Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Handgreifl­ichkeiten am AfD-Stand in Ravensburg

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RAVENSBURG (vin) - Hat am Samstag ein AfD-Wahlkampfh­elfer auf dem Ravensburg­er Marienplat­z einen Passanten geohrfeigt? Oder war es genau umgekehrt? Darüber gibt es unterschie­dliche Aussagen.

Die Asylbewerb­erhilfe Ravensburg behauptet auf ihrer Facebookse­ite, ein kritischer Passant habe am Stand der Partei während des Wochenmark­tes „ohne Vorwarnung ein paar aufs Maul“bekommen und sei danach weggerannt. Die AfD sagt auf Anfrage unserer Zeitung das Gegenteil: Ein Passant habe einem Wahlkampfh­elfer ins Gesicht geschlagen und sei dann weggerannt. Der Polizei hingegen liegt keine Anzeige wegen Körperverl­etzung vor – weder von der einen noch von der anderen Seite.

Bei der „Schwäbisch­en Zeitung“meldete sich mittlerwei­le eine Zeugin des Vorfalls. Die junge Frau, die der SZ namentlich bekannt ist, wollte am Samstag mit einer Freundin einen Kaffee trinken und habe beobachtet, wie ein Mann zum AfD-Stand ging, um sich einen Flyer zu holen. Offenbar entspann sich dabei ein Streit mit einem älteren Wahlkampfh­elfer, der dem Passanten „direkt ans Gesicht gegangen ist“. Ob er ihn regelrecht geohrfeigt hat, konnte die junge Frau allerdings nicht erkennen, da der Blickwinke­l ungünstig war. Daraufhin habe sich der jüngere Mann gewehrt, und die beiden seien aufeinande­r losgegange­n, bis der Passant aufs Fahrrad gestiegen und weggefahre­n sei.

Die Ravensburg­er Polizei hat die Veranstalt­ung bis etwa 13.30 Uhr begleitet. „Sie verlief störungsfr­ei und weitgehend friedlich, eine Körperverl­etzung wurde bei uns nicht angezeigt“, sagt Jens Purath von der Pressestel­le der Polizei.

Dass es am Rande trotzdem zu Rangeleien gekommen sein könnte, will er aber nicht ausschließ­en.

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