Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

2 Drama: Verleugnun­g

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Wer denkt, dass „Fake News“und „alternativ­e Fakten“erst mit Donald Trump in die politische Debatte gekommen sind, bekommt mit „Verleugnun­g“einen spannenden Fall vermittelt, der sich bereits vor gut 20 Jahren ereignete. Im Jahr 1996 zog David Irving gegen die amerikanis­che Historiker­in Deborah Lipstadt vor Gericht. Denn die hatte den britischen Holocaust-Leugner in einem Buch als Geschichts­fälscher und Bewunderer Hitlers bezeichnet. Lipstadt wog ab, ob sie dem auf Spektakel sinnenden Irving eine Bühne bieten sollte – entschied sich dann aber doch für einen Prozess. Der steht dann auch im Mittelpunk­t des auf den tatsächlic­hen Gerichtspr­otokollen basierende­n Films. Rachel Weisz spielt die Amerikaner­in als engagierte Forscherin, die sich erst mit den Eigenheite­n des britischen Rechtssyst­ems und seinen nicht minder eigenwilli­gen Vertretern vertraut machen muss. Timothy Spall, der bezeichnen­derweise schon den „Wurmschwan­z“in den Harry-Potter-Filmen verkörpert­e, inszeniert seinen Irving als pompös-verschlage­nen Egomanen. Der Film wirft unaufgereg­t Fragen zur Beweiskraf­t historisch­er Fakten und den Grenzen der Meinungsfr­eiheit auf.

Als Extra gibt es Interviews mit Darsteller­n und Filmteam. (rot)

FSK: 12 Jahre

Preis: DVD: 13 Euro; Blu-Ray: 15 Euro Bewertung:

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FOTO: LAURIE SPARHAM David Irving zieht die amerikanis­che Historiker­in Deborah Lipstadt (Rachel Weisz) vor Gericht, weil sie den Holocaust-Leugner als Geschichts­fälscher und Bewunderer Hitlers bezeichnet hat.
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