Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
130 Jahre alter Baumriese muss weichen
Forstrevier Bad Waldsee lässt 30 Meter hohe Buche aus Sicherheitsgründen fällen
BAD WALDSEE - Eine 130-jährige, doppelstämmige Buche mit einer Höhe von mehr als 30 Metern und einem Gesamtgewicht von gut 15 Tonnen kommt auch den routinierten Waldarbeitern des kommunalen Forstreviers Bad Waldsee nicht alle Tage unter die Säge. Am Donnerstagmorgen war es aber so weit: Der stattliche Baum im Schlosspark, der aus Sicherheitsgründen weichen musste, krachte nach dem Ansägen des Stammes innerhalb von nur wenigen Sekunden auf den Fußweg und verursachte eine richtige Druckwelle im morastigen Untergrund.
„Eigentlich möchten wir solche schönen, alten Bäume unbedingt halten, weil sie ja den Charakter des Schlossparks ausmachen“, betont Stadtförster Martin Nuber. Im Falle dieser Buche zwischen dem Wohnpark am Schloss und der Fußgängerbrücke über die Steinacher Ach sei allerdings „akuter Handlungsbedarf “erkannt worden im Rahmen einer Baumkontrolle am Montag. „In dem doppelstämmigen Riesen klaffte ein langer Riss im Zwieselbereich und bei Starkregen oder Sturm hätte der mächtige Stamm jederzeit auseinanderbrechen und Passanten gefährden können“, so Nuber. „Direkt an dessen Standort treffen vier Fußwege des Parks aufeinander, da mussten wir rasch handeln!“
In Zusammenarbeit zwischen dem städtischen Baubetriebshof, Abteilung Grünpflege, und dem kommunalen Forstrevier wurde die riesige Buche deshalb diese Woche noch zu Fall gebracht. Die rund zehn Festmeter Brennholz sollen verkauft werden. Im Rahmen der weiteren Baumpflege im Schlosspark werden nach Angaben Nubers in diesem Herbst auch noch zwölf kranke Eschen gefällt. „Die Wiederaufforstung umfasst dann vorwiegend Eichen und Linden, um den Parkcharakter des Waldes zu erhalten.“