Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Waldbühne: Walter Kordovan tritt zurück

Nach 15 Jahren als Vorstand überlässt der 65-Jährige einem fünfköpfig­en Team das Feld

- Von Mandy Hornstein ● geehrt.

- Nach 15 Jahren als Vorsitzend­er bei der Sigmaringe­ndorfer Waldbühne tritt Walter Kordovan nun zurück und überlässt einem fünfköpfig­en Team die Verantwort­ung. 50 Jahre aktive Mitwirkung, davon über 30 Jahre in leitenden Positionen und fast 15 Jahre als Vorsitzend­er machten Walter Kordovan zu einer prägenden Figur des Sigmaringe­ndorfer Theaterver­eins. So wurde er bei der kürzlich stattgefun­denen Hauptversa­mmlung zum Ehrenmitgl­ied ernannt. Doch er verschwind­et nicht komplett von der Bühne: „Ich werde auch weiterhin teilweise mitspielen sowie das Bühnenbau-Team unterstütz­en“, sagt Walter Kordovan auf Nachfrage.

Für ihn sei es bereits nach der letzten Wahl klar gewesen, dass er nur noch eine Amtsperiod­e machen werde. „Gerade sind so viele motivierte, jüngere Akteure am Start, sodass es Zeit war, das Feld ihnen zu überlassen“, so Kordovan. Er habe das Amt immer gerne gemacht. „Nur die ganzen Sitzungen vorbereite­n

und leiten, das habe ich nie gerne gemacht“, sagt er rückblicke­nd. Deshalb hätten ihm bereits seit drei Jahren seine Kollegen unter die Arme gegriffen. Und mit Johannes Buhlert, Dominik Hadasch, Nadja Kiesewette­r, Fabian Felbick und Harald Hahn sei ein tolles neues Team gefunden, das künftig zusammen in der Verantwort­ung

stehe und den Verein leite.

Seit er 15 Jahre alt ist, ist Kordovan bereits Mitglied bei der Waldbühne. Seit 1989 war er circa 30 Jahre stellvertr­etender Vorsitzend­er, als Johann Speh noch im Amt war. Das sei auch direkt eine der schwierigs­ten und traurigste­n Aufgaben gewesen, als er das Amt als Vorsitzend­er angenommen habe. „Ich habe als eine meiner ersten Amtshandlu­ngen die Grabreden für Johann Speh und seine Frau Theresia gehalten“, sagt Kordovan. Das berühre ihn auch heute noch, wenn er daran denke.

Doch die schönen Momente überwiegen die traurigen, so Kordovan. Auf die Frage nach den schönsten Momenten in seiner Waldbühnen­zeit sprudelt es nur so aus ihm heraus. „Allgemein die Premiere und die positiven Rückmeldun­gen danach“, sagt er. Gerade die zwei Wochen vor der Premiere seien für alle Akteure unglaublic­h anstrengen­d. „Wenn man dann die ganzen Rückmeldun­gen bekommt, weiß man, für was man das alles macht“, sagt der 65-Jährige. Außerdem sei es am Ende einer Saison, nach der erfolgreic­hen letzten Aufführung immer etwas ganz besonderes, wenn sich alle Akteure vor dem Kiosk treffen, gemeinsam essen und den Abend ausklingen lassen. „Das sind dann immer um die 100 Personen, die am Stück mitgewirkt haben. Und es ist unglaublic­h schön zu sehen, wie sich alle freuen“, sagt Kordovan.

Aktuell befinde er sich noch in der Übergangsp­hase, doch er freue sich bereits auf die kommende Saison. „Natürlich will ich es nicht aufgeben, aber ich möchte auch nicht mehr an vorderster Front stehen“, so Kordovan. Auch um einige Hausmeiste­rtätigkeit­en würden er und seine Frau Ulrike sich künftig kümmern, die nach wie vor den Kiosk betreue.

„Ich freue mich sehr, dass es künftig viel entspannte­r für mich wird und ich es mehr genießen kann“, so Kordovan. Natürlich stehe er dem Team auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite, falls es gewünscht ist. „Ich denke, ich habe in der Zeit nicht immer alles richtig gemacht, aber ich glaube, dass auch nicht alles falsch war“, sagt er schmunzeln­d. Es sei ihm letztlich immer ein Anliegen gewesen, alles geordnet übergeben zu können.

Neben Walter Kordovan wurden auch dessen Bruder Adolf für 50 Jahre und mit der sowie Marion Hahn und Annika Häberle für 25 Jahre aktive Mitarbeit

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FOTO: MANUELA METZGER Walter Kordovan legt nach 15 Jahren als Vorsitzend­er sein Amt bei der Waldbühne in Sigmaringe­ndorf nieder. Er bleibt dem Verein jedoch künftig erhalten.
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FOTO: WALDBÜHNE SIGMARINGE­NDORF Das neue Team um Fabian Felbick (von links), Nadja Kiesewette­r sowie Dominik Hadasch (von rechts) und Harald Hahn verabschie­den Walter Kordovan (Mitte) als Vorsitzend­en.
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Ehrenmitgl­iedschaft,

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