Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Große Party im Wald

Zum Waldstock-Festival kommen Hunderte Besucher.

- Von Elke Cambré

REUTE-GAISBEUREN - Jedes Jahr Anfang August verwandelt sich der Grillplatz nahe Gaisbeuren in ein Open-Air-Festivalge­lände und lockt Hunderte Musikfreun­de zum Feiern in den Wald. Am vergangene­n Wochenende hat das Waldstock Festival zum nunmehr 35. Mal stattgefun­den und mit einem vielfältig­en Musikprogr­amm die Besucher begeistert.

Der Freitag stand wie in den Jahren zuvor im Zeichen der elektronis­chen Tanzmusik. Nachmittag­s ging es typischerw­eise etwas ruhiger zu und die meisten Besucher kamen hauptsächl­ich gegen Abend. Als Erstes trat das DJ-Duo Noisy AF, bestehend aus den Waldseern Andreas Andlauer und Fabian Karg, ab dem frühen Abend auf. „Es war richtig cool. Es war zwar wenig los, aber es war eine richtig schöne Atmosphäre“, erzählte der 20-jährige Andlauer. Gegen späten Abend wurde die Schlange an Autos entlang der Felder parallel zur Bundesstra­ße 30 immer länger und das Festivalge­lände zunehmend voller. Zahlreiche Jugendlich­e aus der Region wollten sich das besondere Festival nicht entgehen lassen.

Lampions und Sonnenunte­rgang

Die Atmosphäre auf dem Waldstock Festival ist vor allem nach Sonnenunte­rgang jedes Jahr aufs Neue einzigarti­g: Bunte Lichter und Lampions rund um Bühne und Tanzfläche schaffen immer wieder eine ganz spezielle Stimmung. Insgesamt standen am Freitag sieben DJ-Acts auf dem Programm. Unter den Besuchern waren vor allem Jugendlich­e und junge Erwachsene, darunter auch Laura Hoyer aus Ehrensberg. „Ich komme eigentlich jedes Jahr hierher und dann meistens nur zu den DJs“, erzählte die 25-Jährige. Am Waldstock Festival gefalle ihr einfach, dass alle möglichen Leute zusammenko­mmen und man viele alte Bekannte treffen könne. Aber nicht nur Besucher aus der Region fanden sich im Wald. Die Brüder Jonas und Moritz Sell kommen eigentlich aus Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz. „Wir sind gerade als Betreuer in Winterstet­tendorf auf einem Zeltlager und haben Betreuerau­sflug“, erklärte Moritz Sell. „Wir haben einfach gegoogelt, wo wir hingehen könnten“, so der 20-Jährige. Ihm und seinem 17-jährigen Bruder gefiel vor allem die tolle Atmosphäre.

Die Stimmung war den ganzen Abend hindurch super und die Tanzfläche mit mehreren Hundert Menschen prall gefüllt. Die jungen Feiernden tanzten ausgelasse­n zur elektronis­chen Musik. Als Headliner waren an dem Abend Smash Hifi angekündig­t. Der Auftritt der Gruppe um Leeroy Thornhill, ehemals Mitglied der Band „The Prodigy“, und Marten Hörger, der aus Bad Waldsee stammt, versprach das große Highlight des Abends zu werden. Auch wenn der Aufbau des komplizier­ten Bühnenbild­es relativ lange dauerte, hatte sich das Warten definitiv gelohnt: Smash Hifi beeindruck­te die Menge mit einer speziellen Bühnenshow.

Ab Mitternach­t durfte zum Schluss noch Maximilian Waibel alias Maximal auflegen. Erstaunlic­h, da der Waldseer noch so jung und relativ neu in der Szene ist: 2014 gewann er als 14-Jähriger den DJ-Workshop im Jugendkult­urhaus Prisma und durfte im selben Jahr als Opener auf dem Waldstock auflegen. Waibel war vor seinem Auftritt auf dem diesjährig­en Festival aufgrund der Spielzeit sehr nervös: „Man kennt viele Leute, die man nicht enttäusche­n will, und zudem sind auch einige der ganz Großen dabei, vor denen man eben auch zeigen will, was man kann. Letztendli­ch führte das dazu, dass ich mich nach dem mehr als beeindruck­enden Auftritt von „Smash Hifi“schier nicht auf die Bühne getraut habe“, berichtete Waibel. Mit seinem Auftritt war der junge DJ insgesamt zufrieden und fand es traumhaft und „eine große Ehre, zu dieser Zeit spielen zu dürfen“.

Für jeden Geschmack etwas

Am Samstagnac­hmittag ging es mit insgesamt sieben Bands in den Endspurt des Festivals. Außerdem gab es mit dem Wikingersc­hiff wieder die Nebenbühne, auf der drei Sänger und Bands auftraten. Wie gewohnt war das Publikum am Samstag gemischt und bei dem vielfältig­en Line-up war für jeden Musikgesch­mack etwas dabei.

Die Band „Blöff the Monkey“heizte der Menge mit rockigem Sound ein und animierte zum Mitklatsch­en. Auf dem Schiff begeistert­e unter anderem die Band „Please talk to the bus driver“mit englischen Coversongs und eigenen Stücken. Mit den Musikern von „Monkey Beach“war die Stimmung schließlic­h auf ihrem absoluten Höhepunkt. Die Jungs regten mit ihrer Mischung aus Gesang, Blechbläse­rn und Gitarrenkl­ängen zum Tanzen an und sorgten für beste Laune beim Publikum.

Bei den fetzigen Ska-Rhythmen, gepaart mit Reggae-Elementen konnte man aber auch nicht stillstehe­n. Als Headliner und Abschluss traten „The Kiss’n’Kills auf“, die wie versproche­n so richtig abgingen. Mit dem Verlauf zeigten sich die Veranstalt­er sehr zufrieden. „Die Stimmung war super, das Wetter hat gepasst und unsere Erwartunge­n wurden überstiege­n“, sagte Sebastian Ehinger vom Organisati­onsteam.

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FOTO: BENJAMIN DIEDERING/BDX MEDIA
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FOTO: BENJAMIN DIEDERING/BDX MEDIA „Smash Hifi“mit Marten Hörger (Mitte) beim Auftritt beim Waldstock-Festival am vergangene­n Wochenende bei Gaisbeuren.
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Tolle Stimmung und viel los: Das ist das Waldstock-Festival.
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FOTOS: ELKE CAMBRÉ Los Talpas bei ihrem Auftritt.

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