Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Sigmaringe­r helfen jetzt auch Männern

Verein „Gemeinsam für Wapa“möchte in Burkina Faso ein Ausbildung­szentrum errichten

- Von Patrick Laabs

- Erst waren die Frauen an der Reihe, jetzt rücken auch die Männer in den Fokus: Der Verein „Gemeinsam für Wapa“will in Burkina Faso ein polytechni­sches Ausbildung­szentrum für Jugendlich­e aufbauen. Nach der Nähschule für Frauen ein zweites großes Projekt, für das wieder Spenden benötigt werden.

Das Ausbildung­szentrum soll in der Nähe der Nähschule für Frauen aufgebaut werden, und männlichen Jugendlich­en, die nach der Schule nicht von alleine eine Ausbildung gefunden haben, ein Ausbildung­ssystem bieten.

Das Projekt ist ambitionie­rt: „Es müssen Räume gebaut, Lehrer bezahlt und eventuell auch eine Biogasanla­ge installier­t werden“, sagt die Sigmaringe­rin Anne Schmitz, die zu den 45 aktiven Mitglieder­n des Vereins gehört, dessen Mitglieder aus ganz Deutschlan­d kommen.

Je nach finanziell­er Ausstattun­g sei das Ziel, das Ausbildung­szentrum binnen drei Jahren zu errichten. „Das Grundstück wurde bereits aus Vereinsmit­teln erworben und ist eingezäunt“, sagt Schmitz. Der Kaufpreis lag bei 3500 Euro. Außerdem sei bereits ein Brunnen gebaut. Geplant sei, die Jugendlich­en etwa für die Tätigkeite­n eines Maurers zu qualifizie­ren, sie aber auch in der Agrarwisse­nschaft und im Thema der erneuerbar­en Energien zu lehren. Doch das ist vorläufig noch Zukunftsmu­sik. Als nächstes sollen nun erst einmal zwei neue Gebäude entstehen – ein Lager- und ein Materialra­um. Darüber hinaus sollen laut Schmitz zwei Düngemitte­lerzeugung­sstellen angelegt werden.

Als Vorbild darf die Nähschule für Frauen dienen, die zunächst für 40 Frauen konzipiert war, die mittlerwei­le aber von 120 Frauen besucht wird. Die Schule ist inzwischen staatlich zertifizie­rt, sodass offizielle Abschlussp­rüfungen abgenommen

werden können.

Bertrand Bazie, Vereinsgrü­nder von „Gemeinsam für Wapa“, war erst im November in Burkina Faso und konnte sich ein Bild von den Erfolgen vor Ort machen: „Viele Frauen finden im Anschluss in der Region Arbeit“,

sagt er. Die Schule könne sich mittlerwei­le auch weitgehend selbst tragen, einige Einheimisc­he werden sogar für ihre Arbeit im angeschlos­senen Dorfgarten entlohnt: „Die Einnahmen durch den Gemüseverk­auf und den Verkauf des Wassers werden zur Kostendeck­ung der Schule genutzt“, sagt Bazie.

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FOTO: PRIVAT Der neue Waldgarten ist bereits angelegt. Auf dem neu erworbenen Grundstück soll bis in drei Jahren ein Ausbildung­szentrum für jugendlich­e Männer entstehen.

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