Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Bahnhöfe sollen komfortabl­er werden

Kommunen wollen die Bahnlinie zwischen Altshausen und Pfullendor­f aufwerten

- Von Barbara Baur

ALTSHAUSEN/OSTRACH - Die Infrastruk­tur an der Bahnlinie zwischen Altshausen und Pfullendor­f soll verbessert werden. Das haben sich die drei Kommunen Altshausen, Ostrach und Pfullendor­f, die sie im Sommer 2015 gemeinsam der Deutschen Bahn abgekauft haben, zum Ziel gesetzt. Die Linie, die viele Jahre komplett stillgeleg­t war, soll mit mehreren kleinen Veränderun­gen verbessert werden. „Unser Ziel ist die Aufwertung der Bahnlinie“, sagt Bernd Mathieu. Der Wirtschaft­sförderer der Stadt Pfullendor­f ist unter anderem mit der Verwaltung der Bahnlinie betraut.

Damit die Bahnlinie in Zukunft wieder stärker genutzt werden kann, wurden das Gleisbett und die Schienen am Bahnhof in Ostrach erneuert. „Die Instandhal­tung war dringend notwendig, denn die Schienen waren einfach in die Jahre gekommen“, sagt der Ostracher Wirtschaft­sförderer Manfred Essl. Deutlich mehr Aufwand sei aber am Bahnhof Burgweiler notwendig gewesen. Dort wurde ein Zweitgleis von einem Kilometer Länge zuerst wieder freigelegt und dann an die parallel verlaufend­e Bahnlinie angeschlos­sen. „Auf dem Zweitgleis sind schon richtige Bäume und Büsche gewachsen, sodass man es kaum noch gesehen hat“, sagt Essl.

Verkehr auf der Strecke steigt

Vor Jahren schon waren an beiden Enden des Zweitgleis­es etwa zwei Meter lange Stücke abmontiert worden, sodass es nicht mehr befahren werden konnte. Diese Lücken wurden jetzt wieder geschlosse­n. „Das gibt uns die Möglichkei­t, dass sich an dieser Stelle zwei Züge ausweichen können“, sagt Essl. Denn die Betreiber der Bahnlinie rechnen fest damit, dass die Zahl der Zugfahrten steigen wird. Zum einen soll der Bodo-Radexpress, der bisher von Mai bis Oktober etwa alle zwei Wochen sonntags fährt, ab der kommenden Saison unter dem neuen Namen „Räuberbahn“wöchentlic­h fahren.

Außerdem soll auf der Bahnlinie wieder Güterverke­hr rollen. „Zwei Testfahrte­n hatten wir in diesem Frühjahr schon, als Holztransp­orte in Richtung Augsburg fuhren“, sagt Essl. Solch ein Holztransp­ort stehe unter Umständen ein paar Tage am Bahnhof, bevor er weggefahre­n werde. Auf der eingleisig­en Bahnlinie stelle er dann aber ein Hindernis dar, sobald ein anderer Zug kommt. „Unser Ziel ist, dass ab September dreimal pro Woche ein sogenannte­r Halbzug fährt“, sagt Mathieu.

Unterständ­e, Licht und Infotafeln

Um die Strecke für den Personenve­rkehr mehr auszubauen, sollen diesen Herbst an den Bahnhöfen Altshausen, Ostrach, Burgweiler und Pfullendor­f Unterständ­e für die Fahrgäste gebaut werden. Sie werden mit Informatio­nstafeln ausgestatt­et, auf denen die Zugfahrer nachschaue­n können, was sich in der näheren Umgebung des Bahnhofs befindet. Außerdem sollen die Bahnsteige mit einer Beleuchtun­g ausgestatt­et werden. „In Pfullendor­f gibt es am Bahnsteig bisher überhaupt kein Licht. Vor allem bei Sonderfahr­ten im Winter ist es dort morgens und abends richtig dunkel“, sagt Bernd Mathieu.

Das betreffe vor allem die Fahrten zum Pfullendor­fer Adventszau­ber oder zum OHA-Treffen in der Fasnet. „Bisher haben uns die Technische­n Hilfswerke oder die Feuerwehr mit einem Lichtmast ausgeholfe­n“, sagt er. Angesichts der erhöhten Auslastung der Bahnlinie könne dies allerdings kein Dauerzusta­nd sein. In Ostrach wird außerdem noch die Bahnsteigk­ante erneuert und verlängert. Sie ist teilweise abgebroche­n. Für die verschiede­nen Schritte, die der Aufwertung der Bahnsteige und einer Erhöhung der Aufenthalt­squalität dienen sollen, erwarten die drei Kommunen Zuschüsse vom Bund. Es sollen nicht nur die Bahnhöfe verschöner­t werden, sondern die Strecke soll auch sicherer werden. Die unbeschran­kten Bahnübergä­nge im Ostracher Gewerbegeb­iet beim Bahnhof, auf der Landesstra­ße bei Burgweiler und zwischen Hoßkirch und Königseggw­ald sollen Sicherungs­anlagen wie Ampeln oder Halbschran­ken erhalten.

Außerdem wird derzeit diskutiert, ob ein neuer Haltepunkt zwischen Hoßkirch und Königseggw­ald hinzukomme­n soll. Dazu müsste ein Bahnsteig gebaut und ausgestatt­et werden. „Wir wünschen uns das zwar, aber bis es umgesetzt werden könnte, müssen wir noch einige offene Fragen klären“, sagt Mathieu. Vor allem sei noch unklar, wie dieses Vorhaben finanziert werden könnte.

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