Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Trotz Kälte kocht im Zelt die Stimmung

Rund 1500 Besucher kommen zum Querbeat-Festival nach Unterwaldh­ausen

- Von Barbara Baur

UNTERWALDH­AUSEN - Die Festivalsa­ison ist eröffnet: Rund 1500 Musikfans sind am Wochenende zum Querbeat-Festival des Musikverei­ns in Unterwaldh­ausen gekommen. Von Freitagabe­nd bis Samstagnac­ht wurde im Festzelt getanzt, gesungen und kräftig gefeiert. Zu hören gab es Ska, Reggae, Punk und Rock.

„Wir haben uns gefreut, dass pünktlich zum Festival das Wetter besser wurde“, sagt Manfred Schlagenha­uf vom Musikverei­n Unterwaldh­ausen. Als das Zelt aufgebaut wurde, sei noch Schnee gelegen. Viele Besucher des Querbeat-Festivals campen auf dem Gelände. Sie hielten in der Nacht auf Samstag trotz Temperatur­en um den Gefrierpun­kt die Stellung.

„Unsere Camper sind abgehärtet“, sagt er. Und was wäre das Querbeat-Festival ohne sein Publikum? „Wir haben viele Stammgäste“, berichtet Schlagenha­uf. „Es sind auch einige Schweizer darunter.“Er freut sich, dass von Anfang an zahlreiche Gäste den Weg ins Festzelt fanden. „Am Samstagmit­tag war es auch schon super besucht“, sagt er.

Die Stimmung im Festzelt sei schon am Freitagabe­nd richtig schön gewesen. Ein Höhepunkt sei der Auftritt der Band Jaya the Cat gewesen. „Eigentlich machen die ganz entspannte Musik, aber das Publikum geht trotzdem richtig ab“, sagt Schlagenha­uf. Ihm habe auch der Sänger Winston Francis sehr gut gefallen. „Er ist fast 70 Jahre alt, aber er hat mit dem Publikum richtig abgefeiert. Er ist vorne auf den Boxen rumgesprun­gen wie ein 20-Jähriger“, berichtet er.

Aus Schweden eingefloge­n

Beeindruck­end sei auch das Repertoire der Band The Beat from Palookavil­le gewesen. Sie spielten eine Mischung aus Blues, Rockabilly und Ska. „Man sieht selten eine Band, die verschiede­ne Stile so perfekt spielen kann“, sagt Schlagenha­uf. Die Band ist übrigens extra für das QuerbeatFe­stival aus Schweden eingefloge­n worden. In Frankfurt angekommen, fuhren die Musiker mit dem Zug nach Aulendorf, wo sie von den Veranstalt­ern abgeholt wurden. Zu den Höhepunkte­n zählen laut Schlagenha­uf auch die Band The Beat, eine Original-Ska-Band aus den 70er-Jahren, und Che Sudaka, eine Band aus Spanien. „Ursprüngli­ch stammen die Musiker aus Argentinie­n und Kolumbien“, sagt er. „In Spanien sind die eine Riesennumm­er.“

Für Nathalie aus Wald hat das Querbeat-Festival schon seit vielen Jahren einen festen Platz im Terminkale­nder. „Es lohnt sich jedes Jahr, wiederzuko­mmen“, sagt die 27-Jährige. „Auch wenn es heute Nacht richtig kalt war.“Ihr gefalle die Musik super. „Reggae gibt es hier in der Region sonst nicht so oft“, sagt sie. Doch nicht nur die Musik, sondern auch die Stimmung sei besonders. „Das Querbeat ist klein und familiär. Man trifft sich hier jedes Jahr wieder.“Sie freue sich schon lange im Voraus auf das Festival. „Cool, dass es das gibt. Ich hoffe, dass es das Festival noch lange gibt.“

Kevin aus Ochsenhaus­en kommt seit neun Jahren zum Querbeat-Festival. „Ich habe es nur einmal ausfallen lassen, als ich im Ausland war“, berichtet er. Er freut sich immer auf Moskovskay­a und Bad Shakyn, die beiden Bands aus Unterwaldh­ausen, die jedes Jahr auf der Bühne stehen. Die besten Lieder seien „Die Königin der Nacht“und „Die Schwester deine Frau“. „Da singen immer alle mit“, sagt der 26-Jährige.

„Nie wieder Pegida“

Auch die Abstürzend­en Brieftaube­n, eine Fun-Punk-Band aus Hannover, kam beim Publikum gut an. Zu ihrem Programm gehören Späße und Blödeleien genauso, wie eine politische Aussage. Beispielsw­eise stellen sie sich mit ihrem Lied „Nie wieder Pegida“klar gegen rechtsextr­eme Strömungen.

Dass ihre Musik aber auch Spaß macht, zeigte ein Blick auf die Tanzfläche. Die beiden Punks waren auch der Grund, warum die Wiener Band Kitty in a Casket schon einige Stunden vor ihrem Auftritt anreiste: „Wir sind extra gekommen, um die Abstürzend­en Brieftaube­n zu sehen“, sagt Sängerin Kitty Casket.

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Die Abstürzend­en Brieftaube­n, eine Fun-Punk-Band aus Hannover, rocken am Samstag die Bühne in Unterwaldh­ausen.
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FOTOS: BARBARA BAUR Ivan Ivanovich and the Kreml Krauts aus Trier hauen in Unterwaldh­ausen mächtig auf die Pauke.
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Das Publikum jubelt den Bands zu.

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