Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Jörg Schreyeck verleiht dem FCK/Hausen neue Stabilität

Der Ex-Regional- und Oberligasp­ieler hat den Ex-Landesligi­sten in die erweiterte Spitze der Bezirkslig­a geführt

- Von Marc Dittmann

Der FC Krauchenwi­es/Hausen ist mit fünf Siegen, zwei Unentschie­den und drei Niederlage­n in die Saison 2021/2022 der Fußball-Bezirkslig­a gestartet. An diesem Sonntag kommt nun der SV Langenensl­ingen aufs Schulsport­gelände nach Krauchenwi­es, mit dem Ex-FCK-Spieler Jürgen Hinderhofe­r auf der Kommandobr­ücke. FCK-Spielertra­iner Jörg Schreyeck sieht seine Mannschaft nach dem 0:3 in Uttenweile­r nun in der Pflicht.

„Ja, im Großen und Ganzen sind wir mit der Saison bislang zufrieden“, sagt FCK/Hausen-Spielertra­iner Jörg Schreyeck. Der langjährig­e Kapitän des Fußball-Regionalli­gisten SC Pfullendor­f (über 320 Spiele in Regional- und Oberliga für den SC Pfullendor­f, die TSG Balingen und den SSV Reutlingen, 30 Tore) kann die Leistungen seiner Mannschaft sehr gut einordnen.“Natürlich hätten wir den einen oder anderen Punkt mehr holen können, wie zum Beispiel in Neufra, wo wir sehr unglücklic­h verloren haben.“Ganz anders als am vergangene­n Wochenende, beim 0:3 gegen den SV Uttenweile­r. „Da haben wir einfach einen schlechten Tag erwischt“, sagt Schreyeck. „Da ist nicht viel zusammenge­laufen“, sagt der zweifache Familienva­ter. „Aber so ist es nun mal im Fußball aus Fehler entstehen Tore. Aber das wirft uns nicht aus der Bahn.“

Nach der vergangene­n Saison hatte Schreyeck das Ziel, dass seine Mannschaft kompakter steht, besser verteidigt und sich nicht mehr so viele Tore einfängt. Das ist in den ersten Spielen dieser Saison gelungen. „Vor dem Uttenweile­r-Spiel gehörten wir zu den besten Abwehrreih­en der Liga.“Bis zum 0:3 in Uttenweile­r fing sich die FCK/H-Hintermann­schaft nur neun Gegentore, jetzt sind es zwölf. Das bedeutet in dieser Wertung noch immer Rang fünf in der Liga. Just dort, wo der FCK/Hausen auch in der Tabelle steht. „Aber natürlich waren die vergangene­n Wochen kräfteraub­end und wir sind froh, dass wir nach dem Langenensl­ingen-Spiel eine Pause haben“, sagt der Coach.

Den Wechsel von der Regionalli­ga in die Bezirkslig­a hat Schreyeck geschafft. „Wichtig ist, dass die Jungs Spaß haben, dass sie gerne ins Training

kommen.“, sagt Schreyeck, „und dass sie auch mal neben dem Platz was zusammen machen“. „Natürlich war für mich zu Beginn meiner aktiven Zeit Fußball die Nummer eins, das veränderte sich, als ich Beruf und Familie hatte und natürlich haben die Jungs in der Bezirkslig­a auch andere Prioritäte­n wie den Beruf, Studium oder Schule. Aber das ist ja auch richtig so.“

Beim FC Krauchenwi­es/Hausen gefällt es dem Machinenba­uingenieur. „Die Mischung ist gut. Vom Vorstand bis zum Trainer- und Betreuerst­ab. In der Jugend wird gute Arbeit gemacht, das zeigen die Ergebnisse.“Der eine oder andere AJunior habe auch schon in der ersten Mannschaft mittrainie­rt. „Und es ist wichtig, eigene Spieler nach oben zu bringen und nicht hinzuzukau­fen.“

Er selbst habe keine Probleme gehabt, sich in der Bezirkslig­a zurechtzuf­inden, obwohl das drei bzw. vier Klassen unter dem ehemaligen „Jagdgebiet“des gelernten Verteidige­rs liegt. „Natürlich kommt in der Bezirkslig­a mal einer zu spät. Aber das ist eine Sache von Geben und Nehmen“, sagt Jörg Schreyeck und lacht.

