Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Den ganzen Sommer für „DSDS“geübt

Andrang beim Casting-Bus für die RTL-Show hält sich in Grenzen

- Von Anna-Sophie Humer-Hager

● FRIEDRICHS­HAFEN - Der CastingBus der RTL-Show „Deutschlan­d sucht den Superstar“hat am Freitagnac­hmittag in Friedrichs­hafen Halt gemacht. Bei regnerisch­em Wetter war aber der Andrang der Bewerber, die ihr Gesangstal­ent auf dem Romanshorn­er Platz unter Beweis stellen wollten, nicht allzu groß.

Die 20-jährige Vanessa Ehlert ist dennoch aus Tuttlingen gekommen. Ursprüngli­ch hatte sie sich auch für die RTL-Sendung „Das Supertalen­t“beworben, ist dann aber doch nicht zum Casting gefahren. Aber jetzt möchte sie mit ihrer Gitarre und „Someone like you“der Sängerin Adele eine Runde weiterkomm­en. „Ich bin sehr aufgeregt“, sagt Vanessa, bevor sie im Zelt mit den anderen Kandidaten Platz nimmt und wartet, bis sie an der Reihe ist. Sarah Hiltebrand, 17 Jahre, will es dagegen mit einem Schlager von Andrea Berg versuchen. Sie ist mit ihren Eltern aus Meßkirch hier, denn Minderjähr­ige dürfen nur in Begleitung ihrer Erziehungs­berechtigt­en teilnehmen. „Ich bin richtig nervös“, sagt Brigitte Hiltebrand „aber Sarah hat es drauf. Sie hat den ganzen Sommer lang geübt.“

Ticket für die nächste Runde

Nach einer halben Stunde steigt die erste Kandidatin aus dem Bus, in dem die Jury sitzt. Greta Ina Escobar ist extra aus dem österreich­ischen Innsbruck gekommen. Allerdings vergeblich: „Die fanden meine Stimme gut, aber ich hab mich angeblich zu wenig bewegt“, sagt die 22-Jährige sichtlich enttäuscht. Ihre kleine Schwester Ella Sailer ist gleich nach ihr an der Reihe. Die 18-Jährige hat mehr Glück und bekommt die begehrte Einladung nach Köln, wo die nächste CastingRun­de stattfinde­t. Aber auch dort wird noch nicht Dieter Bohlen in der Jury sitzen. „Es ist schon eine Überwindun­g, zu singen und sich dazu auch zu bewegen. Man macht das ja ohne Musik“, berichtet Ella Sailer.

Wer da genau im Bus sitzt und über die Kandidaten urteilt, weiß sie nicht. Von außen ist die Jury abgeschirm­t. Nur die Teilnehmer sind durch die Glasscheib­e des Busses sichtbar. „Ein bisschen Angst habe ich schon, dass ich später im Fernsehen bloßgestel­lt werde“, gibt die 18Jährige zu. Bei der vorherigen Anmeldung musste sie zudem einen Vertrag unterschre­iben. „Der Produzent kann alles machen, was er will“, sagt Ella. „Die Frage ist halt, in welches Format die mich stecken wollen.“Die Eltern der Schwestern wissen nicht, dass die beiden heute hier sind. „Ist vielleicht auch besser so“, sagt Greta Ina lachend.

Philipp Landolt, 18 Jahre, ist mit seiner Mutter aus Zürich angereist. Erst gestern Abend hat er sich spontan entschloss­en, sein Glück zu versuchen. Er will heute mit seinem eigenen Rap-Lied überzeugen: „Ich habe auf Youtube schon mal einen Musikclip von mir hochgelade­n. Der hatte so um die 500 bis 1000 Klicks. Aber jetzt wollte ich das hier aus Spaß probieren.“

Viele Absagen

Noch spontaner hat die 25-jährige Katharina Obermaier beschlosse­n, sich für das Casting anzumelden. Eigentlich ist sie mit ihrer Schuhplatt­lergruppe aus dem bayerische­n Irschenber­g auf einem Ausflug unterwegs. Durch Zufall hat sie den Stand mit der Aufschrift „DSDS“entdeckt. Normalerwe­ise tritt die Gruppe in bayerische­r Tracht und traditions­reicher Volksmusik auf. Ganz so alt ist das Lied nicht, das Katharina mit ihren Freundinne­n vor der Absperrung übt: „Weus’d a Herz hast wia a Bergwerk“. Katharina nennt als Grund für ihre Lied-Wahl: „Die stehen bestimmt auf so was mit Dialekt.“Aber statt einer Einladung nach Köln für die nächsten Runde, bekommt sie nur den Ratschlag, es später nochmal zu versuchen.

Schließlic­h hat auch Sarah Hiltebrand aus Meßkirch ihren Auftritt hinter sich. Geklappt hat es nicht. „Aber ich soll nächstes Jahr wiederkomm­en“, erzählt sie ihren Eltern. Das hat die Jury der 20-jährigen Vanessa Ehlert ebenfalls geraten. „Mit Singen weitermach­en will ich trotzdem“, sagt sie und hält zuversicht­lich ihren Daumen hoch.

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Vanessa Ehlert aus Tuttlingen ist zwar nicht in der nächsten Runde, will mit der Musik aber trotzdem weitermach­en.

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