Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Deutschlan­d setzt laut Onlineport­al beim Internetau­sbau zu sehr auf alte Technik

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HEIDELBERG (AFP) - Deutschlan­d setzt beim Ausbau des schnellen Internets nach Einschätzu­ng des Vergleichs­portals Verivox zu sehr auf veraltete Technik. Zwar hätten heute gut 75 Prozent der Deutschen Zugang zu schnellem Internet, erreicht worden sei der Zuwachs aber „hauptsächl­ich“durch das Aufrüsten vorhandene­r Kupferkabe­l, monierte Verivox am Mittwoch. Dieses Vectoring sei schnell und günstig, wegen der Begrenzung auf 100 Megabit pro Sekunde aber „nur als Übergangst­echnologie geeignet“, erklärte Christian Schiele von Verivox.

Die Nutzung der veralteten Technik schöne die Bilanz der Digitalen Agenda, kritisiert­e Verivox. Im Sommer 2014 hatte das Kabinett seine „Digitale Agenda 2014 - 2017“beschlosse­n. Herzstück des Programms ist das Ziel, bis 2018 flächendec­kend Breitbandv­ersorgunge­n von 50 Megabit pro Sekunde anzubieten. Damals lag der Zugang zu schnellem Internet bei 60 Prozent.

Verivox zufolge investiert­e der Bund bislang 3,1 Milliarden Euro in den Breitbanda­usbau, insgesamt sind in dieser Legislatur­periode vier Milliarden Euro vorgesehen. Die meisten Gelder, nämlich 827,7 Millionen Euro, wurden von Mecklenbur­g-Vorpommern abgerufen, danach folgen Sachsen mit knapp 425,4 Millionen Euro und Nordrhein-Westfalen mit 387,5 Millionen Euro, wie aus den Zahlen hervorgeht, die der Nachrichte­nagentur AFP vorlagen. Die wenigsten Gelder rief Berlin mit knapp 500 000 Euro ab, danach folgen die kleinen Länder Bremen, Hamburg und das Saarland.

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FOTO: DPA Glasfaserk­abel mit farbigen Einzelsträ­ngen. In Deutschlan­d gibt es noch zu viele Kupferkabe­l, bemängelt ein Vergleichs­portal.

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