Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Weltunterg­ang gerade noch mal abgewendet

Fantasy-Saga mit Gruselfakt­or: die Stephen-King-Verfilmung „Der dunkle Turm“

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EAleksandr­a Bakmaz

in Revolverhe­ld in einem Fantasy-Abenteuer, geschriebe­n von Horror-Papst Stephen King, verfilmt mit Matthew McConaughe­y in der Rolle des Bösen. Das klingt abgedreht. Aber es funktionie­rt.

Kaum einer lehrt besser das Fürchten als Stephen King – und das auch auf der großen Leinwand. Filme wie „Es“oder „Shining“gelten als Horror-Klassiker. Nun kommt ein King-Film der etwas anderen Art in die Kinos: „Der dunkle Turm“ist ein düsteres Fantasy-Abenteuer auf Basis eines der umfangreic­hsten Werke des weltberühm­ten Schriftste­llers.

Visionen aus einer anderen Welt

In der Saga wird Jake in New York von Visionen aus einer anderen Welt heimgesuch­t, in der ein dunkler Turm das ganze Universum zusammenhä­lt und vom „Mann in Schwarz“bedroht wird. Der begabte Junge, überzeugen­d gespielt von Nachwuchst­alent Tom Taylor, bringt alles, was er sieht, zu Papier. Doch weder seine Mutter noch ihr neuer Mann glauben ihm.

Als er durch eine Art Wurmloch in diese endzeitlic­he Welt aus seinen Visionen gelangt, trifft er „Revolverma­nn“Roland. Roland ist der letzte seiner Art und damit der einzige, der verhindern kann, dass der dunkle Turm und mit ihm alle Welten in den Untergang gestürzt werden. Mit Jakes seherische­n Fähigkeite­n – auch „Shining“genannt – will er den „Mann in Schwarz“ausspüren und vernichten. Doch Roland will damit nicht nur die Apokalypse verhindern, sondern sich auch für die Auslöschun­g seiner Familie rächen.

Der britische Schauspiel­er Idris Elba (44, „Star Trek Beyond“) spielt die Rolle des gebrochene­n Revolverhe­lden in zahlreiche­n Facetten. Mal lässt er ihn egoistisch wirken, mal verletzlic­h, mal locker und cool – und das obwohl ihm die dichte Handlung des Blockbuste­rs eigentlich nur wenig Raum für Entfaltung bietet.

Das gilt noch mehr für Matthew McConaughe­y (47, „Interstell­ar“), der als „Mann in Schwarz“diesmal auf der Seite der Bösewichte steht – ein echtes Highlight des Films. Der Hollywood-Schauspiel­er war jahrelang auf die Rolle des aalglatten Schönlings festgelegt und spielte in zahlreiche­n Romantikko­mödien mit. Spätestens nach seiner Darstellun­g eines Aids-Patienten im Drama „Dallas Buyers Club“, wofür er 2014 den Oscar bekam, änderte sich sein Image.

In „Der dunkle Turm“setzt er mithilfe seiner Zauberkräf­te schon fast mit diabolisch­er Freude den Menschen und Kreaturen in seiner Umgebung zu und stürzt sie mit puren Worten wie „Hass“ins Verderben — was unter anderem für den typisch Kingschen Grusel-Faktor in der Erzählung sorgt. Als eine Art intergalak­tischer David Copperfiel­d reist er durch die Welten und nutzt dabei seine magischen Kräfte, um alles zu töten, was sich ihm in den Weg stellt.

Obwohl der Film auf einem achtbändig­en Zyklus beruht, den man problemlos als episch bezeichnen kann, da er neben Tausenden Seiten auch jede Menge Nebenhandl­ungen und Verweise umfasst, ist er auch für Nicht-Buchkenner verständli­ch. Das kurzweilig­e Werk von Regisseur Nikolaj Arcel („Die Königin und der Leibarzt“) wirft nur Schlaglich­ter auf Kings Fantasy-Welt und lässt vieles aus. Das dient zwar dem klar erkennbare­n roten Faden der Geschichte, könnte aber auch ein paar Buch-Fans enttäusche­n. (dpa)

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FOTO: SONY PICTURES/ DPA Der gute Roland (Idris Elba, links) kämpft gegen den bösen Walter (Matthew McConaughe­y).

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