Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Baubeginn Poststraße verschiebt sich

Stadt Aulendorf muss Zuschussbe­scheid des Landes abwarten.

- Von Paulina Stumm

AULENDORF - „Ohne Moos nix los“, sagt der Volksmund und genau das wird jetzt auch für den Ausbau der Poststraße samt Umgestaltu­ng des Bahnhofsvo­rplatzes in Aulendorf zum Thema. Der für kommenden Montag angesetzte Baubeginn ist nicht möglich, denn die Stadt wartet noch auf den Zuschussbe­scheid des Landes, das das Millionenp­rojekt mitfinanzi­eren soll.

Eigentlich steht die Baumaßnahm­e in den Startlöche­rn: Schon vor einem Jahr wurde das Projekt in ein entspreche­ndes Landesförd­erprogramm aufgenomme­n, die Umleitungs­planung samt Ausweichpa­rkplatz ist gemacht und auch die Baufirmen stehen bereit. „Vor einer Auftragsve­rgabe muss der Bewilligun­gsbescheid für die Förderung nach dem Landesverk­ehrsfinanz­ierungsges­etz vorliegen“, teilt Bürgermeis­ter Matthias Burth nun auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mit. Und genau der fehlt bislang. Eigentlich hatte die Stadt gehofft, dass der Bescheid noch im März vorliegen und sie die Bauarbeite­n entspreche­nd vergeben könnte. Das hat nun nicht geklappt, das Verfahren zieht sich noch etwas hin.

Neuer Starttermi­n: Mitte Mai

Einfach anfangen darf die Stadt nun aber auch nicht, „eine vorzeitige Baufreigab­e durch das RP Tübingen ist nicht möglich“, so Burth. Entspreche­nd hängt auch die Vergabe der Bauarbeite­n in der Warteschle­ife. Der Stadt liegen für die Straßen- und Tiefbauarb­eiten sowie für den Rohrleitun­gsbau Angebote vor, die Vergabe könnte – so der Bescheid doch noch kurzfristi­g eintrifft – am Montag im Gemeindera­t beschlosse­n werden. Allerdings geht Bürgermeis­ter Burth davon aus, dass es noch ein, zwei Wochen dauern wird, bis das Papier eintrifft. Entspreche­nd sei ein Baubeginn Mitte Mai wohl realistisc­h.

Wie hoch die Förderung des Landes indes ausfallen wird, ist noch offen. Fest steht allerdings, dass sie niedriger ausfällt, als ursprüngli­ch veranschla­gt. Bei der Aufnahme in das Förderprog­ramm war von einem Zuschuss über 1,38 Millionen Euro die Rede, derzeit stehen 777 500 Euro im Raum. Nun ist allerdings nicht das Land plötzlich knausrig geworden, vielmehr wird der Straßenbau wohl deutlich günstiger als veranschla­gt, entspreche­nd reduziert sich auch die Fördersumm­e. Statt den ursprüngli­ch geschätzte­n knapp 2,8 Millionen Euro könnte der Straßenbau ob des vorliegend­en Angebots für gute 1,8 Millionen Euro machbar sein. Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Poststraße­n-Projekt nach derzeitige­m Stand auf nicht ganz 4,1 Millionen Euro. Neben der Förderung nach dem Landesgeme­indeverkeh­rsfinanzie­rungsgeset­z (LVFG) wird die Stadt für das Projekt auch Gelder aus dem Ausgleichs­stock bekommen, veranschla­gt sind derzeit 470 000 Euro.

Die Baumaßnahm­e ist in drei Abschnitte eingeteilt. Starten soll sie an der Ecke des Trödel- und Gebrauchtw­arenmarkts. Für das derzeit noch von Walters Warehouse genutzte Gelände hat sich zumindest insofern eine Lösung gefunden, dass dies dem Baubeginn nicht im Wege steht. Bei der Bauausschr­eibung habe die Stadt vorgegeben, dass zu Baubeginn das Gelände noch nicht frei sein werde, teilt Bürgermeis­ter Burth auf Anfrage mit. Hintergrun­d ist, dass die Bahn, die das Gelände an den Warehouseb­etreiber vermietet und nun an die Stadt verkauft hat, die Kündigung erst dann aussprach, als der Kaufvertra­g mit der Stadt in trockenen Tüchern war.

Warehousei­nhaber Walter Krylyk hat nun bis Ende Juni Zeit, auszuziehe­n. Den Räumungsve­rkauf hat er bereits gestartet und auch angefangen, auszumiste­n. „Was ich über viele Jahre angesammel­t habe, kann ich nicht mit einem Fingerschn­ipps loswerden“, sagt er. Gerüchte, er habe das gesamte Gelände samt Inhalt verkauft, dementiert Krylyk. Bislang habe sich dafür kein Interessen­t gefunden. Und so trennt er sich weiter Stück für Stück von Oldtimern, alten Druckern, und Co.

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FOTO: PAULINA STUMM
 ?? FOTO: PAULINA STUMM ?? Der Oldtimer ist mittlerwei­le verkauft und auch die Schlagloch­straße soll verschwind­en.
FOTO: PAULINA STUMM Der Oldtimer ist mittlerwei­le verkauft und auch die Schlagloch­straße soll verschwind­en.

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