Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Netto eröffnet neuen Markt in Reute-Gaisbeuren
Sechs Teilzeitbeschäftigte aus Bad Waldsee eingestellt – Pfarrer Stefan Werner spendet den Segen dazu
REUTE-GAISBEUREN - Ein lang gehegter Wunsch ist am Montagabend für Reute-Gaisbeuren in Erfüllung gegangen. Mit dem neuen „Nettomarkt“ist das Einkaufen vor Ort für rund 4500 Einwohner jetzt Wirklichkeit geworden. Ermöglicht hat diesen neuen Service die Raiffeisenbank Reute-Gaisbeuren. Gleich im Doppelpack investiert die Bank am Ortseingang von Reute in Richtung Gaisbeuren neben einem neuen Bankgebäude auch noch in einen 2,3 Millionen Euro teuren Supermarkt. Am Montagabend wurde der Markt im Kreise geladener Gäste festlich eröffnet. Fast wie bestellt, zeigte sich nach einem heftigen Regenguss die Sonne am Himmel und zauberte einen herrlichen Regenbogen in die schwarzen Abendwolken.
Weil parallel zum Eröffnungstermin der Gemeinderat der Stadt Bad Waldsee seine letzte Sitzung vor der Sommerpause hatte, fehlte mit diesem Gremium auch Bürgermeister Roland Weinschenk. Gern gekommen sind neben den Aufsichtsratsmitgliedern und Mitarbeitern der Raiffeisenbank die Ortschaftsräte. „Heute ist ein guter Tag für ReuteGaisbeuren, seit vielen Jahren steht die Ansiedlung eines Nahversorgers ganz oben auf der Wunschliste vieler, vor allem auch älterer Bürger“, so voller Freude Bankvorstand Lothar Hanser bei der Begrüßung. Zusammen mit dem angrenzenden Bankgebäude, welches voraussichtlich im nächsten Frühjahr bezogen wird, entstehe für beide Beteiligten eine sogenannte Win-win-Situation.
Bank übernimmt Investment
Seit dem Jahr 2009 ist die Raiffeisenbank in Verhandlungen mit Netto. Damals war aber noch ein externer Investor im Spiel. Aufgrund der langen Planungszeit ist dieser zurückgetreten und die Bank hat das Investment selbst übernommen. „Da in dieser Phase die Zinsen mehr und mehr unattraktiv wurden, sah die Bank selbst eine gute Renditechance mit dieser Investition“, sprach rückblickend eine zufriedene Gebietsleiterin für Expansion von Netto. Christina Griesinger-Mernik stellte auch den neuen Marktleiter Oliver Kaluza aus Ravensburg vor. Neu eingestellt wurden aus dem Raum Bad Waldsee sechs Teilzeitbeschäftigte (15 bis 21 Stunden pro Woche), weiter auch fünf geringfügig Beschäftigte. Derzeit können noch weitere zwei bis drei Bewerbungen angenommen werden. Alle Mitarbeiter werden nach Tarif bezahlt.
In der Doppelfunktion als Aufsichtsratsvorsitzender und Ortsvorsteher dankte Achim Strobel dem Ortschaftsrat sowie auch dem Gemeinderat der Stadt für diese zukunftsträchtige Entscheidung einer Bebauung am Ortseingang. Diese exponierte Lage sei den Bürgern beider bis vor ein paar Jahren noch selbstständigen Ortschaften sehr gelegen. „Neben dieser sozialen Bedeutung kommt auch ein ökonomischer Part dazu. Es könnte sogar sein, dass sich damit im einen oder anderen Fall die Anschaffung eines Zweitwagens erübrigen lässt“, sagte ein optimistischer Ortsvorsteher.
Pfarrer Stefan Werner erteilte dem Gebäude und vor allem den Menschen, welche hier arbeiten und einkaufen, den Segen Gottes. Da es keinen offiziellen Text für diese Handlung gebe, verwendete der Geistliche eine Stelle aus der Heiligen Schrift: „Ermahne die in dieser Welt Reichen, nicht überheblich zu werden. Sie sollen Gutes tun und was sie besitzen, auch mit anderen teilen“. Ein gemeinsames „Vaterunser“ ging dem Segen mit Weihwasser voraus.
Mit einen Sortiment von rund 4000 Artikeln auf einer Verkaufsfläche von über 800 Quadratmeter legt Netto seinen Fokus laut eigenen Angaben auf Frische, Qualität und Regionalität. Neben der Bäckerei Schwarz bietet der Markt zusätzlich eine „Bake-Off-Station“. Biolebensmittel würden aus kontrolliert-ökologischer Landwirtschaft stammen. Neben 57 Parkplätzen für Autos können Fahrräder mit einem Abschlussbügel gesichert werden.