Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Polizei verhaftet vier mutmaßliche Drogenhändler
Asylbewerber sollen in Gemeinschaftsunterkünften in Biberach insbesondere Marihuana verkauft haben
BIBERACH (sz) - Die Polizei hat am Mittwoch im Raum Biberach in drei Asylbewerberunterkünften vier mutmaßliche Rauschgifthändler festgenommen. Dies teilten die Staatsanwaltschaft Ravensburg und das Polizeipräsidium Ulm am Donnerstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.
Seit Ende 2016 ermittelt die Biberacher Kriminalpolizei in diesem Verfahren wegen des Verdachts des Rauschgifthandels. Damals seien bei der Polizei Hinweise auf einen Drogenhandel in und im Umfeld von Asylbewerberunterkünften im Raum Biberach eingegangen, heißt es in der Mitteilung. Die umfangreichen Ermittlungen des Kriminalkommissariats, des Polizeireviers Biberach und des Landeskriminalamts Stuttgart erhärteten diesen Verdacht. In den Fokus der Ermittlungen rückten vier Männer aus Gambia. Bei den Ermittlungen fanden die Behörden auch Unterstützung durch Landratsamt und Kommunen.
Die Verdächtigen im Alter von 20 bis 23 Jahren sollen einen schwunghaften Handel mit Rauschgiften, insbesondere Marihuana, betrieben haben, so die Erkenntnisse von Staatsanwaltschaft und Polizei. Die Asylbewerber verkauften demnach die Drogen aus den Gemeinschaftsunterkünften heraus und auf der Straße, heißt es in der Mitteilung.
Am Mittwoch durchsuchte die Polizei mit Rauschgiftspürhunden und Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz drei Unterkünfte im Landkreis Biberach. Dabei nahm die Polizei die vier Verdächtigen fest. Der zuständige Richter am Amtsgericht erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg Haftbefehle gegen drei der Männer. Der vierte Haftbefehl wurde unter Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Die drei Männer befinden sich jetzt in Justizvollzugsanstalten. Bei den Durchsuchungen fand die Polizei auch zehn verkaufsfertige Portionen Marihuana und eine Machete. Auch Gegenstände zum Drogenhandel wie eine Feinwaage stellte die Polizei sicher. Die weiteren Ermittlungen zum Drogenverkauf, aber auch zu den Abnehmern der Rauschgifte, dauern noch an.