Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Waldseer tauscht Rostlaube gegen Traumauto
Philipp Zitterbart bei Fernsehsendung dabei – Auto springt zuerst nicht an
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BAD WALDSEE - Um sich seinen Traum vom Food-Truck zu erfüllen, hat sich der Bad Waldseer Philipp Zitterbart bei der Vox-Fernsehsendung „Biete Rostlaube, suche Traumauto“angemeldet. Und Moderatorin Panagiota Petridou ist tatsächlich fündig geworden.
Am Sonntagabend war der 28Jährige und sein damaliges Auto, ein Audi A3, im Fernsehen zu sehen. Schweren Herzens überreichte er seinen „treuen Begleiter“in Petridous Hände und bat um einen Transporter, den er eben zu einem Food-Truck umfunktionieren wollte. Knapp ein Jahr verging. „Ich hatte also ein Jahr kein Auto, das war schon nervig“, erinnert sich Zitterbart an die Zeit der Entbehrung. Umso größer war die Freude, als er einem gebrauchten Nissan-Transporter gegenüberstand und plötzlich sein Eigen nennen durfte. „Ich habe mich sehr gefreut, vor allem weil der Transporter viel Platz bietet.“
Einfach rausgeschnitten
Was im Fernsehen nicht zu sehen war: Im ersten Moment sprang der Transporter nicht an, verrät der gebürtige Bad Waldseer und lacht: „Da waren alle verdutzt.“Also nahm das Fernsehteam das Auto nochmals mit, ließ den Mangel reparieren und übergab ihm den Transporter eine Woche später. „Da hatte sich wohl ein Kabel gelöst“, nennt Zitterbart den Grund für die Reparatur. Seit März ist der gelernte Koch also Transporter-Besitzer und „das Auto läuft noch“, bilanziert er zufrieden.
Seine ursprüngliche Idee war es, den Transporter zu einer fahrenden Gastronomie umzubauen und aus dem großen Auto heraus eine ugandische Landesspezialität „namens“Rolex zu verkaufen. Dabei handelt es sich um gerollte Eier im Teigfladen. Die Einnahmen sollten zum Teil auch dem Sozialprojekt „Viva con Agua de St. Pauli“zugehen. Die FoodTruck-Idee verfolgt Zitterbart aktuell aber nicht mehr. Zwischenzeitlich hat er bei einem Restaurant in Hamburg angeheuert und längst neue Pläne für den Transporter.
Eine neue Vision
„Es hat sich alles geändert“, erklärt Zitterbart. Im Winter, wenn das Restaurant geschlossen hat, will er gemeinsam mit seinem Mitbewohner, einem Künstler, in den Süden fahren. Den Transporter möchte er bis dahin zum Reisemobil umgebaut haben. „Ich möchte Kunst und Essen verbinden und in möglichst viele Länder reisen und neue Rezepte und Gerichte entdecken“, benennt er seine neue Vision. Während er von seiner Idee spricht, ist ihm die Leidenschaft, die er damit verbindet, deutlich anzuhören. Wehmut ob der versiegenden Food-TruckIdee ist nur kurz ein Thema: „Es war eine Idee, ein Traum. Aber jetzt entwickelt sich etwas Neues. Und ich bin ja noch jung.“
Die Zeit vor der Fernsehkamera stellte für Zitterbart nur eine kurze Zwischenepisode dar. Eine Stippvisite in seiner Heimatstadt Bad Waldsee plant er im Winter.
„Es war eine Idee, ein Traum. Aber jetzt entwickelt sich etwas Neues.“Philipp Zitterbart