Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Die Fehler müssen aus den Köpfen raus
Fußball-Landesliga, St. 4: TSV Riedlingen - FV RW Weiler (So., 15 Uhr, Donaustadion)
- Eine Woche nach der 0:3-Niederlage beim FC Mengen im Donau-Derby empfängt der TSV Riedlingen in der Landesliga am Sonntag (15 Uhr, Donaustadion) den FV RW Weiler. Wieder ein harter Brocken für die Rothosen.
„Eine harte Nuss“, sagt Hans Hermanutz respekt- und fast ein bisschen ehrfurchtsvoll zum sonntäglichen Gegner. „Ich weiß nicht, wie lange die schon in der Landesliga sind und eine sehr gute Rolle spielen, 20, 30 Jahre.“Auch für Hans Hermanutz zählt Weiler zu den Top-Mannschaften, ungeachtet ihres Saisonstarts. Nach dem Trainerwechsel Jürgen Kopfsguter kehrte auf die Kommandobrücke zurück - hat sich die Mannschaft aus dem Allgäu stabilisiert. „Ja, das kann man sagen, wenn man auf die jüngsten Ergebnisse schaut, wie das 4:1 gegen den SV Kehlen und den deutlichen 6:0-Erfolg gegen Dettingen/Iller.“
Hans Hermanutz hat während des Trainings unter der Woche die Fehler der vergangenen Spiele - vor allem die frühen Ballverluste - angesprochen. Auch in Mengen fing man sich zwei der drei Tore nach Ballverlusten im Mittelfeld, als zunächst Manuel Fauler und dann Dominik Früh die Bälle verloren hatten. Beim ersten Mengener Tor hatte Alexander Klotz gegen Matthias Binder seinen Schnelligkeitsvorteil genutzt. Riedlinger hatte sich bei eigenem Eckball einen Konter eingefangen.
„Man kann ja ein Spiel wie gegen Mengen verlieren, aber die Art und Weise ist nicht in Ordnung“, sagt der Trainer. „Das haben wir aber immer wieder angesprochen, dass die zweite Saison - und auch wenn es vergangenes Jahr nur elf Spiele waren schwieriger wird als die erste.“Das müsse endlich auch in den Köpfen der Spieler ankommen. Denn auch Hermanutz glaubt, dass das anfälligste Organ im Riedlinger Spiel derzeit zwischen den Ohren sitzt. Dennoch sei man noch immer im Soll. „Wir haben 15 Punkte, drei Punkte mehr und wir stehen fünf Plätze weiter oben, drei Punkte weniger und wir sind fünf Plätze schlechter. Aber wir sind im Soll. Wir wollen nach der Vorrunde unter die besten Zehn, wir müssen es nicht, Das ist ein großer Unterschied. Und wenn wir uns anschauen, wer da vor uns steht, dann sind das alles starke Mannschaften mit teilweise langjähriger Landesligaerfahrung.“
Das einzige, was ihn derzeit störe, sei die fehlende Auswärtsausbeute, und das vor allem ohne eigene Tore: „Wir haben nur in Bad Schussenried gewonnen, ansonsten 0:3 in Biberach, 0:3 in Mengen, 0:2 in Eschach, 0:1 in Balingen“, deutet Hermanutz an, dass die Null, die derzeit auswärts vorne steht, ihm einfach zu wenig ist.
Es fehle derzeit wohl auch ein bisschen das Selbstvertrauen. „Aber wenn ich mir das im Spiel nicht holen kann, muss ich es mir halt im Training holen“, sagt der Trainer. Denn durch die Auswärtsniederlagen bringen sich die Riedlinger immer wieder zu Hause unter Druck, dreifach punkten zu müssen.
Personell hat sich nicht viel verändert. Artur Altergot steht weiter nicht zur Verfügung. Dafür ist Martin Schrode wieder dabei, der in Mengen noch aus privaten Gründen hatte passen müssen.
Herr Weber, nach sechs Spieltagen Platz eins in der Tabelle. Fünf Siege, bei nur einer Niederlage. Sind Sie zufrieden?
Ja, das kann man so sagen. Wir sind zufrieden, nehmen das aber mit der nötigen Demut entgegen. Es fühlt sich toll an, schaut gut aus. Aber in den vergangenen drei Wochen mussten wir physisch und physiologisch schon an unsere Grenzen gehen, da wir viele verletzte Spieler und einen nicht so breiten Kader haben. Da heißt es, in der Regeneration und in der Physio unter der Woche richtig gut zu arbeiten, dass am Wochenende alle oder die meisten Spieler wieder fit sind.
Was zeichnet die Mannschaft aus? Wir haben in den Spielen eine tolle Effektivität an den Tag gelegt. Wir haben uns viele Torchancen erspielt, aber auch viele Torchancen genutzt. Wir sind physisch fit. Das spürt man, wie die Mannschaft in die Zweikämpfe geht. Und: Entscheidend ist die Einstellung, der Kopf. Mit den drei Siegen zum Start hatten wir natürlich auch einen extrem guten Puffer. Wir wollen uns von Woche zu Woche steigern.