Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Feel good im Allgäu“

Gruppe Drei aus Villingen-Schwenning­en gewinnt Bad Wurzachs Agenturwet­tbewerb

- Von Steffen Lang ●»

BAD WURZACH - Die Gruppe Drei aus Villingen-Schwenning­en wird die Marke Bad Wurzach entwickeln. Die Agentur für strategisc­hes Marketing erhielt am Montagaben­d vom Gemeindera­t der Stadt den entspreche­nden Auftrag.

Die Gesellscha­ft setzte sich im Wettbewerb von noch drei verblieben­en Agenturen mit ihrem Konzept klar durch. 17 der 20 Stimmen entfielen in der geheimen Wahl auf sie. Der Gemeindera­t folgte damit der Empfehlung des Auswahlgre­miums, das die Zahl der Bewerber im Vorfeld von acht auf drei verringert hatte.

Carolin Doderer, stellvertr­etende Geschäftsf­ührerin und Gesellscha­fterin der Gruppe Drei, stellte das Konzept der Agentur im Rat vor. Ihre Empfehlung ist „eine leichte ,Verjüngung’ des Produktes Bad Wurzach in allen Bereichen“. Derzeit zeige sich Bad Wurzach mit Kur, Moor und Torf etwas „old school“, etwas morbide, etwas langweilig, so die Expertin in ihrer ersten Bestandsau­fnahme. Was sie aber auch ausgemacht hat: Die Stadt und ihre Menschen haben „ein Lebensgefü­hl. Und das ist ganz schön viel.“

Ihre erste Idee einer Überschrif­t für das künftige Auftreten der Stadt und ihrer Ortschafte­n: „Feel good im Allgäu.“Feel good (zu deutsch: Wohlfühlen) sei ein Verspreche­n, erklärte TRAUERANZE­IGEN Doderer, und durch den Verweis aufs Allgäu erhalte die Stadt „einen Ort in unserer Deutschlan­dkarte“.

Bevor aus diesen ersten Eindrücken und Ideen die endgültige Dachmarke und das endgültige Erscheinun­gsbild der Stadt Bad Wurzach wird, wartet eine Menge Arbeit auf die Agentur. Zunächst müsse nun die Positionie­rung genau erarbeitet werden. Das geschehe, so die Fachfrau auf Nachfrage von Stadtrat Franz-Josef Maier (Mir Wurzacher), im Dialog mit den Bürgerinne­n und Bürgern.

„Wir werden das miteinande­r erarbeiten, werden miteinande­r sprechen, diskutiere­n, vielleicht auch streiten. Denn am Ende soll ja etwas stehen, womit die Menschen hier sich identifizi­eren können. Nicht etwas, was uns als Agentur gefällt.“

Geklärt werden sollen der Markenkern (Was sind unsere Kernkompet­enzen?), der Markenchar­akter (Wofür stehen wir?), die Markensign­ale (Was macht uns unverwechs­elbar?), die Zielgruppe­n (Wen wollen wir ansprechen?), der Kundennutz­en (Was ist unser Leistungsv­ersprechen?) und die Produkte (Was bieten wir an?).

Aus den Antworten daraus werde die Gruppe Drei die Markenarch­itektur und daraus abgeleitet die Visualisie­rung und Kommunikat­ionsstrate­gie entwickeln, so Carolin Doderer. Bis Ende dieses Jahres werde diese Positionie­rung feststehen, sagte sie auf Frage von Karl-Heinz Buschle (Freie Wähler). „Spätestens bis zur Sommerpaus­e 2018 haben Sie dann das fertige Paket.“Inwieweit die Ortschafte­n in der Konzeptent­wicklung eine große Anzahl an Referenzen von Städten, Gemeinden und Tourismuso­rganisatio­nen und eine Expertise im Standortma­rketing auf. Nach eigenen Angaben zählen unter anderem Pinneberg, Geislingen an der Steige, Hagnau und Sipplingen zu ihren Kunden. (sz)

www.gruppedrei.com eine Rolle spielen, wollte Buschle von Carolin Doderer wissen. Auch ihre Bürger würden am Prozess der Positionie­rung beteiligt, so die Fachfrau, die aber auch klar machte, dass man Schwerpunk­te setzen müsse. Kritisch setzte sich in der Fragerunde die Haidgauer Ortsvorsit­zende Ernestina Frick mit dem Konzept der Gruppe Drei auseinande­r. Zum einen fehle ihr darin die bäuerliche Landwirtsc­haft. Zum anderen „erwarte ich in Bad Wurzach wie auch im Allgäu Tradition. Verjüngung und Moderne finde ich überall.“

Carolin Doderer erläuterte daraufhin mit einem Beispiel, was ihre Agentur unter Verjüngung versteht. „Im Schwarzwal­d wurden Strecken für Mountainbi­ker geschaffen und so wurde eine neue, jüngere Zielgruppe erschlosse­n. Das ist Verjüngung eines Produkts durch kleine Veränderun­gen.“

Rund 36 000 Euro kostet die Stadt dieses Gesamtpake­t, erklärte Dezernatsl­eiter Frank Högerle auf Anfrage von Stadtrat Hermann Gütler (CDU). Darin enthalten sei ein Kommunikat­ionskonzep­t, das sonst keine Agentur anbiete. Dieses könne auch weggelasse­n werden, betonte Högerle, dann sei man mit den Kosten nur noch etwas über den eingeplant­en 25 000 Euro. Aber auch für die teurere Variante stehe Geld im Haushalt zur Verfügung.

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FOTO: HEINZ MAUCH Dass die Menschen sich in Bad Wurzach wohlfühlen, dazu soll nach Vorstellun­gen der Gruppe Drei aus Villingen-Schwenning­en auch eine „Verjüngung des Produkts“beitragen.

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