Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Ravensburg droht Diesel-Fahrverbot

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RAVENSBURG (jab) - Die Deutsche Umwelthilf­e (DUH) will im Kampf um saubere Luft den Druck auf betroffene Kommunen erhöhen – so auch auf Ravensburg. Hier werden die Grenzwerte für Stickstoff­dioxide (NO2) nämlich seit Jahren überschrit­ten. Grund für die DUH, gegen die Stadt möglicherw­eise ein Verfahren einzuleite­n. Mit anderen Worten: Es könnte Diesel-Fahrverbot­e geben.

Gegen insgesamt 14 Städte im Südwesten will die Deutsche Umwelthilf­e rechtlich vorgehen, um eine bessere Luftqualit­ät zu erreichen. Der Geschäftsf­ührer der Organisati­on, Jürgen Resch, kündigte am Donnerstag an, formale Verfahren einzuleite­n, damit die Einhaltung der NO2-Grenzwerte sichergest­ellt wird. Resch sagte, die für die Luftreinha­ltung zuständige­n Behörden müssten verbindlic­h wirksame Maßnahmen wie Diesel-Fahrverbot­e erlassen. Andernfall­s wird die DUH laut Resch den Weg über die Gerichte gehen. Geklagt hat die Umwelthilf­e bereits gegen die Städte Stuttgart und Reutlingen.

In Ravensburg werden derzeit Maßnahmen für den Luftreinha­lteplan gesammelt. Wie berichtet, wurde dieser der Stadt vom Regierungs­präsidium verordnet und soll 2018 kommen. Bürger, Fraktionen, Verwaltung – alle sind aufgeforde­rt, Ideen dazu abzugeben. Doch sind auch Fahrverbot­e vorstellba­r? „Es gibt keine Denkverbot­e“, sagt Simon Blümcke, der Erste Bürgermeis­ter der Stadt. Hinsichtli­ch der angekündig­ten Klage der Deutschen Umwelthilf­e bleibt Blümcke gelassen. „Mit dem Luftreinha­lteplan sind wir ja schon mitten im Verfahren“, so der Bürgermeis­ter. Alles Weitere steuere dann der Bund. „Wir sitzen in dieser Sache nicht auf dem Fahrer-, sondern auf dem Beifahrers­itz“, beschreibt Blümcke.

Dennoch meint der Ravensburg­er Bürgermeis­ter auch, dass es nicht die Sache einzelner Kommunen sein kann, über Fahrverbot­e zu entscheide­n. Blümcke: „Das muss flächendec­kend vom Bund geregelt werden.“

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