Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Camping und Tanz wie in den 50er-Jahren

Historisch­e Wohnwagen locken bei „Summertime“mehrere Tausend Zuschauer von überall her nach Bad Waldsee

- Von Dietmar Hermanutz

BAD WALDSEE - Sommerzeit ist Ferienzeit, und in den Ferien dreht sich alles ums Reisen. Um nichts anderes ging es auch beim Großen OldtimerEv­ent „Summertime“am vergangene­n Wochenende auf dem Gelände des Erwin-Hymer-Museums in Bad Waldsee. In einen wuseligen Campingpla­tz verwandelt­e sich das Freigeländ­e, mit der Besonderhe­it, dass ausschließ­lich betagte Caravans samt passendem Zugfahrzeu­g sowie exotische Wohnmobile zugelassen waren.

Und noch eine Besonderhe­it: Auf diesem Campingpla­tz waren Besucher ausdrückli­ch erwünscht, die umherschle­nderten, um sich die Fahrzeuge anzuschaue­n und die oft mühevolle Restaurati­onsarbeit der Besitzer zu bewundern. Ein Angebot, das sowohl samstags als auch sonntags mehrere Tausend Besucher angelockt hatte.

Auch Brigitte und Holger Eckartsber­g aus Heidenheim haben ihre Urlaubsrei­se extra so geplant, dass ein Abstecher in Bad Waldsee möglich ist. „So was muss man einfach gesehen haben“, ist Holger Eckartsber­g begeistert. Seiner Frau gefällt vor allem, dass die Besitzer der historisch­en Modelle anwesend sind und man direkt mit ihnen fachsimpel­n kann. „Das ist schon viel interessan­ter als nur im Museum.“

Auch Anhänger sind dabei

Beim Gang über den Campingpla­tz gibt es nicht nur die historisch­en Wohnwagen zu sehen. Bei fast allen Gespannen ist auch ein passendes Zugfahrzeu­g dabei. Da gibt es etwa den dicken „Buick“, der einen „Airstream“am Haken hat. Recht oft dagegen sieht man den alten VW Käfer als Zugmaschin­e. An passenden, leichten Wohnanhäng­ern gibt es allerdings nicht so viel, weiß Tobias Georgii, der selbst „2CV“-Fahrer und -Sammler ist. Der 2CV von Citroen ist besser bekannt als „Ente“. „Gerade der Puk von Hymer ist bei den Käfer- und 2CV-Fahrern sehr gefragt. Dementspre­chend gehen da die Preise für gute Gebrauchte zurzeit nach oben“, so Georgii.

„Lady Sunshine & The Candy Kisses“, eine typische 50er-Jahre Band, hat das passende Musikreper­toire und setzte so der lässigen Campingatm­osphäre das Krönchen auf. Lieder wie „Poetry in motion“oder der „Itsy Bitsy Honululu Strandbiki­ni“tönen über das Campinggel­ände und ergänzen die Sommerauss­tellung „Bademode im Wandel der Zeit“auf charmante, akustische Weise.

Wohnwagen mit Ententeich

Auch die beiden Camperinne­n Birgit und Margit haben sich gezielt mit dem Sommermott­o beschäftig­t. Flotte Bademoden hängen an ihrer Wäschelein­e. Mit dem 53 Jahre alten Wohnwagen, dem Zaun, dem klappbaren Ententeich, dem Blumenkast­en und den unzähligen liebevolle­n Accessoire­s wollten die beiden ursprüngli­ch einmal den typischen Dauercampe­r karikieren. Inzwischen haben sie an dieser Art Urlaub zu machen aber Gefallen gefunden. „Auf den Campingplä­tzen im Süden sind wir mit diesem Gespann die Show“, erzählen sie begeistert.

Wie man einen Oldtimer als Zugmaschin­e für den historisch­en Caravan umbaut, zeigten Kfz-Meister Franz Nuber und Stefan Schott an einem alten Opel Rekord, der im Museum auf der Hebebühne stand.

Nachdem am Samstag die meisten Besucher wieder zu Hause waren, stieg am Abend auf dem Campingpla­tz eine großartige Camperund Fahrerlage­rparty. Mit Lagerfeuer und dem wuchtigen Rock von „The Crazy Crocodile Band“endete ein abwechslun­gsreicher Tag auf dem Campingpla­tz des Erwin-Hymer-Museums.

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FOTO: DIETMAR HERMANUTZ Animierte viele Besucher zum Tanz – die 50er-Jahre-Musik von „Lady Sunshine & The Candy Kisses“.

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