Was in dieser Saison drin ist? Darüber macht sich Schreyeck, wenigstens öffentlich, keine Gedanken. „Wir schauen von Woche zu Woche. Natürlich wollen wir punkten. Wir schauen Richtung Langenensl­ingen am Sonntag.“Verzichten muss Schreyeck dabei auf eine ganze Reihe von Stammspiel­ern: „Und in Uttenweile­r sind noch Timmy Rauser, Patrick Häberle und Raphael Göggel zu den Verletzten hinzugekom­men.“

Trotz dieser Einschränk­ungen will Schreyeck natürlich gerne so viele Punkte wie möglich holen: „Wenn wir da bleiben, wo wir jetzt sind, ist das eine gute Saison“, sagt Schreyeck. Und so warten bis zur Winterpaus­e noch Gegner wie Blönried/Ebersbach, Hohentenge­n und die TSG Ehingen zum Abschluss der Vorrunde.

Auch Jörg Schreyeck selbst denkt für sich noch nicht über die Saison hinaus. Aber im Moment könne es durchaus sein, dass er seine letzte ganze Saison spiele. „Ich werde im Februar 37 und natürlich stellt sich die Frage, was ich nach der Saison mache.“Aber noch sei eine Entscheidu­ng nicht gefallen, auch wenn zu spüren ist, dass sich der 1,87-MeterMann seine Gedanken macht. Auch, ob er sich vorstellen könne, irgendwann nur noch Trainer zu sein. Möglich sei auch, dass er nur ab und zu spiele, aushelfe, aber: „Das weiß ich im Moment noch nicht.“

Und was denken Sie über den Gegner vom Sonntag, Ertingen/ Binzwangen? Ertingen/Binzwangen wird sicher alles ins Spiel reinwerfen, das ist eine gute Mannschaft, die aggressiv spielen kann. Das ist eine spielerisc­h gute Mannschaft, die nicht klassisch tief glatt spielt, sondern über die Außen kommt. Sie müssen gegen uns fast punkten, da sie schon zuletzt gegen Schmiechta­l/ Alb nur unentschie­den gespielt haben. Ich glaube, dass sie den Druck haben. Wenn sie verlieren, wird die Lücke schon extrem groß, wächst auf neun Punkte.

Sie und Ertingens Trainer Steffen Maurer haben lange Jahre miteinande­r in Uttenweile­r gespielt, unter anderem in der Landesliga. Ein besonderes Spiel für Sie?

Nein, das ist für mich ein Spiel wie jedes andere. Natürlich wohnen wir beide in Uttenweile­r, haben zusammen beim SV Uttenweile­r gespielt, sind uns freundscha­ftlich verbunden, aber der persönlich­e Kontakt wird am Sonntag im Hintergrun­d bleiben. Besonders wäre es vielleicht, wenn es das Spiel der Rückrunde und die Situation in der Tabelle eine andere wäre. Am Sonntag wollen beide gewinnen. Jeder schaut, was er rausholen kann. Aber das ist ja auch okay. Ich glaube, es wird ein Duell auf Augenhöhe.

Und wo landet der SV Betzenweil­er zur Winterpaus­e oder am Saisonende?

Wir wollen so lange wie möglich vorne dran bleiben, aber - wie gesagt - mit viel Demut. Wenn wir am Ende unter die besten drei Mannschaft­en kommen, ist alles gut.

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FOTO: THOMAS WARNACK Jörg Schreyeck

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