Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
„Immer eine tolle Gruppendynamik“
Teilnehmer ziehen Bilanz aus vier Monaten Training auf dem Rennrad
DEGGENHAUSERTAL (sbh) - Vier Monate, tausende Kilometer und viel Schweiß. Das Radsportprogramm „Move“ist für dieses Jahr beendet. Die „Schwäbische Zeitung“hat nach dem Fazit der Teinehmer gefragt.
Walter Gresser ist in diesem Jahr zum ersten Mal mit „Move“an den Start gegangen. Sein Fazit: „Ich muss sagen, ich bin ganz begeistert“. Zwar sei er früher auch schon Rennrad gefahren, doch er trete nun wesentlich schneller und häufiger in die Pedalen seines Rennrades. „Für mich ist das ein idealer Ausgleich für die tägliche
Arbeit“, erzählt
Gresser. Seine Höhepunkte seien die Samstagsausfahrten gewesen. „Sowas machst Du einfach nicht allein, solche Distanzen nach Kißlegg oder Ulm“, so der 52-Jährige. Seine Gruppe aus Biberach will sich auch nach der Sternfahrt regelmäßig für Ausfahrten treffen.
„In der Gruppe zu fahren ist einfach wunderbar“, sagt Frank Habelmann, „man trifft Gleichgesinnte mit einem ähnlichen Leistungsstand“. Und die lerne man über die Zeit immer besser kennen. Bei den lockeren Gesprächen während der Ausfahrten komme nach und nach heraus, wo die Leute arbeiten oder, was sie für eine Position inne haben. „Da vergehen 120 Kilometer wie im Flug“, erklärt der 45-Jährige aus Kressbronn. „Aber am Berg wird es dann meistens ruhiger.“
Ute Strobel ist von Anfang an bei „Move“dabei. Seit zwei Jahren fährt sie sogar als Trainerin mit und ist mit ihrer Gruppe von Tettnang zur Sternfahrt auf den Höchsten gestartet. „Das sind schon ein bisschen andere Bedingungen als Trainer“, erzählt die 57-Jährige. „Die Hälfte der Zeit sind die Augen auf dem Radcomputer oder man sondiert die Straße nach möglichen Gefahren“. Den Spaß hat sie dennoch nicht verloren. Denn die grinsenden Gesichter ihrer Teilnehmer auch nach langen Ausfahrten sind jedes Mal ein Highlight für die Trainerin.
„Das ist dann der
Lohn der Mühe“, sagt Strobel. Tobias Throner war zum ersten Mal dabei. Eigentlich komme er eher aus dem MountainbikeSport. Ein Freund machte ihn dann auf „Move“aufmerksam. „Ich wollte einfach mal ambitioniert trainieren und habe das dieses Jahr mal ausprobiert. Das hat echt Spaß gemacht“. Auch, wenn die Ausfahrten nicht immer ein Spaziergang für den 32-Jährigen waren. „Es gab schon die ein oder andere Bergetappe, bei der ich leiden musste“, erzählt Throner. „Aber das war dann auch irgendwie schön, diesen Erfolg zu haben, das geschafft zu haben“.
Horst Allgaier ist mit seinen 75 Jahren der älteste Teilnehmer bei „Move“. In diesem Jahr saß er bereits zum vierten Mal mit dem Trainingsprogramm auf dem Fahrradsattel. „Ich bin vorher immer alleine gefahren, aber das ist einfach nicht das Wahre“, sagt Allgaier. „So fährt man auch mal, wenn man gerade nicht unbedingt Lust hat“. Wird Allgaier gefragt, was sein Höhepunkt von „Move“in diesem Jahr gewesen ist, muss der 75Jährige aus Ravensburg nicht lange nachdenken: die Fahrt auf den Pfänder. „Mich beneiden immer alle, dass ich noch so fit bin“, erzählt Allgaier, „in diesem Jahr habe ich schon sechs Kilo abgenommen“. Das liegt wohl an den rund 7600 Kilometern, die der Ravensburger seit Januar auf dem Rad zurückgelegt hat. Denn neben den Ausfahrten von „Move“radelte er noch regelmäßig zusätzliche Kilometer. „Das kann man nur machen, wenn man Rentner ist“, sagt Allgaier und lacht.
„Es entsteht immer eine tolle Gruppendynamik“, sagt Heike
Baier, die 2017 schon zum vierten Mal mit „Move“unterwegs ist. Ihr Rennrad hat die 36Jährige vor mehreren Jahren gekauft. „Aber ich bin fast zwei Jahre so vor mich hingedümpelt“, sagt Baier. Seit ihrem Start bei „Move“fährt sie im Jahr zwischen ein- und zweitausend Kilometern und hat bereits eine Alpenüberquerung in den Beinen. „Durch das Training lernt man viel“, erklärt Baier. Zum Beispiel die Vorteile der Klickschuhe, mit denen gleichmäßiger in die Pedale getreten werden kann: „Ich denke da immer an unseren Guide: ziehen, drücken, ziehen, drücken“.