Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Musikprogramm bietet auf mehreren Bühnen die Qual der Wahl
Zwischen Country, Schwoba-Rock und Schlager war am Samstagabend ist ein buntes Potpourri der Stile geboten
AULENDORF (pau) - Musikalisch hat das diesjährige Schloss- und Kinderfest in Aulendorf einiges zu bieten gehabt. Allein am Samstagabend traten acht Bands und Musiker auf vier verschiedenen Bühnen auf. Im Reithof, am Hexeneck, im Schlossinnenhof und auf Engels Terrasse gab es von tanzbarem Schlager bis rotzigem Rock’n’Roll verschiedene Stilrichtungen zu hören.
Wird im Schlossinnenhof am späten Samstagnachmittag beim Auftritt des Marinechors noch eifrig zu Seemannsweisen geschunkelt, bespielt am Hexeneck die Band „Kiss’n’Kills“den musikalischen Auftakt. Frontmann und Musiker legen sich trotz noch lichter Reihen vor der Bühne mächtig ins Zeug. Das Publikum wippt mit zu mal rock’n‘rolligen, mal punkigen Rhythmen, die ob der Bläserbesetzung auch nach Ska tönen. Rainer und Petra Vetter aus Lonsee bei Ulm, sind mit ihren beiden Söhnen Oliver und Steffen extra für „Kiss’n’Kills“zum Schlossfest gekommen. „Wir haben erfahren, dass sie sie hier spielen und da haben wir gesagt, nichts wie hin“, sagt Petra Vetter gut gelaunt.
Musiker King Ralf hat sein Publikum im rappelvollen Reithof indes gut im Griff. Zu diversen Rockklassikern wird mitgesungen und vor der Bühne getanzt. Für ausgelassene Stimmung sorgt der Musiker auch durch eine auf sein Publikum abgestimmte Moderation. Den aus Dürnau bei Biberach herbeigewanderten Junggesellinnenabschied bekommt er mit – und baut ihn kurzerhand mit ein: „Wie heißt du?“, schäkert er übers Mikrofon mit der Braut, „überleg‘s dir doch noch mal“. Die Braut heißt Susanne Tröster, findet es lustig und wird ihren Clemes heiraten.
Später, zum Auftritt der „Schwoba-Rockband Wunderfizz“wird sich der Reithof etwas leeren. Bandgründer Harald Scheufler, seines Zeichens Texter und Komponist der quasi Vorläuferbands Wurzelsepp und Gsälzbär, hat auch in Aulendorf Stammpublikum – und so singt der rege belebte Reithof bei „Kargadasch“, einem Lied aus den 70ern über die Einkaufstüten eines gleichnamigen Ravensburger Supermarkts, textsicher mit. Monika und Peter Baldauf aus Tannhausen sind wegenWunderfizz in den Reithof gekommen. „Kargadasch“singen sie nicht zum ersten Mal auf dem Schlossfest mit. „Die haben früher schon hier gespielt“, erinnern sie sich.
Im Schlossinnenhof bebt das Zelt am späteren Abend unter der Partymusik der Band „Lolly Pop“, die etwa den von King Ralf nur im Spaß angespielten Helene-Fischer-Schlager „Atemlos“über die Köpfe des Publikums schmettert, das sich sichtlich gut amüsiert. Wer zu späterer Stunde dort allerdings noch einen Sitzplatz ergattern wollte, hatte wohl Pech.
Am Hexeneck ist es „The Backyard Band“, die den musikalischen Abend mit lauten Gitarren und schneidendem Mundharmonikasound beenden. Die Vintage-RockBand „San Antonio Kid“aus Augsburg haben ihren countryangelehnten Auftritt da bereits hinter sich. Härter im Sound wurde es indes mit den Musikern um Sänger Moritz Zergiebel von „The Backyard Band“, der seine raue Stimme über die Feiernden schickte und sich offenbar mehr Feedback vom Publikum gewünscht hätte: „Aulendorf, ihr seid schon geil, aber das geht auch lauter!“Die Zugabe gab es dann trotzdem.
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