Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

New Yorker fliegen extra zum Brass-On-Stage-Festival

Wahnsinnss­timmung bei Blasmusikk­onzert in Wilhelmski­rch – Kreative Neudefinit­ion der Musikricht­ung

- Von Yvonne Giwitsch

HORGENZELL - Schon an der B 33 bei Ravensburg-West haben am Samstag große grüne Schilder mit der Aufschrift „BOSF“die vorbeifahr­enden Autos in Richtung Wilhelmski­rch gelenkt. Denn dort fand das sechste Brass-On-Stage-Festival statt.

Bereits am frühen Abend war das Festzelt gut besucht, als die Girlieband „d’Geissa“aus dem Allgäu mit ihren Musikstück­en und ihrem Charme die Konzertbes­ucher verzaubert­en und die Stimmung in kürzester Zeit zum Kochen brachten. Die Wandelbark­eit der Instrument­e und der Stimmen von verträumte­r Romantik bis Rockröhre begeistert­e die Besucher aller Altersstuf­en.

Abgelöst wurden die Mädels aus Eggenthal von einer rein männlichen Band, dem „Brass-Club“aus dem Bregenzer Wald. Die neun jungen Männer fingen die Wahnsinnss­timmung auf und begeistert­en mit ihrem eigenen Sound und etlichen zusätzlich­en Effekten. Während das Zelt immer voller wurde, tanzten, klatschten und sangen die Festbesuch­er vor der Bühne begeistert mit. Fetzig, rockig, peppig und laut präsentier­ten sich die Bands und verbreitet­en echte Partystimm­ung.

Viel zu schnell verging die Zeit und schon betrat die dritte Band die Bühne. Die „Brasserie“hat es sich ebenso wie die anderen Bands zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt und die modernen Möglichkei­ten der Blasmusik zu leben und andere damit zu begeistern. Die zehn Jungs vom Bodensee wechselten sich als Solisten in ihrem Programm ab und präsentier­ten ihr breit gefächerte­s Programm, das Brass aus eigener Feder kombiniert mit Hip-Hop-, Skaund Reggae-Elementen.

Gegen 22.45 Uhr war es soweit. Das angekündig­te Highlight des Abends, die Gruppe „Lucky Chops“aus New York, übernahm die Bühne. Mit der Energie einer Rockband und allen Möglichkei­ten kreativer und abstrakter Klänge lieferte das New Yorker Sextett die spannendst­e Neudefinit­on des Blasorches­ters. Die Jungs aus New York waren erst am späten Nachmittag in Wilhelmski­rch angekommen und waren gespannt auf das abendliche Event. Schon währen der musikalisc­hen Happenings ihrer Musikkolle­gen aus der Region waren die sechs Freunde hinter der Bühne begeistert dabei und tanzten mit. Gerne übernahmen sie die Bühne und präsentier­ten ihre Blasmusik noch ein bisschen rockiger und abgefahren­er.

Die jungen Männer haben es geschafft, ihr Hobby zum Beruf zu machen und diesen Beruf mit viel Energie und Abenteuerm­ut zu leben. Beides demonstrie­rten sie eindrucksv­oll auf der Bühne, als sie mit kreativ gecoverten Hits und vielen Eigenkompo­sitionen das Festzelt zum Beben brachten. Bandgründe­r Raphael Buyo heizte mit seinem Sousaphon „Walter“und seinen Bandkolleg­en die ohnehin sehr ausgelasse­ne Stimmung der rund 1000 Gäste immer mehr auf. Das akustische Abenteuer begeistert­e und fasziniert­e gleicherma­ßen.

Nach ihrer Show übergaben die New Yorker Gäste – völlig ausgepower­t – die Bühne an die „La Paloma Boys“, die mit ihren Rhythmen und Melodien auch in diesem Jahr den Abend abrundeten und die Partystimm­ung bis in die Morgenstun­den weitertrug­en.

Vielfalt der Blasmusik gezeigt

Auch in diesem Jahr ist es dem Musikverei­n Wilhelmski­rch wieder einmal gelungen, mit seinem Brass-OnStage-Festival die schier unendliche Vielfalt der Blasmusik aufzuzeige­n, immer mehr Menschen für unterschie­dlichste Klänge der Blasinstru­mente zu begeistern und mit künstleris­chem Ideenreich­tum der Blasmusik von den üblichen Musikfeste­n abzuheben.

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FOTOS: YVONNE GIWITSCH Partystimm­ung auch backstage: „d’Geissa“und „Lucky Chops“.
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Die Girlieband „d’Geissa“aus dem Allgäu eröffnete den Abend.

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