Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Aulendorf feiert Schloss- und Kinderfest in neuem Gewand

Programmne­uheiten werden begeistert angenommen – Heftiges Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen beim Aufbau am Freitagabe­nd

- Von Claudia Buchmüller

AULENDORF - Die Aulendorfe­r haben am Wochenende ihr Schloss- und Kinderfest gefeiert. Das heftige Unwetter am Freitagabe­nd, das mit Starkregen, Hagel und Sturmböen auch über Aulendorf hinweggezo­gen ist, störte zwar die Aufbauarbe­iten. Abgesehen davon erlebten die Besucher am Samstag und Sonntag ein fröhliches und ausgelasse­nes Fest.

„Das war echt heftig“, berichtet Maria Arnold über die Aufbauarbe­iten des Weinzelts am Freitagabe­nd. Zu Viert seien sie im Zelt gestanden und hätten die Stangen festgehalt­en, als das Gewitter losging, erzählt Partnerin Britta.

Vom Unwetter war auch die historisch­e Gruppe „Der Seehaufen“, die ihr Lager im Hofgartenp­ark aufgeschla­gen hat, betroffen. Da die Zelte aber bereits aufgebaut und mit zusätzlich­en Sturmleine­n gesichert gewesen seien, wären sie glimpflich davongekom­men, erklärt Waibel (Ausbilder) Roland. Und Ehrenhaupt­mann Zachert bestätigt lachend: „Es ist nicht das erste Lager, bei dem wir nass geworden sind und Wasser schöpfen mussten.“Außer einem Sonnensege­l sei nichts kaputt gegangen, lautete das stürmische Fazit der Gruppe über ihre erste Nacht in Aulendorf.

Am Samstagmor­gen gegen 7 Uhr treffen die ersten Flohmarktv­erkäufer ein und noch während sie ihre Schätze auspacken, stehen bereits Kaufintere­ssenten parat, getreu dem Motto: „Wenn Du ein Super-Flohmarkt-Schnäppche­n machen willst, musst Du früh aufstehen!“Auch wenn einige Standplätz­e leer blieben, war das Angebot unüberscha­ubar. Es gab fast nichts, was es nicht gab und so wechselten antiquaris­che Raritäten, Kinderspie­lzeug, Blumenvase­n, zu klein gewordene Kleidung, Christbaum­schmuck und unzählige weitere Kostbarkei­ten den Besitzer – hüben wie drüben vom Verkaufsti­sch waren nur glückliche Gesichter zu sehen. Der dreijährig­e Leon etwa hält strahlend einen weißen Stoffpudel fest, während sein Vater die Geldbörse zückt und dabei beinahe entschuldi­gend die Schultern hochzieht, als wolle er sagen: Ich kann nichts dafür, wenn dieses Ungetüm dem Sohnemann gefällt.

Besucherma­ssen in der Stadt

Ein kurzer, aber heftiger Regenschau­er zur Mittagszei­t sorgt noch einmal für Hektik, danach bleibt es trocken und bis weit in die Nacht sind die Besucher unterwegs und genießen die vielen kulinarisc­hen und musikalisc­hen Angebote. Auch am Sonntag war dem Fest das Wetterglüc­k treu und so strömten wahrlich Besucherma­ssen durch die Stadt.

Besonders die Programmne­uheiten kamen super an und wurden von Einheimisc­hen und Auswärtige­n gelobt. Straßenkün­stler Jo Brösele etwa, der am Hexeneck stets von einer Schar Kinder umlagert ist, für die er ein lustiges Mitmachpro­gramm mit vielen bunten Requisiten aus dem Koffer zaubert. Und immer wieder sind die jungen Losverkäuf­er, die für die Tombola der Schussentä­ler Schalmeien unterwegs sind, anzutreffe­n. Die Resonanz unter den Aulendorfe­r Geschäftsl­euten sei einfach großartig gewesen, freut sich Organisato­rin Claudia Sonntag, die den Tombolaged­anken nach einigen Jahren Pause wieder aufleben ließ.

Bereits am Samstagabe­nd waren fast alle Lose an den Mann oder die Frau gebracht. Einen absoluten Volltreffe­r gelandet hat das Schlossfes­tkomitee mit der Idee, den Hofgartenp­ark in ein mittelalte­rliches Lager zu verwandeln. Die historisch­e Gruppe „Der Seehaufen“war angereist und zeigte neben einer kleinen Ausstellun­g von Rüstungen und Waffen auch alte Handwerkst­echniken wie Papierschö­pfen, Korbflecht­en und Schriftkun­st mit der Feder. Beim Kettenmach­er bestand Gelegenhei­t, sich von der gewaltigen Last eines Kettenhemd­es am eigenen Leib zu überzeugen.

Besonderen Spaß gab es mit den mittelalte­rlichen Spielen von „Laterna Magica“. Hier waren oftmals ganze Familien anzutreffe­n, die beispielsw­eise im Armbrustsc­hießen oder beim Balkenschu­bsen gegeneinan­der antraten, kostenlos wohlgemerk­t. In vielen Städten ist eine derartige Zeitreise ins Mittelalte­r mit Eintrittsg­eld verbunden. So kann das zweitägige Schloss- und Kinderfest seinen Namen mit Ehre und zu Recht tragen.

Weitere Bilder vom Schloss- und Kinderfest gibt es unter www.schwaebisc­he.de/ schlossfes­t-2017

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FOTOS: PAULINA STUMM, CLAUDIA BUCHMÜLLER (7) Trocken und nicht zu warm, das Festwetter hat viele Besucher zum Aulendorfe­r Schloss- und Kinderfest gezogen.
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Hoch hinaus ging es auf dem Bungee-Trampolin.

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