Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
„Weil Waldstock einfach Zuhause ist“
Marten Hörger spricht im Interview über die Musik von „Smash Hifi“und das Festival im Wald
REUTE-GAISBEUREN - „Smash Hifi“waren am späten Freitagabend der Headliner auf der Bühne des Waldstock Festivals. SZ-Mitarbeiterin Elke Cambré hat mit Marten Hörger, der aus Reute stammt, nach dem Auftritt über die Musik, das WaldstockFestival und die alte Heimat Bad Waldsee gesprochen.
Marten, wie ist „Smash Hifi“entstanden und seit wann macht ihr zusammen Musik?
Marten Hörger: Ich bin mit der Musik von Leeroy und seiner Band „The Prodigy“aufgewachsen und habe dann, genau durch diesen Sound motiviert, selbst angefangen Musik zu machen. Wir sind uns vor langer Zeit im Douala in Ravensburg begegnet und sind seitdem Freunde. Im Oktober 2016 haben wir dann das erste gemeinsame Album als „Smash Hifi“herausgebracht, sind damit tatsächlich in mehreren Ländern in den Charts gelandet und nun auch als richtiger Liveact mit unserem MC KA unterwegs. Zu unserem großen Erstaunen war bereits der erste Gig riesig und komplett ausverkauft, der fünfte dann schon vor 5000 Leuten auf dem Glastonbury Festival in England, und jetzt sind wir hier bei unserem sechsten Gig auf dem Waldstock. Am Samstag sind wir auf einem Festival in Tschechien und danach live im tschechischen Fernsehen.
Wie würdest du die Musik von „Smash Hifi“beschreiben?
„Smash Hifi“ist ein bunter Mix aus allem, was uns inspiriert. Leeroy ist zehn Jahre älter als ich, deswegen sind das bei ihm ganz andere Dinge als bei mir. Aber so grob kann man das als Mix aus Indy, Hip Hop, Reggae und moderner Clubmusik zusammenfassen. Das ganze spielen wir dann live auf der Bühne, anstatt die Musik „nur“aufzulegen.
Warum wolltet Ihr dieses Jahr auf dem Waldstock -Festival auftreten?
Weil Waldstock einfach Zuhause ist, ich bin voll gerne hier. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich so 16 Jahre alt war. Da war das Waldstock hier eine der ersten großen Partys, wo ich hin durfte. Zuerst gab’s das Jugendhaus, dann das Waldstock Festival und dann kam das Douala. Ich habe vor drei Jahren schon einmal hier im Wald als DJ aufgelegt. Und heute haben wir mit „Smash Hifi“zum ersten Mal unsere neue Visual-Show auf der Bühne ausprobiert.
Wie fandest du den heutigen Auftritt von „Smash Hifi“?
Heute war die Premiere unserer neuen Visual-Show. Wir hatten die Idee, zusammen mit Deffekt unsere Show, die wir schon hatten, zu erweitern. Also kamen virtuelle Sänger auf Leinwänden und viele weitere Sachen hinzu und es soll noch mehr werden. Der Auftritt heute war cool, wir sind sehr happy einen Ort zu haben, wo wir so etwas ausprobieren können. Wir stehen mit vielem noch am Anfang und lernen bei jedem Gig so viel. Generell bin ich immer glücklich, wenn die Leute rund um mich herum glücklich sind. Und ich glaube, das waren sie heute.
Du hast DJ Maximal vor seinem Auftritt nochmals Mut gemacht. Erinnern dich junge DJs an deine eigenen Anfangszeiten?
Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie ich mit 15 Jahren als DJ angefangen habe und früher vor so einem großen Auftritt aufgeregt war. Es gibt hier in Waldsee wirklich ein paar Kids wie zum Beispiel auch Janosch und Meentrix, die mich sehr daran erinnern, wie das alles bei mir früher so war. Und dafür, dass Waldsee eigentlich so klein ist, gibt es hier sehr viel coole Musik und sogar eine richtige kleine Clubkultur.
Du bist viel in der Welt unterwegs. Was bedeuten dir Auftritte in der Heimat wie an der Fasnet, auf dem Stadtfest oder jetzt auf dem Waldstock-Festival?
In Waldsee sind meine ganzen uralten Freunde. Man findet unterwegs zwar auch tolle neue Freunde, aber das ist schon ein Unterschied, wenn man mit den Leuten schon in den Kindergarten gegangen ist. Und meine Eltern sind auch noch hier.