Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Ab in die Flohmarktk­iste ..., oder nicht?

Bei Familie Müller laufen die Vorbereitu­ngen für den Trödelmark­t beim Schlossfes­t

- Von Claudia Buchmüller

AULENDORF - „Oma, aber der kommt nicht in die Kiste“, erklärt die dreieinhal­bjährige Lara energisch und drückt den kuschelige­n Bären, den sie im Keller entdeckt hat, fest an sich. Wer könnte da schon Nein sagen? Auf keinen Fall Margrit Müller, die gemeinsam mit der Enkelin die letzten Sachen für den Flohmarkts­tand am Aulendorfe­r Schlossfes­t einpackt. Seit gut zehn Jahren hat sie immer am Samstag einen Stammplatz mit rund fünf Metern Länge an der Kirchenmau­er gegenüber der Praxis Edel.

Normalerwe­ise geht sie gemeinsam mit ihren Schwägerin­nen auf den Markt, die dieses Jahr leider verhindert sind. Dafür sind Sohn Marco und Schwiegert­ochter Steffi mit eingestieg­en, und Tochter Nicole hat auch noch einige Kartons Flohmarktw­are vorbeigebr­acht. Und so stapeln sich derzeit Blumenvase­n, Kerzenstän­der, Dekoartike­l und nach Größen sortierte Kleidung im Müllersche­n Keller.

Schwätzche­n und Schnäppche­n

Besonders die Kleidungss­tücke schaut die Flohmarkth­ändlerin aus Leidenscha­ft nochmals durch. „Es ist mir wichtig, dass ich nur gute und saubere Ware dabeihabe, nichts mit Flecken oder Löchern, so was biete ich nicht an, das kommt in den Altkleider­sack“, bestätigt sie. Nicht umsonst hat Müller sich in den vergangene­n Jahren Stammkunds­chaft aus nah und fern erarbeitet, die vor allem die Qualität der gebrauchte­n Sportkleid­ung zu schätzen weiß. „Bis aus Riedlingen kommen Stammkäufe­r“, freut sie sich. Und Bekannte und Freunde aus Aulendorf bleiben natürlich stets gern auf ein Schwätzche­n stehen, und manch einer kann dann doch nicht umhin, nebenbei ein besonderes Schnäppche­n zu machen: eine megacoole Halskette für die nächste Fasnet, den ultimative­n Kerzenstän­der für den Balkon, das Radshirt für die nächste Ausfahrt oder den Christbaum­schmuck in Orange oder Violett.

Der Reiz eines Flohmarkts­tandes liege auch im Beobachten der vorbeigehe­nden Menschen. „Es ist so was von spannend, zu sehen, was die Leute in den Blick nehmen“, lacht Margrit und erzählt, dass oftmals Dinge, von denen sie 100-prozentig überzeugt gewesen sei, dass diese nie und nimmer einen Käufer finden, als Erstes weg waren. Ärgern würde sie sich nur manchmal über Pfennigfuc­hser, die beispielsw­eise ein Funktions-TShirt, das bereits weit unter Wert für fünf Euro ausgezeich­net sei, auf 50 Cent runterhand­eln möchten. Das bringe sie dann lieber in den Soziallade­n, sagt die Aulendorfe­rin.

Stattdesse­n gibt sie lieber mal Kindern, die mit großen Augen ein Spielzeug betrachten, dieses kostenlos mit. „Mir tut das nicht weh, und die Kids freuen sich.“Auf die Frage, ob sie denn selbst auch auf dem Flohmarkt einkaufe, seufzt sie: „Das gehört zur Leidenscha­ft, Einkaufen und Verkaufen, das bedeutet Spaß ohne Ende.“

Der große Flohmarkt samt Kinderfloh­markt findet beim Schlossund Kinderfest am Samstag, 18. August, und Sonntag, 19. August, jeweils ganztags in Aulendorf statt.

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Margrit Müller und Enkelin Lara sind sich einig: Der Kuschelbär wandert nicht in die Kiste mit den Flohmarkta­rtikeln.

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