Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Neue Fußballtrikots für Straßenkinder in Kenia
Hilfsaktion von Leonie und Hubert Amann aus Bad Waldsee – Auch gebrauchte Kick-Schuhe haben sie gesammelt
BAD WALDSEE (sz/kik) - Für die Balkan-Fluthilfe hatten sie schon gespendet und sich unter anderem bei der Weihnachtspäckchen-Aktion für Bedürftige der Waldseerin Manuela Pietsch beteiligt: Leonie und Hubert Amann aus Bad Waldsee. Vor drei Monaten starteten sie wieder eine Hilfsaktion, diesmal für Jugendliche und Straßenkinder in Eldoret in Kenia.
Anlass für die Spendenaktion war die Reise von Leonie Amann nach Kenia. Fünf Monate, von Februar bis Juli, hat sie an einem Projekt für Straßenkinder des Vereins „Eldoret Kids Kenia“mit Sitz in Bempflingen als Freiwillige aktiv mitgearbeitet, heißt es in einer Pressemitteilung. Nach dem Motto „Helfen vor Ort – wo das Herz die Tat verlangt“konnten durch die Spenden aus Bad Waldsee 15 komplett neue Trikotsätze für die Jugendlichen in Eldoret gekauft werden.
Zudem wurden in der Region Oberschwaben/Bodensee über 45 Paar gebrauchte Fußballschuhe gesammelt und gespendet, heißt es in dem Presseschreiben weiter. „In Bad Waldsee, in Bergatreute, Wolfegg und in der ganzen Region haben wir gesammelt“, berichtet Hubert Amann auf Nachfrage der SZ. „Wir spenden jedes Jahr, dieses Jahr eben nach Kenia, nachdem meine Tochter nun dort war“, berichtet Amann weiter. Damit die Spenden sicher vor Ort und bei den Betroffenen ankommen, würden nur Sachspenden weitergeleitet, niemals Geldsummen.
Neben Vereinen und Firmen in Bad Waldsee haben auch viele Kinder und Jugendliche dazu beigetragen, dass die 15 Trikotsätze für die Kinder und Jugendlichen in Kenia gekauft werden konnten. „Viele Kinder haben teilweise ihr ganzes Taschengeld für die Aktion gespendet. Für sie wird Leonie im Herbst einen Diavortrag über das Leben, die Tiere und das Land Kenia zeigen“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Kinder schnüffeln Klebstoff
Beim Projekt „Leben verändern“(Badilisha Maish) der Eldoret Kids in Kenia werden in einem Rehabilitationszentrum (Badilisha Maish-Center) im Norden von Kenia Straßenkinder im Alter zwischen sechs und 16 Jahren unterstützt. „Wir nehmen jedes Jahr für acht Monate sechs neue Jungs in unserem Projekt auf und versuchen in dieser Zeit, den Kontakt mit ihren Eltern wiederherzustellen“, berichtet Leonie Amann. „Wenn nötig, versuchen wir sie von der dort leider sehr häufig vorkommenden Droge Klebstoff wegzubringen und sie an einen geregelten Tagesablauf zu gewöhnen.“Nach ihrer „Entlassung“würden die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien weiterhin beispielsweise mit Schulgeld, Schuluniformen und Kleidung unterstützt.
Fußballspielen sei für fast alle Jungen in dem Center ein „großer und vor allem sehr wichtiger Teil“ihres Lebens. „Es ist eine Freizeitaktivität, für die man fast kein Geld oder einen bestimmten Platz braucht, alles um sich herum vergessen kann und Gemeinschaft und Zusammenhalt fördert“, so Leonie Amann. Für das Gemeinschaftsgefühl seien gemeinsame Trikots „sehr hilfreich“und für ein gutes Spiel würden Spieler natürlich auch richtige Fußballschuhe brauchen. „Das haben sich unsere Jungs schon sehr lange gewünscht, leider hatten sie hierzu kein Geld.“Zum Abschluss für die „tolle Zeit“in Kenia habe sie ihnen einen Traum erfüllen wollen, was „dank der Hilfe von Firmen und Vereinen“aus Bad Waldsee ermöglicht worden sei. „Unsere Jungs haben die Trikots und Schuhe bereits mit großer Freude und Dankbarkeit erhalten und sogar ihre ersten Fußballspiele schon damit gewonnen.“
Infos über das Projekt in Kenia sowie über eine Patenschaft für einen Schulbesuch gibt es beim Verein Eldoret Kids Kenia unter www.eldoret-kids.de.