Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Sigmaringendorf bekommt wieder einen Jugendraum
Kulturkollektiv stellt Antrag – Gemeinde signalisiert Unterstützung
- Sigmaringendorf bekommt wieder einen Jugendraum. Den entsprechenden Antrag hat der Verein Kulturkollektiv, der sich vor wenigen Jahren gegründet hat, bei der Gemeinde eingereicht. Es geht um den Raum im Untergeschoss der Donau-Lauchert-Halle. Bei seiner Sitzung am Montag hat der Gemeinderat entschieden, diesen Antrag zu unterstützen, wobei auch Bedenken aufkamen.
Die Idee erläuterte Vorsitzender Niklas Bauer dem Gremium: Ziel sei es, einen offenen Raum zu betreiben, allerdings nicht nur für Mitglieder des Kulturkollektivs und nicht nur für Jugendliche, sondern als „Treffpunkt für jeden“. Das gebe es in der Form gerade nicht in Sigmaringendorf. Der Verein plane, Darts und einen Tischkicker zu organisieren, also selbst zur Finanzierung beizutragen. Auch Integrationsarbeit sei angedacht, so Bauer. Was sich der Verein allerdings „nicht zumuten“
möchte, sind pädagogische Angebote.
Der Wunsch nach einem solchen Raum sei immer wieder aufgekommen, berichtete Bürgermeister Phillip Schwaiger, allerdings
sei er nicht umgesetzt worden. Das hänge damit zusammen, dass die Jugendlichen den Raum nicht selbst tragen konnten, aber keine erwachsene Aufsichtsperson dabei haben wollten. Da der
Raum aber derzeit kaum genutzt werde, sei er gut für die Idee des Kulturkollektiv geeignet. „Auf so etwas haben wir als Gemeinde ja fast gewartet“, lobte Schwaiger. Die Rahmenbedingungen sollen in einem Nutzungsvertrag festgezurrt werden.
Die Gemeinderäte lobten die Idee ebenfalls, merkten aber auch an, dass der Jugendschutz beachtet werden muss. Peter Müller hinterfragte zum Beispiel, wie Lärm vermieden werden soll oder wie der Verein kontrollieren will, wer Alkohol ausgeschenkt bekommt. Andreas Lang merkte an, dass „der gesunde Menschenverstand wichtig“sei und jemand „ein Auge darauf haben muss“. Schwaiger schlug daraufhin vor, mit anderen Jugendhäusern Rücksprache zu halten, um zu klären, wie sie das regeln. Er schlug auch vor, bei Bedarf Material zu stellen, sodass mit wenig finanziellem Aufwand ein schöner Jugendraum entsteht. Der Gemeinderat entschied einstimmig, die Idee zu unterstützen.