Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
„Kinder brauchen einen kreativen Kompass “
Musikschule Soundwerk feiert zehnjähriges Jubiläum – Gründer Julian Seßler mit vielen Ideen für die Zukunft
- Die Musikschule Soundwerk in Bad Saulgau feiert zehnjähriges Jubiläum. 340 Schülerinnen und Schüler werden dort von 26 Lehrkräften unterrichtet. Wir haben uns zum Jubiläum mit Musikschulgründer Julian Seßler unterhalten.
Herr Seßler, es hat sicher viel Mut gebraucht damals, im Alter von nur 24 Jahren die Musikschule zu gründen? Sie haben sich damit sicher einen Traum erfüllt?
Ja, das stimmt. Im Nachhinein betrachtet war es sicherlich ein mutiger Schritt, den ich damals ehrlich gesagt nicht als besonders groß empfand. Ich war einfach fest entschlossen, meinen Traum zu verwirklichen. Als sich dann die Gelegenheit bot, dieses Gebäude zu mieten, habe ich sofort zugegriffen. Dass sich das alles in den kommenden zehn Jahren so toll entwickeln würde, war mir damals natürlich nicht bewusst.
Was unterscheidet aus Ihrer Sicht das Soundwerk von anderen
Musikschulen? Es scheint auch ein neues Kurssystem zu geben?
Ich denke, neben der Tatsache, dass es allen Musikschulen darum geht, Musik zu vermitteln, liegt der größte Unterschied in unseren neuen Tarifen für den Einzelunterricht. Hier bieten wir die Möglichkeit, zwischen drei verschiedenen Laufzeiten zu wählen. Das entspricht einfach eher den Bedürfnissen nach mehr Flexibilität in der heutigen Zeit. Unsere neu eingeführten Kurse sind eine perfekte Ergänzung dazu. Wir möchten den Einstieg in die Musikwelt für alle so einfach wie möglich gestalten und mit dem entsprechenden Abonnement kann man an jedem beliebigen Kurs an allen Standorten teilnehmen.
Auch die Kleinsten haben seit Kurzem die Möglichkeit, im Kurs „Musikalische Frühbildung“in die Welt der Musik einzutauchen.
Es war uns schon immer ein Anliegen, in einem möglichst frühen Alter Kurse anzubieten, um auch schon den Kleinsten ein Bewusstsein
für Musik zu schaffen und die Freude daran zu wecken. Es ist echt erstaunlich, wie schnell sie lernen und wie viel Spaß sie dabei haben. So beginnt ganz spielerisch ihre musikalische Reise.
Gibt es Kooperationen mit anderen Einrichtungen?
Wir sind derzeit dabei, Kooperationen mit Kindergärten und Kitas aufzubauen. Und über unser jährliches Soundwerk-Festival erhalten wir immer viel Unterstützung von Sponsoren und Partnern. Wir sind aber auch immer auf der Suche nach neuen Partnern.
Vermutlich gibt es noch weitere Ideen, Träume und Visionen für die Zukunft?
Zum Jubiläumsprogramm in diesem Jahr gehört die Gründung eines Sozialfonds namens Kikkstart.
Damit möchten wir sozial schwache Familien unterstützen, sodass möglichst jeder Zugang zum Musikunterricht hat, was uns sehr wichtig ist. Und es steht die Eröffnung eines weiteren Standortes
bevor. Außerdem wollen wir sowohl das Kursprogramm als auch die Räumlichkeiten in Bad Saulgau erweitern. Es ist für uns alle einfach inspirierend zu sehen, wie unsere Musikschule wächst, wie wir immer mehr Menschen erreichen und die Freude an der Musik teilen dürfen.
Musik kann die Welt verzaubern, sie kann Halt und Orientierung geben, uns in andere Sphären begleiten. Was bedeutet Ihnen persönlich Musik? Auch mit Blick auf die unruhigen Zeiten, die wir aktuell erleben.
Musik hat mich in jeder Phase meines Lebens begleitet und mich entgegen der allgemeinen Meinung und dem Ratschlag „Jetzt lern’ doch mal was Vernünftiges“Stück für Stück weitergebracht.
Musik ist für mich ein Kompass, und genau das wollen wir auch im Soundwerk vermitteln. Gerade auch Kinder brauchen einen kreativen Kompass und das Gefühl, dass einfach alles möglich ist.