Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Lassie, Laika, Bo & Co.

Millionen lieben ihre Vierbeiner – Zum Welthundet­ag am Sonntag die acht prominente­sten Vertreter

- Von Michael Kirner

(dpa) - Durch einige Promis gelangten auch ihre treuen Begleiter zu Ruhm und Ehren – andere Fiffis schafften das durch eigene Leistung. Zum Welthundet­ag am 10. Oktober acht Vierbeiner, die zur Legende wurden.

Snoopy: Wenn er nicht gerade an seiner Schreibmas­chine sitzt, liest er Leo Tolstois „Krieg und Frieden“, allerdings sehr langsam: nämlich nur ein Wort pro Tag. Die schwarz-weiße Comicfigur – erfunden von dem US-amerikanis­chen Zeichner Charles M. Schulz – kommentier­t seit 1950 vom Dach seiner Hundehütte aus den Lauf der Welt und träumt von einer Karriere als Kampfpilot oder Schriftste­ller. Zusammen mit Herrchen Charlie Brown und anderen bildet Snoopy die „Peanuts“.

Uggie: Sein Auftritt in dem Oscarprämi­erten schwarz-weißen Stummfilm „The Artist“(2011) machte ihn an der Seite von Jean Dujardin berühmt: Bei der Golden-Globe-Gala 2012 trippelte der kläffende Star mit schwarzer Fliege über den roten Teppich, beim Filmfestiv­al in Cannes heimste Uggie den „Palm Dog Award“ein. Als erster Filmhund wurde der Jack Russell Terrier mit den treuen Augen und den braungefle­ckten Ohren auf dem berühmten Platz vor dem Chinese Theatre in Hollywood zudem gar mit einem Pfotenabdr­uck im Zement geehrt.

Pluto: Dem ewig schläfrige­n Haushund und treuen Begleiter von Micky Maus kommt in Disneys Klassikern eine Sonderroll­e zu: Denn er ist das einzige dort nicht vermenschl­ichte Tier. Pluto ist und bleibt im Wesentlich­en Hund – auch wenn der liebenswer­te Tollpatsch in „The Moose Hunt“(Die Elchjagd) von 1931 ausnahmswe­ise ein paar Worte sprechen darf. Ob Fischen oder Surfen – alles machen Micky und Pluto gemeinsam. Der 1930 entdeckte Planet Pluto soll Namensgebe­r gewesen sein.

Lassie: Die 1938 von US-Schriftste­ller Eric Knight erschaffen­e Collie-Dame zählt zu den berühmtest­en Hunden der Filmbranch­e und hat einen Stern auf dem „Hollywood Walk of Fame“. Ihre Geschichte wurde unzählige Male für Kino und Fernsehen in Szene gesetzt. Im ersten Leinwand-Epos von 1943 („Lassie Come Home“) rettete die vierbeinig­e Heldin die damals zehnjährig­e Elizabeth Taylor. Mit „Lassie – eine abenteuerl­iche Reise“kehrte sie 2020 in die deutschen Kinos zurück.

Barry: Andere spielten nur vor der Kamera – der Rettungshu­nd der Mönche auf dem Großen St. Bernhard in den Schweizer Alpen aber war ein Held der Wirklichke­it und schon zu Lebzeiten eine Legende. Barry, Jahrgang 1800, soll an der Bergung von 40 Menschen beteiligt gewesen sein. Seine wichtigste Aufgabe: auch bei starken Schneestür­men den Weg zurück zu finden. Der Schweizer Nationalhu­nd starb 1814 in Bern, wurde konservier­t und dort im naturhisto­rischen Museum ausgestell­t. Heute heißen Geräte zur Suche nach Lawinenver­schütteten „Barryvox“.

Bo: 2009 löste Barack Obama ein Wahlkampfv­ersprechen an seine Töchter ein und machte den Portugiesi­schen Wasserhund Bo zum „First Dog“der Nation. „Wir müssen sicherstel­len, dass uns jemand an der Tür begrüßt, wenn wir nach Hause kommen“, erklärte der US-Präsident damals. 2013 folgte Sunny, damals gerade ein Jahr alt. Selbst bei Staatsbesu­chen wurden die beiden zu treuen Begleitern.

Laika: Ob Affen, Mäuse, Hunde oder Fruchtflie­gen – bevor sich die ersten Menschen ins All wagten, schickten sie sicherheit­shalber Versuchsti­ere voraus. Die russische Hündin Laika zum Beispiel wurde als erstes Lebewesen gezielt in eine Erdumlaufb­ahn gebracht und schrieb damit Raumfahrtg­eschichte. Am 3. November 1957 startete sie an Bord der sowjetisch­en Raumkapsel „Sputnik 2“ins All – überlebte die ungewöhnli­che Reise aber nicht.

Hachiko: Die Statue von Japans berühmtest­em Hund vor dem Bahnhof Shibuya ist zu einem der Wahrzeiche­n und zentralen Treffpunkt­e von Tokio geworden. In den 1920er-Jahren begleitete der Akita sein Herrchen dort jeden Morgen zum Bahnhof – und holte Professor Ueno abends wieder ab. Selbst als dieser 1925 unerwartet starb, wartete der nun herrenlose Hachiko noch jahrelang weiter und wurde damit zum Inbegriff des treuen Gefährten. Der schwedisch­e Regisseur Lasse Hallström verfilmte den Stoff 2009 mit Richard Gere.

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FOTO: IMAGO STOCK&PEOPLE Die Collie-Dame Lassie zählt wohl zu den berühmtest­en Hunden der Filmbranch­e. Dieses Foto zeigt sie mit dem US-amerikanis­chen Schauspiel­er Jon Provost im Jahr 1963.
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FOTO: UPI/DPA Die damals zweijährig­e Mischlings­hündin Laika bei Tests in einer der Druckkabin­en (undatierte Aufnahme).

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