Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Laurentius schützt alle, die Verbrennungen riskieren
Ehrensberger feiern in ihrer Kapelle mit Pfarrer Josef Mattes i. R. das St.-Laurentius-Patrozinium
HAISTERKIRCH - Nach dem Patroziniumsgottesdienst („Maria Schnee“) in Hittisweiler haben am vergangenen Donnerstag die Ehrensberger zusammen mit etlichen Gläubigen aus der Nahregion in ihrer Kapelle das Patrozinium des St. Laurentius gefeiert.
Der 10. August ist der Gedenktag des Heiligen, der nach der Überlieferung am 10. August 258 nach Christus den Märtyrertod durch Verbrennen auf einem glühenden Rost erlitten hatte. Hoch in Ehren stand der heilige Laurentius in früheren Zeiten bei der bäuerlichen Bevölkerung im Haistergau und den angrenzenden Gemeinden.
Pfarrer i. R. Josef Mattes, Zelebrant des festlichen Gottesdienstes, erinnerte in seiner Predigt an die Bedeutung des Heiligen gerade in Bezug auf unsere Zeit, in der größte Herausforderungen hinsichtlich Diakonie, Caritas und Nächstenhilfe in unvorstellbarer Größenordnung bestünden. Ganz im Sinne der JesuWorte: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr auch mir getan“, hatte Laurentius als Archidiakon (erster Diakon und Schatzverwalter) des ebenfalls hingerichteten Papstes Sixtus II. alle Wertsachen der Kirche verkauft und das ganze Geld an notleidende Menschen verteilt. Kaiser Konstantin der Große ließ schon 330 nach Christus über seinem Grab eine Kirche erbauen, die immer wieder erweitert wurde. Heute gehört die Basilika San Lorenzo vor den Mauern zu den sieben Hauptkirchen Roms.
Pfarrer Mattes erwähnte auch, dass die Ehrensberger Kapelle neben der St. Sebastianskapelle auf den höchsten Erhebungen der Stadt Bad Waldsee stehe und zu den markanten sakralen Kleinodien in der ganzen Raumschaft zähle und Ehrensberg schon im Jahr 1226 einen eigenen Pfarrer hatte.
Dargestellt wird Laurentius oft als Diakon mit Rost, so auch in der Ehrensberger Kapelle auf einem Bildnis über dem aus dem frühen 18. Jahrhundert stammenden Altar. Weitere Darstellungen des Heiligen zeigen ihn vielfach auch mit Evangelienbuch und Kreuz, mit Märtyrerpalme und als Almosen austeilender Nachfolger Christi. Heute noch ist St. Laurentius der Nationalheilige Spaniens und der Stadtpatron von Nürnberg, Kulm und Wuppertal.
Wegen seines Martyriums schütze er alle, die bei ihrer Arbeit Verbrennungen riskieren. So sei er auch Patron von Büglerinnen, Feuerwehrleuten, Köchen und Schmieden bis hin zu Wirten. Extra für den diesjährigen Patroziniumsgottesdienst hatte Georg Schick, der die Gesänge auf der Mundharmonika begleitete, ein Laurentius-Lied vervielfältigt und intoniert.