einer tatsächlichen Union vereinigen. Denn dieser Sonderstatus der bayerischen CSU ist den übrigen Bundesbürgern nicht mehr zuzumuten.
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Wenn es eine Schlammschlacht gegen Laschet war, dann ist Söder allenfalls unter „ferner liefen“einzuordnen. Er ist von der deutschen Presse bei Weitem übertroffen worden. Da wurde keine Gelegenheit ausgelassen, Laschet negativ darzustellen. Kleinste Schwächen oder angebliche Fehler wurden gnadenlos aufgebauscht. Jetzt mit dem Finger auf Söder zu zeigen, halte ich für schäbig.
Helmut Wetzel, Tuttlingen
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Die CDU könnte sich demnächst im Bundestag auf den Bänken der Opposition niederlassen müssen. Programm, Personen und Organisation der Partei kämen auf den Prüfstand. Zu dem letzteren Punkt sei der Rat erlaubt: Nie wäre für die CDU die Gelegenheit so günstig, sich von der Fußfessel der CSU dadurch zu befreien, dass endlich der Landesverband Bayern der CDU gegründet wird. Der CSU würde so die (Neben-)Rolle einer „Bayernpartei“zugewiesen. Dies ist der Part auf der politischen Bühne, den sie ohnedies je nach Gutdünken heute schon einnimmt – um dann, wenn es passt, sich wieder als treuer Partner der CDU zu gerieren. Die bayerischen Landsleute haben sich mit der Einrichtung der CSU, in einhergehender Fraktionsgemeinschaft mit der CDU, eine Sonderrolle in der Republik zugeschanzt, die je nach Blickwinkel weniger als Gaudi, sondern zunehmend als Last oder Zumutung empfunden wird. „Ohne unsere Zustimmung gibt es keinen Kanzlerkandidaten der Union!“Im Grunde genommen sind solche Äußerungen vonseiten der CSU schlicht eine dünkelhafte Anmaßung und eine Zumutung für den Rest des Landes.
Im Übrigen: Es scheint nicht verwegen, anzunehmen, wäre Herr Söder kürzlich schon Vorsitzender eines „Landesverband Bayern der CDU“gewesen, hätte er wahrscheinlich als Kanzlerkandidat antreten dürfen. Günther Tritschler, Tettnang
Zu „Der berüchtigte Arzt von Auschwitz“(SZ vom 4. Oktober):
Immer wieder ist es unfassbar zu lesen, wie unbehelligt die Mörder des Dritten Reiches, gedeckt und mitunterstützt von Verwandten, Freunden und Mitmenschen, untertauchen konnten. Dass die Familie Mengele ohne Scham zu ihrem Namen stand und ihn stolz weiterpflegte, ist mir unbegreiflich. Längst wussten alle Deutschen, was in Auschwitz geschah und wie barbarisch die Menschenversuche und die Sterilisationen Josef Mengeles waren. Trotzdem finden sich in Günzburg gleich zwei Mengelestraßen. Die eine ist nach dem Vater und Parteimitglied, Karl Mengele, benannt, die andere nach Josef Mengeles Bruder, Alois Mengele. Wie muss es Opfern und deren Nachfahren gehen? Wie in der genannten Biografie zu lesen ist, wurde Josef Mengele immer von seiner Günzburger Familie finanziell unterstützt. Sie gehörten auch nach 1945 zu den Mitwissern und Fluchthelfern. Das Herausragende an David G. Marwells Biografie ist die umfangreiche Recherche mit einer Zusammenschau des Geflechts, das Mengeles Versteckspiel erst möglich machte. Dank der Hartnäckigkeit der Opfer und ihrer Anwälte wurden im Nachkriegsdeutschland viele Kriegsverbrechen aufgearbeitet, die die deutsche Justiz verhalten anging. Es bleibt immer unsere Aufgabe, an die Gräuel der Nazidiktatur zu erinnern.
Cornelia Furtwängler Maselheim
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