Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
In Bekleidung in die neue Sauna
Beim Tag der offenen Tür besichtigten rund 3000 Interessierte den Neubau
BAD WALDSEE - Die neue Sauna- und Wellnesslandschaft präsentierte sich beim Tag der offenen Tür am Sonntag als Ausflugsziel der Extraklasse: Allein in den ersten 60 Minuten wurden hier knapp 500 Besucher gezählt, die sich allesamt begeistert zeigten von der großzügigen Anlage inmitten ruhiger Naturlandschaft. Die Neugier hatte viele Einheimische ins Kurgebiet gelockt, zumal an diesem Tag letztmals Oberbekleidung gestattet war in den Saunen. Unter den Gästen waren auch zahlreiche Patienten aus den Rehakliniken sowie Wellnessurlauber und potentielle Saunagänger aus der ganzen Region. Grund zur Freude also für Bäderdirektor Peter Blank und seine Mitarbeiter, was er via Mikrofon wiederholte in seinen Ausführungen über „eine rundum gelungene Großbaustelle“.
Information, Musik und Tanz
Einen Tag vor Inbetriebnahme der 3,4 Millionen Euro teuren Großinvestition öffneten die Städtischen Rehakliniken die neuen Gebäude und boten neben kulinarischer Versorgung ein buntes Rahmenprogramm mit Informationen, Musik, historischen Tänzen und Gewinnspiel. Barny Bitterwolf gab zu Beginn im Foyer der Therme einen Abriss über „700 Jahre Waldseer Wellnesstradition“. Schon zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Besucher in einer langen Warteschlange formiert und wollten nur eines: Rasch hinunter in den Sauna- und Wellnesstrakt und mit eigenen Augen sehen, ob das hier verbaute Geld gut angelegt wurde für den Gesundheitsstandort Bad Waldsee.
Und das scheint Architekt Andreas Ludwig gelungen zu sein. Jedenfalls vernahmen er sowie Bäderdirektor und Bürgermeister am Sonntag ausschließlich lobende Worte von den Besuchern. „Eine solche Anlage hat einfach gefehlt in Bad Waldsee und ich bin begeistert davon, wie großzügig sie ausgefallen ist“, sagte etwa Uli Hörmann. Der 52-Jährige geht im Urlaub gerne in die Sauna und unter dem Jahr fuhr er auch mal nach Bad Wurzach ins Vitalium. „Den Weg kann ich mir jetzt sparen, prima.“
Eine Anreise von Wangen möchte eine begeisterte Saunistin von dort trotz ihres hohen Alters gerne auf sich nehmen: „Ich bin äußerst angetan von der Großzügigkeit der Gebäude, der Ruhebereiche und der Saunenvielfalt“, betonte die 84-Jährige. Sie ist seit 50 Jahren passionierte Saunagängerin und komme bis heute ohne Medikamente aus. Ein besseres Plädoyer „Pro Sauna“hätten sich die Bauherren am Tag der offenen Tür kaum wünschen können.
Auch Josef Mattes, Klaus Neher und Kurt Nold aus Bad Waldsee äußerten sich nach ihren Rundgängen durch die Saunen und Wellnessräume sehr wohlwollend. Angetan hatte es ihnen vor allem die naturnahe Einbettung der Gebäude, deren hochwertige Ausstattung mit regionalen Baustoffen und das in nahezu allen Räumen präsente Tageslicht. „Wenn draußen noch das Grün sprießt und die Bäume gepflanzt sind, wird das traumhaft schön hier“, weiß der frühere Stadtförster Nold. Alle drei schließen deshalb Saunagänge an ihrem Wohnort auch nicht aus.
„Werden Anlage besuchen“
Familie Wiedmer aus Bergatreute sah sich gemeinsam mit ihren Kindern in den Neubauten um, die ihnen zusagten. „Wir sind regelmäßige Saunagänger, weil wir vom gesundheitlichen Nutzen überzeugt sind, und wir werden diese schöne Anlage demnächst besuchen“, so die junge Mutter. Allerdings hatte sie auch einen kleinen Kritikpunkt: „Leider dürfen Kinder nicht mit herein, schade.“Wie berichtet, beträgt das Mindestalter für die Sauna- und Wellnesslandschaft 18 Jahre.
„Ich bin beeindruckt von der Wertigkeit und Einzigartigkeit dieser Saunalandschaft.“Sebastian Wolf, Geschäftsführer der Oberschwaben Kliniken (OSK) Ravensburg, hatte das neue Tourismusprojekt bereits bei der Einweihung als „höchst gelungen“bezeichnet. Der Ravensburger ist überzeugt von der positiven Wirkung eines Saunaganges und plant deshalb einen solchen in der Kurstadt.