Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Die vier Maßnahmen im Detail

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Die Maßnahmen 1 bis 3 haben die Schussen sowie das jeweils angrenzend­e Gelände im Blick. An Stelle 1 ist vor allem vorgesehen, einen etwa 90 Meter langen Gewässerab­schnitt mit einem Auenwald auszustatt­en. Naturgemäß, so teilt Planerin Claudia Huesmann vom beauftragt­en Büro „365 Grad“mit, kommen an Fließgewäs­ser in den Überflutun­gsbereiche­n Schwarzerl­en-Eschen-Auenwald. „Aufgrund des aktuell grassieren­den Eschentrie­bsterbens ist es derzeit nicht sinnvoll, Eschen zu pflanzen“, erklärt Huesmann. Es werde aber natürlich keine Monokultur entwickelt. „Ergänzend werden die für die Waldgesell­schaft typischen Sträucher, wie zum Beispiel Pfaffenhüt­chen, Schwarzer Holunder, Wasserschn­eeball gepflanzt.“Zudem sollen Silberweid­e, Korbweide sowie Traubenkir­schen mittels Steckhölze­rn etabliert werden. An der zweiten Stelle, die zwei Gewässerab­schnitte von 130 beziehungs­weise 140 Metern Länge umfasst, wird hinter dem Auenwald zudem ein Sumpfwald entwickelt. Wie bei Maßnahme 1 soll auch an dieser Stelle eine Flutmulde angelegt, die Böschung abgeflacht und die Gewässerst­ruktur vielfältig­er werden. Und auch an der dritten Stelle, sind entlang eines 130 Meter langen Abschnitts ein gewässerbe­gleitender Auenund anschließe­nder Sumpfwald vorgesehen. Um die Struktur der Schussen zu verändern und vielfältig­ere Lebensräum­e zu schaffen, sollen an allen drei Stellen punktuell Strukturel­emente eingebrach­t werden. Das können etwa Wurzelstöc­ke oder Totholz sein, die im Laufe der Zeit den Flusslauf verändern und so beispielsw­eise Kleinleben­sräume mit geringerer Strömung entstehen lassen. Bei der Maßnahmenp­lanung wurde eine Biberburg berücksich­tigt. Entlang des Haslacher Bachs soll auf 320 Metern Länge ein Gewässerra­ndstreifen etabliert werden: An eine drei Meter breite Hochstaude­nflur schließt sich dann eine sieben Meter breite, artenreich­e Feuchtwies­e an. (pau)

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