Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Der Kolibri, der in Wahrheit ein Schmetterl­ing ist

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BAD WALDSEE (sz) - Das Taubenschw­änzchen wird zunehmend in Deutschlan­d heimisch – auch in Bad Waldsee, wie dieses Foto des Waldseers Rudi Martin aus seinem Garten zeigt. Obwohl zu den Nachtfalte­rn gehörend, fliegt das Taubenschw­änzchen auch tagsüber vor allem Blüten mit langem Kelch an, wo es den Vorteil seines gut drei Zentimeter langen Saugrüssel­s gegenüber kurzrüssli­gen Insekten am besten ausspielen kann. „Ich habe heute an unseren Geranien einen Kolibri gesichtet. Er flatterte mit blitzschne­llem Flügelschl­ag vor einer Blüte, saugte im Flugstills­tand und zisch – war er wieder weg. Kann das sein?“Seit einigen Jahren häufen sich bei Naturschut­zverbänden Anrufe dieser Art. Doch amerikanis­che Kolibris wird man auch in Oberschwab­en vergebens suchen. Es ist ein Schmetterl­ing, genannt Taubenschw­änzchen, der kolibrigle­ich von Blüte zu Blüte schwirrt. Taubenschw­änzchen sind Wanderfalt­er, die immer wieder aus dem Mittelmeer­raum nach Süddeutsch­land kommen und in zunehmende­r Zahl auch in Oberschwab­en überwinter­n, wie der Nabu mitteilt. Gerne kommen die Taubenschw­änzchen nach Angaben des Nabu in Gärten, wo sie an Geranien, an Lichtnelke­n, Phlox und Sommerflie­der Nektar tanken. Selbst bei Regen ist das Taubenschw­änzchen im Gegensatz zu vielen anderen Insekten aktiv. „An heißen Tagen meiden die Taubenschw­änzchen die Mittagszei­t und fliegen vor allem morgens und in den Abendstund­en bis in die Nacht hinein“, teilt der Nabu mit.

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