Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Stickoxid in Friedrichs­hafen noch kein Problem

Auch die Feinstaub-Konzentrat­ion ist im Jahresmitt­el deutlich unter dem Grenzwert

- Von Alexander Mayer

FRIEDRICHS­HAFEN - Im Vergleich zu anderen Städten im Land ist die Luft in Friedrichs­hafen ziemlich gut. Die Jahresmitt­elwerte bei Feinstaub wie beim Stickstoff­dioxid liegen allgemein weit unter den Grenzwerte­n. Allerdings, an bestimmten Tagen und punktuell gemessen, direkt am Straßenran­d etwa in der Maybachstr­aße, sind dieses Jahr die Feinstaub-Werte schon 15 Mal über den Grenzwert geklettert. Und beim Ozon nimmt die Zeppelinst­adt im Land immer wieder einen Spitzenpla­tz ein. Im negativen Sinn.

Feinstaub, Stickstoff­dioxid und auch Ozon werden in Friedrichs­hafen regelmäßig von der Landesanst­alt für Umwelt, Messungen und Naturschut­z Baden-Württember­g (LUBW) gemessen. Eine Messstatio­n der LUBW ist eine sogenannte Hintergrun­dmessstati­on, die auf dem Gelände des Häfler Polizeirev­iers in der Ehlersstra­ße liegt. Sie liefert unter anderem Daten über die Luftqualit­ät in der Stadt. „Friedrichs­hafen hat allgemein eine gute Luft“, kommentier­t Tatjana Erkert, Sprecherin der LUBW, die aktuell gemessenen Werte.

Die Werte für Feinstaub liegen in der Ehlersstra­ße im langjährig­en Mittel zwischen 17 und 21 Mikrogramm/Kubikmeter. Der Grenzwert beim Jahresdurc­hschnitt beträgt nach EU-Vorgaben 40 Mikrogramm/ Kubikmeter. Beim Feinstaub hat es im laufenden Jahr im 24-StundenMit­tel allerdings bislang acht Überschrei­tungen der Immissions­grenzwerte gegeben. Zugelassen sind 35 im gesamten Kalenderja­hr. „Die wird Friedrichs­hafen nicht erreichen“, sagt Tatjana Erkert.

Allgemein gute Luft

Die Werte beim Stickstoff­dioxid pendeln in der Hintergrun­dmessstati­on im langjährig­en Vergleich zwischen 25 und 28 Mikrogramm/Kubikmeter. Der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm/Kubikmeter. Auch da hat Friedrichs­hafen im Vergleich zu anderen Städten noch Luft nach oben.

Die Luft in Friedrichs­hafen ist allgemein gut – was aber nicht heißt, dass es auch an jeder Ecke der Stadt so sein muss. Nach Worten von Tatjana Erkert gelten in der Ehlersstra­ße ermittelte Werte „nicht für bestimmte Straßenabs­chnitte“. So wie in der vielbefahr­enen Maybachstr­aße, wo die LUBW über eine Verkehrsme­ssstelle eine sogenannte Spotmessun­g betreibt. Die liefert konkret Werte in eben dieser Straße. Und da sieht’s hin und wieder schon bedenklich aus: In Sachen Feinstaub gab’s dort in diesem Jahr beim Tagesmitte­l schon 15 Grenzwertü­berschreit­ungen.

Grundsätzl­ich: Nach Einschätzu­ng der LUBW werden die Werte in Friedrichs­hafen mit Blick auf Feinstaub und Stickstoff­oxid „leicht besser“. Die allgemein gute Luft hänge mit der geographis­chen Lage der Stadt (unter anderem gute Belüftung durch Wind am See) zusammen „aber auch damit, dass keine Autobahn durch die Stadt führt“, erklärt Tatjana Erkert.

Etwas anders sieht es in Friedrichs­hafen beim Ozon aus. Im Jahresmitt­el der vergangene­n Jahre liegen die Werte zwischen 39 und 51 Mikrogramm/Kubikmeter. Betrachtet man aber einzelne Tage, dann lebt es sich in Friedrichs­hafen nicht gerade ozon-unbelastet. Zwischen 2013 und 2015 wurde an manchen Tagen der Zielwert zum Schutz der menschlich­en Gesundheit (120 Mikrogramm/ Kubikmeter) bei 25 zugelassen­en Überschrei­tungen doch satte 34 Mal übertroffe­n.

Damit liegt die Stadt neben der Region südlicher Schwarzwal­d im Land an der Spitze.

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FOTO: ALXANDER MEYER In der Maybachstr­aße in Friedrichs­hafen wird der Schadstoff­anteil gemessen.

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