Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Bibercard: Auf die Tauschaktion folgt das nächste Projekt in Biberach
Verein wirbt bei Arbeitgebern für Aufbuchung von geldwertem Vorteil – Neustart der Bonuskarte geglückt
BIBERACH - Knapp 9000 Kunden haben mittlerweile ihre alte Bibercard gegen eine neue getauscht. Seit sieben Wochen ist die überarbeitete Bonuskarte im Umlauf. „Ich hatte anfänglich bedenken, ob wir den Umtausch organisatorisch hinbekommen. Aber es hat wunderbar funktioniert“, sagt der Vereinsvorsitzende Christian Heinzel. Auch ein Testlauf mit der Aufbuchung von geldwertem Vorteil auf die Bibercard habe geklappt.
Neues Design, neue Funktionen: Mehr als ein Jahr lang hat der Verein „Bibercard“im Hintergrund alles für die neue Bonuskarte vorbereitet. Die spannende Frage für alle Beteiligten: Wie kommt die überarbeitete Version bei den Kunden und den teilnehmenden Betrieben an? Von den rund 21 000 Inhabern haben inzwischen knapp die Hälfte ihre alte Karte gegen eine neue getauscht. „Ohne die freiwilligen Helfer des Stadtseniorenrats hätten wir das kaum geschafft“, sagt Heinzel.
Umtausch weiterhin möglich
Ende Juni wurden sieben Tauschstellen in der Stadt eingerichtet, teilweise bildeten sich bei den Ausgabestellen lange Schlangen. Wer seine Karte noch nicht getauscht hat, kann dies noch bis zum Ende dieses Jahres tun. Zu den üblichen Öffnungszeiten ist dies bei Karl Prestle (Freiburger Straße 40), der Ewa Riss (Freiburger Straße 6) und dem Innenstadt-Geschäft „Mode-Ecke für Ihn“(Bürgerturmstraße 6) möglich.
Auch in technischer Hinsicht sei der Neustart der Bibercard einwandfrei verlaufen, so Heinzel. Für die neue Bibercard mussten die Systeme in den Akzeptanzstellen und die Kassenautomaten in den städtischen Parkhäusern umgerüstet werden. Seit Start der neuen Bibercard wurden mehr als 1,2 Millionen Euro Einzelhandelsumsatz mit der Karte bonifiziert. Auch die dazugehörige App, mit der Kunden unter anderem ihren Punktestand einsehen können, ist bereits auf vielen Smartphones installiert worden.
Verwirrung habe es bei einigen gegeben, die ihre Parkgebühren am Kassenautomaten bezahlen wollten, schildert Heinzel. „Die Karte muss man nicht mehr in den Automaten stecken, sondern einfach vor das dafür vorgesehene Fenster halten.“Die meisten Kunden scheinen mit der neuen Technik mittlerweile aber zurechtzukommen, immerhin wurden im Juli bereits knapp 3300 Euro an Parkgebühren mit der Bibercard bezahlt.
Positiver Nebeneffekt des groß angekündigten Umtauschs war, dass die Bibercard wohl selten wie zuvor Gesprächsthema war. Das weckte auch das Interesse mancher Händler. „Wir haben mit dem Start der neuen Bibercard neue Mitglieder hinzubekommen“, sagt Vorstandsmitglied Ulrich Prestle. Die Zahl der Akzeptanzstellen sei auf 75 Stück angewachsen: „Unser Ziel ist es, 100 Akzeptanzstellen für die Kunden zu erreichen.“
Damit die Bonuskarte ein durchschlagender Erfolg wird, möchte der Verein die Arbeitgeber in und um Biberach für die Bibercard begeistern. Denn mit der neuen Technik ist es möglich, auf die Bonuskarte einen geldwerten Vorteil in Höhe von bis zu 44 Euro pro Monat und pro Mitarbeiter zu laden. „Darin liegt ein enormes Potenzial“, sagt Heinzel und verweist auf die Städte Ulm und Karlsruhe, die mit diesem Modell zusätzliche Beträge für den Einzelhandel generierten.
Vorteile für Arbeitgeber
Zehn Interessenten gebe es bereits, erste Gespräche mit Liebherr, Handtmann und Boehringer Ingelheim habe man ebenfalls geführt, sagt Heinzel. Für die Arbeitgeber verspricht der Vereinsvorsitzende ein „Handling, das wenig Arbeit für die Lohnbuchhaltung“bedeute.
Aus Sicht Prestles liegen die Vorteile auf der Hand: Arbeitnehmer zahlten auf geldwerten Vorteil keine Steuern und Sozialabgaben, sie könnten das Geld vollständig unter die Biberacher Einzelhändler bringen: „Von einem starken Einzelhandel profitieren auch die Unternehmen.“So könnten sie ihren Mitarbeitern neben einem attraktiven Arbeitsplatz auch eine florierende Stadt mit Geschäften und Gastronomie bieten. Ein erster Testlauf mit der Aufbuchung des geldwerten Vorteils hat funktioniert, ab dem vierten Quartal soll es dann massentauglich sein.
Wer Fragen zu dem Prozedere mit dem geldwerten Vorteil hat, kann sich an Christian Heinzel und Ulrich Prestle per E-Mail an
wenden. Weitere Informationen gibt es auch unter