Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Elmar L. Kuhn spricht zur Reformatio­n am Bodensee

Vortrag am Freitag auf dem Hof Milz bei Kressbronn – Eintritt frei

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KRESSBRONN (sz) - Auf dem Hof Milz in Rettersche­n findet am Freitag, 25. August, ein Vortrag mit Elmar L. Kuhn zur „Reformatio­n in Oberschwab­en und am Bodensee“statt. Beginn ist um 19.30 Uhr, Veranstalt­er ist der Verein zur Erhaltung der Hofanlage Milz sowie die katholisch­e Erwachsene­nbildung der Seelsorgee­inheit Seegemeind­en.

Die Reformatio­n war ein kaum zu unterschät­zender Einschnitt in der Geschichte Europas. Die konfession­elle Spaltung wurde Ursache für jahrhunder­telange Konflikte vor allem in Mitteleuro­pa. Die Region Oberschwab­en-Bodensee blieb größtentei­ls beim alten Glauben und galt lange als "erzkatholi­sch". Das hätte sich anders entwickeln können, wenn die Bauern 1525 gesiegt hätten. Die vielen kleinen adligen und geistliche­n Herrschaft­en vollzogen schon um ihrer Existenz willen keinen Konfession­swechsel. Reformatio­n in Oberschwab­en und am Bodensee konnte deshalb nur ein städtische­s Phänomen sein. Von den 15 Reichsstäd­ten wandten sich sieben der Reformatio­n zu, fünf blieben katholisch und drei ermöglicht­en mit der Parität beiden Konfession­en ein Miteinande­r in der gleichen Stadt.

Die Reformatio­n in den oberschwäb­ischen Reichsstäd­ten orientiert­e sich zunächst eher am Schweizer Reformator Zwingli, bis sie sich aus politische­n Gründen der lutherisch­en Richtung anschloss. Früh wandte sich die Reichsstad­t Lindau der Reformatio­n zu, die sie auch in ihrer Herrschaft Gießen-Laimnau, und damit in einem Teil des heutigen Gemeindege­biets von Kressbronn, durchsetze­n wollte. Der Vortrag vermittelt Grundinfor­mationen über die Reformatio­n, behandelt die unterschie­dlichen Reformatio­nsverläufe in der Region und fragt nach den Gründen für Unterschie­de und Gemeinsamk­eiten.

Elmar L. Kuhn ist gebürtiger Kressbronn­er. Er leitete von 1979 bis 2009 das Kulturamt des Bodenseekr­eises und war 2010 bis 2014 Vorsitzend­er der Gesellscha­ft Oberschwab­en für Geschichte und Kultur.

Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei. Spenden werden für den Erhalt des Kulturdenk­mals genutzt. Auf witterungs­angepasste Kleidung achten, schließt die Ankündigun­g.

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FOTO: VEREIN HOFANLAGE MILZ Christoph Schappeler, Reformator in Memmingen, Kantonsbib­liothek St. Gallen.

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