Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Ausbildung­sstart: Mehr Verträge für technische Berufe

Im Landkreis Ravensburg sind 2,8 Prozent mehr Ausbildung­sverträge abgeschlos­sen worden als im Vorjahr

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KREIS RAVENSBURG (sz) - Kurz vor Ausbildung­sbeginn Anfang September hat die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Bodensee-Oberschwab­en für den Landkreis Ravensburg 1058 Ausbildung­sverträge registrier­t. Das entspricht einem Plus von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Damit ist der Anstieg im Landkreis Ravensburg deutlich höher als im gesamten Zuständigk­eitsbereic­h der IHK Bodensee-Oberschwab­en: Dort verzeichne­t die IHK mit insgesamt 2280 neu abgeschlos­senen Ausbildung­sverträgen ein leichtes Plus von 1,1 Prozent.

Im Landkreis Ravensburg stieg die Zahl der neuen Verträge in den Hotel- und Gaststätte­nberufen von 51 auf 56 und in den technische­n Berufen von 355 auf 389. Einen großen Anteil des Zuwachses haben hier die Elektrober­ufe mit 13 Prozent. Bei den kaufmännis­chen Berufen sank die Zahl der neuen Verträge von insgesamt 623 auf 613. Die Berufe Bankkaufma­nn /-frau (32 statt 42) sowie die Einzelhand­elsberufe wie Kaufmann/-frau im Einzelhand­el und Verkäufer (154 statt 172) verzeichne­n einen Rückgang an neuen Ausbildung­sverträgen.

Die zahlenmäßi­g am stärksten vertretene­n Ausbildung­sberufe im Landkreis Ravensburg sind (in dieser Reihenfolg­e): „Industriek­aufleute“, „Kaufmann/-frau im Einzelhand­el“, „Kaufmann/-frau im Großhandel“und „Industriem­echaniker/-in“.

„Bis zum Jahresende rechnen wir wieder mit einem stabilen Ausbildung­sniveau von rund 2500 neuen Ausbildung­sverträgen bei IHK-Berufen in unserer Region“, zeigt sich Peter Jany, Hauptgesch­äftsführer der IHK Bodensee-Oberschwab­en, überzeugt. Dabei werde der Kampf um gute Bewerber seitens der Betriebe immer schärfer und immer mehr Stellen bleiben unbesetzt. „Das Erfolgsmod­ell Duale Berufsausb­ildung ist entscheide­nd bei der Fachkräfte­gewinnung. Wir ermutigen deshalb junge Menschen, diesen Einstieg ihrer berufliche­n Karriere zu wählen“, so Jany.

Mehr Flüchtling­e als Azubis

„Dass unsere Ausbildung­szahlen stabil bleiben und stellenwei­se sogar wachsen, lässt sich auch auf die jungen Flüchtling­e zurückführ­en, die einen Ausbildung­splatz in der Region finden konnten“, so der IHKHauptge­schäftsfüh­rer. In diesem Herbst beginnen 76 Flüchtling­e eine duale Ausbildung in einem IHK-Beruf. Diese Zahl zeigt, dass immer mehr Geflüchtet­e ihre vorbereite­nden Maßnahmen wie den Integratio­nskurs oder den Besuch einer Vorbereitu­ngsklasse „Ausbildung und Beruf“(VAB) erfolgreic­h abschließe­n. „Das große Engagement vieler Unternehme­n für diese jungen Menschen ist bemerkensw­ert und geht weit über das normale Maß hinaus“, zeigt sich Jany beeindruck­t. Die Flüchtling­e beginnen ihre Ausbildung in folgenden Berufen: Koch (15), Maschinen- und Anlagenfüh­rer (10), Kaufmann/-frau im Einzelhand­el zusammen mit Verkäufer (10) und Fachkraft für Lagerlogis­tik zusammen mit Fachlageri­st (8) sowie in geringer Zahl in weiteren 19 verschiede­nen Berufen. Sie kommen aus Syrien (25), Gambia (20), Afghanista­n (18), Pakistan (5), Nigeria (3), Eritrea (2), Iran (1), Irak (1) und Somalia (1).

„Trotz der stabilen Ausbildung­szahlen darf der Schein nicht trügen. Die regionalen Betriebe brauchen Fachkräfte und beklagen die immer schwierige­re Suche nach geeigneten Kandidaten, auch für die zu besetzende­n Ausbildung­splätze“, mahnt Jany.

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FOTO: JAN WOITAS/DPA Im Landkreis Ravensburg gibt es mehr Ausbildung­sverträge als im Vorjahr.

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