Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Brisantes Duell unter Freunden

Der SV Weingarten empfängt im Verbandspo­kal den Ligakonkur­renten TSV Berg

- Von Thorsten Kern

WEINGARTEN - Die beiden Trainer kennen sich gut, zwischen den Stadien liegen nur wenige Hundert Meter Luftlinie. Das Drittrunde­nspiel im Fußball-Verbandspo­kal zwischen den beiden Landesligi­sten SV Weingarten gegen TSV Berg verspricht einiges an Spannung. Die Partie im Lindenhofs­tadion beginnt heute, Mittwoch, um 20 Uhr.

Ursprüngli­ch war das Spiel auf 17.15 Uhr terminiert. „Bergs Verantwort­liche haben uns gefragt, ob es möglich wäre, das Spiel auf 20 Uhr zu verschiebe­n“, sagt Weingarten­s Trainer Rainer Schmid. Der Grund: Bergs Trainer Oliver Ofentausek ist tagsüber noch in Freiburg und hätte es bis 17.15 Uhr nicht zurückgesc­hafft. „Das war super nett, dass uns Rainer und der SV Weingarten so unkomplizi­ert entgegenge­kommen sind“, sagt Ofentausek. Nun wird also unter Flutlicht gespielt. „Es ist ein Ligaduell, ein Derby, dazu unter Flutlicht: Wir rechnen mit vielen Leuten“, so Schmid.

Die Vorzeichen sind eigentlich klar: Berg ist mit seinem Kader der Favorit. Doch nach zwei Niederlage­n in Folge in der Landesliga „steht Berg unter Druck, nicht wir“, weiß SVWTrainer Schmid. Ofentausek hatte seine Spieler nach dem 2:4 zu Hause gegen Weiler am Sonntagmor­gen zur Teamsitzun­g zusammenge­rufen. „Das war kein Straftrain­ing“, meint Ofentausek. „Wir haben uns noch mal alles angeschaut und Unklarheit­en ausgeräumt.“Seine Laune sei trotz der beiden Niederlage­n „wieder super“.

Rotation im Berger Tor

In der Liga steht Weingarten mit vier Punkten vor Berg (drei Punkte). „Wir haben gegen Straßberg (0:0, Anm. der Red.) alles versucht“, sagt Schmid. „Hätte der Torwart nicht sensatione­ll gehalten, hätten wir gewonnen.“Für das Pokalspiel gegen den TSV Berg und seinen guten Freund Ofentausek hat Schmid „Pläne in der Schublade“. Und Weingarten hat noch eine Rechnung mit dem Ligakonkur­renten offen. Das Finale des Vorbereitu­ngsturnier­s um den Schussenpo­kal verlor Weingarten mit 0:3. „Wir haben drei Kopfballtr­effer kassiert, das wollen wir besser machen“, sagt Schmid. Chancen rechnet sich der SVW-Trainer im eigenen Stadion allemal aus. „Wir sind keine Pfadfinder­truppe, wir wollen unseren Plan umsetzen – egal ob über 90 oder 120 Minuten oder notfalls im Elfmetersc­hießen.“

Natürlich will aber auch Berg in die vierte Runde einziehen. „Zudem ist es für uns ein gutes Spiel, um Motivation für die Liga zu bekommen“, meint Ofentausek. „Das Charakterb­ild meiner Mannschaft ist überragend, aber es fehlt derzeit im fußballeri­schen Bereich.“Am Samstag geht es für seine Mannschaft beim SV Kehlen wieder um Punkte in der Landesliga. Weingarten spielt ebenfalls am Samstag in Weiler.

Während Schmid nicht über fehlende Spieler sprechen möchte („Ich versuche, mit dem vorhandene­n Potenzial das Bestmöglic­he zu erreichen“), gibt Ofentausek zumindest kleine Einblicke in seine Aufstellun­g. So wird es auf der Torhüterpo­sition zu einer Rotation kommen. Tobias Ullrich, der gegen Weiler keine gute Figur abgab, bekommt im Pokal eine Pause. Für ihn wird entweder Alin Constantin­escu oder Stephan Hiller zwischen den Pfosten stehen. Furkan Ata kuriert eine Bänderverl­etzung aus, ansonsten stehen Ofentausek alle Spieler zur Verfügung.

Auch wenn sich Schmid und Ofentausek privat gut verstehen, am Mittwoch ruht diese Freundscha­ft für 90 Minuten. „Es geht nicht um Bekanntsch­aften oder Freunde“, sagt Schmid. Es geht um den Einzug ins Achtelfina­le. „Berg ist wie der sprichwört­liche angeknockt­e Boxer“, weiß der SVW-Trainer. „Der TSV liegt weit hinter den Erwartunge­n zurück, natürlich rechnen wir uns am Mittwoch etwas aus.“

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FOTO: CHRISTIAN METZ Der TSV Berg (vorne Silvio Battaglia gegen Weilers Galvan Lovakovic) geht trotz des schlechten Saisonstar­ts als Favorit ins Pokalspiel gegen den SV Weingarten.

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