Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Knollenblä­tterpilz kann schon in kleinen Mengen tödlich sein

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DÜSSELDORF/HANNOVER (dpa) Wer Pilze isst, die er nicht genau bestimmen kann, riskiert eine lebensbedr­ohliche Vergiftung. Den Giftnotruf der Berliner Charité erreichten in den vergangene­n Wochen viele Anfragen zu vermuteten oder tatsächlic­hen Pilzvergif­tungen, berichtet Humantoxik­ologin Friederike Wittchen. „Uns fällt eine Zunahme an Fällen auf, die Menschen betreffen, die einfach mal Lust hatten, Pilze zu sammeln, ohne sich auszukenne­n.“

Vor allem Asylsuchen­de vergiften sich immer wieder an Grünen Knollenblä­tterpilzen, warnt die Verbrauche­rzentrale NRW. Diese Pilze ähneln ungiftigen Arten aus anderen Teilen der Welt, können aber schon in kleinen Mengen tödlich sein. Die Pilze schmecken nicht unangenehm, und erste Symptome wie Durchfall oder Erbrechen zeigen sich erst nach mehreren Stunden. Danach scheint es dem Betroffene­n zunächst besser zu gehen. Nach einem bis vier Tagen beginnt jedoch eine Schädigung der Leber.

Die Medizinisc­he Hochschule Hannover rät auf einem Plakat in mehreren Sprachen, bei einem Verdacht auf eine Pilzvergif­tung sofort ins Krankenhau­s zu fahren. Reste des gesammelte­n Pilzes oder auch von Erbrochene­m sollten Betroffene wenn möglich mitnehmen. Die Klinik kann so leichter bestimmen, um welchen Pilz es sich genau handelt.

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FOTO: DPA Wer sich nicht genau auskennt, sollte vom Pilze sammeln, hier ein Grüner Knollenblä­tterpilz, besser absehen.

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