Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Mörth erwartet Reaktion gegen Backnang
D● ie Butter vom Brot nehmen ließ sich der FV Ravensburg am Samstag in der FußballOberliga. Trotz eines zähen Auftritts führte die Mannschaft von Wolfram Eitel zur Halbzeit mit 2:0 durch Tore von Jona Boneberger und Burhan
Soyudogru gegen den SV Spielberg.
In der zweiten Halbzeit münzten die Gäste ihren Einsatz in Tore um und rangen den FV noch mit 3:2 nieder. Damit verpasste Ravensburg die große Chance, mit dem vierten Sieg in Folge ganz vorne in der Tabelle dranzubleiben. „Das war sehr enttäuschend“, sagte Peter Mörth, der Sportliche Leiter des FVR, am Montag. „Mit wenig Aufwand den maximalen Ertrag holen, das geht halt nicht“, sagte Mörth zum Auftritt der Ravensburger. „Den Jungs fehlt noch das Gefühl, es richtig auszunutzen, wenn ein Gegner schwächelt.“In der Oberliga könne man kein Team an der Platzierung in der Tabelle messen, Spielberg kam am Samstag als Vorletzter nach Ravensburg. „Wir sind keine Mannschaft, die jeden Gegner auseinandernimmt. Wir müssen extrem viel arbeiten, um zum Erfolg zu kommen.“Sobald man zurückschraube, reiche es nicht mehr, wie am Samstag gesehen.
Dennoch will Mörth die Kirche jetzt im Dorf lassen und nicht die Nerven verlieren. „Wir haben bisher durchweg gute Leistungen gezeigt und haben jetzt eben ein Spiel verloren“, sagt er. Man habe schon am nächsten Wochenende die Chance, die Scharte auszuwetzen. Dann spielt der FV beim Tabellenachten TSG Backnang. Mörth rechnet damit, dass FVCoach Eitel Konsequenzen zieht und „Spielern, die hinten dran stehen, eine Chance gibt“. Die könnten dann beweisen, dass ihre Ansprüche gerechtfertigt sind. Anschließend kommt die U 23 des SV Sandhausen nach Ravensburg, dann geht es nach
Neckarsulm. Erst am vorletzten Hinrundenspieltag am 18. November misst sich Ravensburg mit dem Ligaprimus FC Nöttingen, der momentan ohne Punktverlust an der Spitze steht. „Die spielen nicht überragend, aber sie gewinnen ihre Spiele“, sagt Mörth über den FCN. „Das ist der Unterschied zu uns, die sind konstanter und können sich auf den Punkt fokussieren, da müssen wir noch viel lernen.“
Durchweg zufrieden ist Mörth mit den verpflichteten Neuzugängen.
Burak Coban machte bis jetzt alle Spiele, der Deutsch-Türke habe noch Luft nach oben, die Erwartungen an den 22-jährigen Rechtsaußen seien freilich die höchsten im Vergleich zu allen Neuen. „Er hat gerade ein Loch, aber wir werden noch viel Freude mit ihm haben.“Bartosz Broniszewski spüre die große Konkurrenz im zentralen Mittelfeld, mit Sebastian Reiner habe man gerade den überragenden Mann des Teams auf dieser Position. Um den zweiten Platz streiten sich einige Spieler.
Burhan Soyudogru sei schwer auszurechnen und immer gut für eine überraschende Aktion, wie zu sehen war bei seinem Tor am Samstag. Auch Max Chrobok habe sein Potenzial schon gezeigt, mit 19 Jahren habe er noch eine gute Entwicklung vor sich. Felix Hörger hat sich einen Stammplatz erkämpft: „Der passt perfekt zu uns und macht seine Sache gut.“
Keine gute Figur macht derzeit die zweite Mannschaft des FV Ravensburg von Reiner Steck in der Landesliga. Fünf von sechs Ligaspielen gingen verloren, mit nur drei Pünktchen liegt man auf dem vorletzten Platz. Auch diesbezüglich gilt für Mörth: „Wir behalten die Ruhe, das ist eine junge Mannschaft“, sagt der Sportliche Leiter, „Trainer und Mannschaft kommen da gemeinsam wieder raus.“Es werde zwar von Woche zu Woche schwieriger, auch die kommenden Gegner mit dem SV
Oberzell und dem TSV Berg sind keine Leichtgewichte. „Da muss man nicht unbedingt gewinnen, aber vielleicht gibt es die Chance, mal einen dreckigen Sieg zu landen.“