Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Baulärm tönt durch Aulendorfer Schule
Verwaltungsebene des Schulzentrums wird für 600 000 Euro umgestaltet.
AULENDORF - Die Bauarbeiten am Aulendorfer Schulzentrum sind in vollem Gange. Die Stadt lässt dort in diesem Jahr die Verwaltungsebene samt Lehrerzimmer umbauen. Rund 600 000 Euro fallen voraussichtlich insgesamt an. Dafür wird etwa die Elektrik samt Beleuchtung neu gemacht, der Schallschutz verbessert und das Lehrerzimmer vergrößert.
Beim Baustellenrundgang zeigen sich Günther Blaser, stellvertretender Bauamtsleiter, und Architekt Wilhelm Kasten zufrieden mit den Fortschritten auf der Baustelle. Losgelegt haben die Bauarbeiter bereits Anfang Juni – also noch vor den Sommerferien. Die Schüler sind mittlerweile verschwunden, die Schulverwaltung des Gymnasiums und der Schule am Schlosspark haben in Klassenzimmern der oberen Stockwerke Zuflucht gefunden.
„Das nehmen wir gerne in Kauf dafür, dass es hinterher schön wird“, sagt Werkreal- und Realschulleiter Christof Lang, der zwischendurch vorbeischaut und mit Architekt Kasten noch letzte Details zu Farbe und Form der Garderobenschränke bespricht – und dann ob des durchdringenden Bohrgeräuschs zugibt, dass die zurückliegenden Wochen auch nervenaufreibend waren. „Wenn hier unten gebohrt wird, das hört man eben im ganzen Gebäude“, verdeutlicht Kasten.
Umbau und Sanierung der Ebene 2 ist eine größere Maßnahme als die Sanierungen der vergangenen Jahre, nicht nur zeitlich. Sie ist auch teuerer. Insgesamt 600 Quadratmeter Verwaltungsebene haben sich in eine rohbauartige Baustellenlandschaft verwandelt; von der Decke hängen verschiedenfarbige Kabel, der alte Teppichboden ist längst verschwunden, nackte Wände warten auf Farbe. Handwerker montieren Dämmung in die neue Metallständerwand, die die bisherige Holzwand ersetzt und künftig die Verwaltungsräume zum Flur hin schalldichter machen soll. Die Kabel hingegen müssen noch warten. Einige von ihnen werden künftig Strom zu den insgesamt 120 neuen Lampen leiten, die auf der Ebene installiert werden.
Nötig geworden ist der Umbau auch, da das Lehrerzimmer zu klein war. Sechs bis acht Quadratmeter, erklärt Blaser, stünden jedem Lehrer darin zu. „Da lagen wir weit darunter.“Der Plan an der Wand zeigt es: die Gymnasiallehrer werden künftig ein ehemaliges Klassenzimmer im hinteren Teil der Ebene beziehen und die Oberstufenbibliothek hat ebenfalls einen Teil abgeben müssen für eine Erweiterung des bisherigen Lehrerzimmers. An diese grenzt künftig auch ein kleiner Ruheraum mit Krankenliege an.
„Optimal wäre es, wenn wir mit Schulbeginn fertig werden“, hofft der Architekt Wilhelm Kasten.
Lehrer-WCs aus den 70ern
Noch sehr leer sehen die LehrerWCs aus. Sie werden grundlegend erneuert vom Leitungssystem über Toiletten, Fließen und Waschbecken. „Das war alles noch aus den 70er-Jahren“, erklärt Blaser. Und genau bei einem dieser Räume ist auch eine der wenigen Unvorhersehbarkeiten zutage getreten, mit denen Baustellen doch ab und an aufwarten. Als die Bauarbeiter zum Durchbruch für die neue Tür ansetzten, zeigte sich, dass an dieser Stelle im unteren Bereich ein massiver Betonstutzen verbaut ist. Die Tür musste umverlegt werden. „Was wir auch machen, ist, den Brandschutz zu überprüfen“, sagt Blaser und verweist etwa auf Fugen zur Decke, die geschlossen wurden, damit Fluchtwege im Notfall rauchfrei bleiben.
Ursprünglich hatte die Stadt mit 775 00 Euro kalkuliert, die der Umbau kosten wird. Die Angebote der Handwerker fielen allerdings günstiger aus als gedacht. „Wir wussten auch nicht, wie der Estrich aussehen würde, wenn wir den Boden rausreißen“, sagt Blaser. Da dieser in einem guten Zustand ist, kann er bleiben. Einsparung: weitere rund 50 000 Euro. Letztlich rund 600 000 Euro dürfte die Sanierung der Ebene 2 aber immer noch kosten.
„Optimal wäre es, wenn wir mit Schulbeginn fertig werden“, hofft Kasten und weiß doch, dass etwa die Lieferzeiten für speziell angepasste Glasscheiben einen Strich durch die Zeitplanung machen könnten. „Es ist knapp, aber wir tun alles dafür, dass es zeitlich reicht.“