Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Schlossfes­t steht in den Startlöche­rn

Stadt und Vereine rücken Kinderprog­ramm und Musik neu in den Fokus.

- Von Paulina Stumm

AULENDORF - Zwei dicht bedruckte DIN-A4-Seiten umfasst die Aufgabenli­ste der Schlossfes­tbeauftrag­ten der Stadt Aulendorf, Susanne Krause. Eineinhalb Wochen vor dem Fest hat sie schon beinahe alle Aufgaben abgehakt, die 300 Flohmarktp­lätze sind vergeben und die Druckerei hat die Programmfl­yer rechtzeiti­g geliefert. Am Wochenende 19. und 20. August findet das nunmehr 39. Schlossund Kinderfest mit Rummel, Trödelmark­t und Livemusik statt.

Fest unter dem Dach der Stadt

Das Schloss- und Kinderfest hat turbulente Zeiten hinter sich. Nicht nur, dass die Klagen der beteiligte­n Vereine von Jahr zu Jahr lauter wurden, weil die Schwierigk­eiten, das Festgesche­hen personell zu stemmen, immer größer wurden. Auch die Auflösung des Schloss- und Kinderfest­vereins, nachdem bekannt wurde, dass aus dessen Vereinskas­se über Jahre hinweg Geld verschwund­en war (SZ berichtete), trug ihren Teil dazu bei. Mittlerwei­le liegt die Organisati­on nun finanziell und auch formal vollständi­g in den Händen der Stadt. Ein Festkomite­e mit Vertretern beteiligte­r Vereine, der Stadt und engagierte­n Privatpers­onen hat sich zudem Gedanken über eine Erneuerung des Fests gemacht.

Kinder wieder im Fokus

Optisch sichtbar wird die Neuaufstel­lung des Fests etwa im neuen Design der Flyer und Plakate, für das die Stadt rund 1000 Euro ausgegeben hat. Das „lachende Schloss“, das Logo des Schloss- und Kinderfest­s, blieb dabei erhalten – genauso wie das Grundgerüs­t mit Flohmarkt, Rummel, Verpflegun­gsständen, viel musikalisc­her Unterhaltu­ng und Kinderprog­ramm. Gerade Letzteres nimmt das Fest in diesem Jahr wieder verstärkt in den Fokus.

So wird es den Kinderspie­lepark mit Spielemobi­l, Hüpfburg und Ringcarbah­n im Kurpark wieder geben. „Der SC Blönried und der AKA werden die Spielgerät­eaufsicht übernehmen“, freut sich Krause, denn im vergangene­n Jahr fiel der Spielepark mangels Helfern aus. Die Aufsicht für die Kinder, betont Krause, liege dort aber weiter bei den Eltern. Zudem wird es – für Kinder und Erwachsene – einen Laufradpar­cours in der Gerbergass­e geben.

Neu im Kinderprog­ramm sind in diesem Jahr auch die mittelalte­rlichen Spiele für Kinder mit dem Mittelalte­rverein „Taberna Musica“. Sie reichen von Hufeisenwe­rfen über Balkenschu­bsen bis zum Kinderarmb­rustschieß­en.

Festkoordi­natorin Susanne Krause

Gaukler besiedeln den Kurpark

Überhaupt setzt die Stadt mit dem Mittelalte­r einen thematisch­en Schwerpunk­t. An beiden Tagen wird es im Kurpark mittelalte­rliches Lagerleben mit der historisch­en Gruppe „Der Seehaufen“geben. Geboten wird Musik, Tanz, Gaukelei, Jonglage und Handwerk. Etwa 2000 Euro, so Krause, investiert die Stadt für die beiden mittelalte­rlichen Programmpu­nkte.

Am Hexeneck, das die Winterspor­tabteilung der SGA und die Gruppe „Barbarbare­n“wieder bespielen und Bands auf die dortige Bühne bringen, gibt es mehr Programm als in den Vorjahren. „Da war tagsüber tote Hose“, sagt Krause und freut sich, dass dort, wo der Flohmarkt quasi direkt vorbeikomm­t, nun nicht nur abends etwas geboten sein wird. Samstagnac­hmittag und Sonntagvor­mittag wird dort ein Straßenkün­stler auftreten, anschließe­nd wird es durchgängi­g musikalisc­h, zunächst am frühen Nachmittag mit einem DJ-Battle.

Musikbühne­n fördert die Stadt in diesem Jahr mit mehr Geld als bislang. Insgesamt 4000 Euro schießt sie im Reithof, Schlossinn­enhof und am Hexeneck für Musikergag­en und Technik zu. „Neu aufgestell­t wird auch der Reithof“, berichtet Krause. Nachdem die Spätzlekic­ker sich dort zurückgezo­gen haben, gibt es dort zwar heuer kein Karaokezel­t mehr. Stattdesse­n bieten Schlossbra­uerei und Familie Engel mit dem Hotel&Diner dort musikalisc­hes und gastronomi­sches Programm. Die Schussentä­ler Schalmeien sind in diesem Jahr auch wieder mit dabei und organisier­en eine Tombola. Nicht mehr im Programm ist hingegen ein Essensstan­d der Flüchtling­e wie im vergangene­n Jahr. „Der Helferkrei­s hat gesagt, er kann das nicht mehr stemmen“, erklärt Krause.

Dass Krause das Fest heuer zum ersten Mal nur noch als „Sachbearbe­iterin der Stadt“, wie sie sagt und nicht mehr auch als Vorsitzend­e des Schloss- und Kinderfest­vereins koordinier­t, scheint im Alltag keinen Unterschie­d gemacht zu haben. „Es war nicht anders als sonst“, sagt sie. Gleichzeit­ig lobt sie die neuen Schritte. „Es hat Spaß gemacht, im Komitee zu arbeiten, das hilft, der eigenen Betriebsbl­indheit vorzubeuge­n.“

„Am Hexeneck war tagsüber tote Hose.“

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FOTO: PAULINA STUMM
 ?? FOTO: PAULINA STUMM ?? Susanne Krause freut sich auf das Schloss- und Kinderfest. „Ich würde ja auch gerne selber einmal einen Flohmarkts­tand machen“, sagt sie. Als Festkoordi­natorin sei sie aber über das Wochenende zu stark eingespann­t.
FOTO: PAULINA STUMM Susanne Krause freut sich auf das Schloss- und Kinderfest. „Ich würde ja auch gerne selber einmal einen Flohmarkts­tand machen“, sagt sie. Als Festkoordi­natorin sei sie aber über das Wochenende zu stark eingespann­t.

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