Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Gestiegener Vanillepreis kommt in Aulendorf an
Eiscafé Schloss will Kugelpreis aber nicht anheben – Andere Rohstoffe sind noch teurer
AULENDORF (pau/dpa) - Sie ist in Pudding, Gebäck und auch im Eis: Vanille ist eine beliebtes Gewürz – und sie wird immer teurer. Dieser Tage erreichte die Rohstoffbörsen die Nachricht, dass der Preis für Vanille aus Madagaskar, dem weltgrößten Vanille-Anbaugebiet, in diesem Jahr wohl noch höher steigen wird als im Vorjahr. Eine Entwicklung, die auch im Eiscafé Schloss der Familie Pepe in Aulendorf ankommt.
„Ja, es ist teurer geworden“, bestätigt Salvatore Pepe. In dem Aulendorfer Eiscafé wird als Grundlage für das Vanilleeis eine spezielle Vanillepaste hergestellt, ohne künstliche Aromazusätze, dafür mit echter natürlicher Vanille. „Die kostet aber auch 25 Euro das Kilo“, berichtet Pepe über den Einkauf des Rohstoffs. Im Vorjahr habe er für das Kilo Vanille noch 17 bis 18 Euro bezahlt. Das Eiscafé Schloss verwendet Vanille aus Haiti sowie Bourbon-Vanille, die ausschließlich aus den Anbaugebieten Madagaskar, La Réunion oder den Komoren stammen darf.
Dabei entwickelt sich der Preis für Vanille bereits seit 2014 stetig nach oben. Mitunter ist die Rede davon, dass es zum teuersten Gewürz der Welt werden könnte – nur Safran erzielte bisher noch höhere Preise. Sollten die Händler ihre Mehrkosten an die Endkunden weitergeben, könnten Vanille-Eis und Co. teurer werden.
„Normalerweise müsste man für eine Kugel Vanilleeis 1,10 bis 1,30 Euro verlangen“, rechnet Pepe vor. Davon, den gestiegenen Rohstoffpreis an die Kunden weiterzugeben und allein das Vanilleeis teurer zu machen, hält man im Eiscafé Schloss nicht viel. Dort kostet jede Kugel einen Euro. Es sei eine Mischkalkulation, schließlich gebe es auch andere Eissorten, deren Rohstoffgrundlage teurer sei. Pistazien beispielsweise seien in diesem Jahr noch viel teurer als Vanille.
Das Aulendorfer Eiscafé hat sich darauf eingestellt, dass Rohstoffpreise eben grundsätzlich schwanken. „Wir schlucken das schlechte Jahr, und im nächsten sieht es wieder anders aus“, hofft Pepe.