Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Weingarten schießt Kehlen vom Platz
Gegen schwache Gäste gewinnt der SVW in der Fußball-Landesliga mit 5:1
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WEINGARTEN - Ein stark ersatzgeschwächter SV Weingarten hat den SV Kehlen mit 5:1 vom Platz gefegt. Während die Weingartener um Dreifach-Torschütze Dominik Damjanovic konsequent ihre Tore machten, war die Leistung der Kehlener indiskutabel.
Nach dem Schlusspfiff rief SVWTrainer Rainer Schmid seine Jungs auf dem Rasen zusammen – auch die, die auf der Tribüne gesessen waren. Dann standen fast mehr Spieler in Straßenkleidung als in Trikots um den Coach herum. Zwölf Spieler fehlten Schmid. So machten denn die auf sich aufmerksam, die sonst nicht so im Rampenlicht stehen. Manuel Romer zum Beispiel, der kurz vor der Pause zweimal die halbe Kehlener Defensive ausspielte und beim zweiten Versuch zum 2:0 traf. Oder Felix Margreiter, der in der 70. Minute seinem um einen Kopf größeren Gegenspieler im Zweikampf den Ball abluchste und mit dem 4:0 die endgültige Entscheidung erzielte.
Bester Mann auf dem Platz war allerdings Weingartens Nummer zehn: Erst erzielte Dominik Damjanovic mit einem 20-Meter-Schuss das 1:0. Dann düpierte er in der Nachspielzeit von Halbzeit eins Kehlens Torhüter Maximilian Divy mit einem Freistoß ins Torwarteck. Und schließlich schloss er einen Konter zum 5:0 ab. „Gerade in Halbzeit eins haben wir ihn nicht stoppen können“, ärgerte sich Kehlens Trainer Michael Steinmaßl. Sein Team präsentierte sich erschreckend schwach. Die Mannschaft bekam nie richtig Zugriff auf die Partie und war vorne weitgehend harmlos, obwohl Johannes Beier wieder dabei war. Erst die Einwechslung von Routinier Alexander Bernhard brachte nach der Pause Belebung. Bis zum 4:0 waren die Weingartener zwar 20 Minuten lang um den eigenen Strafraum eingeschnürt – die von Raphael Schmid organisierte Dreierkette stand aber weitgehend sicher. Und wenn dann wirklich ein Kehlener durchbrach, war bei SVW-Keeper Marcel Maier Endstation.
Ehrentreffer ist kein Trost
Kehlens kreativer Kopf David Bernhard mühte sich zwar, wurde aber immer wieder eng bearbeitet. Immerhin markierte er mit einem abgefälschten Freistoß den Ehrentreffer – kein echtes Trostpflaster für die Kehlener, die zum dritten Mal hintereinander an der alten Wirkungsstätte ihres Trainers eine Klatsche bezogen. „Ich habe an die Ehre und an den Charakter der Jungs appelliert“, meinte Schmid auf die Frage, wie er sein Team auf Erfolg geeicht hat. „Wie gegen Weiler hatten wir auch diesmal einen klaren Plan – bloß hat die Mannschaft diesmal die Tugenden gezeigt, die nötig sind, so einen Plan auch umzusetzen.“
„Wir haben schon in der ersten Halbzeit in den Zweikämpfen kein Bein auf den Boden bekommen“, schüttelte Steinmaßl den Kopf. Apropos Kopf: Der Trainer muss jetzt mit seinem Team 1:10 Gegentore in zwei Spielen aus den Köpfen bekommen. Schritt eins nach Schlusspfiff: „Wir trinken jetzt zusammen eins – und am nächsten Tag ist schon wieder Training.“
SV Weingarten – SV Kehlen 5:1 (3:0)
– Tore: 1:0 Damjanovic (19.), 2:0 Romer (42.), 3:0 Damjanovic (45.+1), 4:0 Margreiter (70.), 5:0 Damjanovic (74.), 5:1 Bernhard (80.) – SR: Lehmann (Seitingen-Oberflacht) – Z: 150 – SVW: Maier – Koc, Schmid, Böning – Romer (57. Celik), Damjanovic, Eicher, Agbere, Kautt (57. M. Szeibel) – Bleile, F. Margreiter.