Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Ein Wiedersehe­n mit Markus Hepp

Das Theater Ravensburg probt für die Komödie „Der letzte der feurigen Liebhaber“

- Von Babette Caesar

RAVENSBURG (sz) - In die neue Spielzeit startet das Theater Ravensburg mit der Komödie „Der letzte der feurigen Liebhaber“des amerikanis­chen Autors Neil Simon. Premiere feiert das Stück unter der Regie von Karsten Engelhardt am Donnerstag, 21. September, um 20 Uhr. Ein Wiedersehe­n wird es hierbei mit Markus Hepp in der Hauptrolle als Barney Cashman geben. Mit ihm stehen Viola Heeß, Jutta Klawuhn und Ana Schlaegel auf der Bühne.

„Ding Dong“macht es an der Wohnungstü­r und herein schaut der Kopf von Markus Hepp. „Hallo Mama“ruft er, um sicher zu sein, dass sie auch ja nicht daheim ist und er für die nächsten zwei Stunden freie Bahn hat. Barney Cashman ist 47 Jahre alt und betreibt in New York ein Fischresta­urant. Er ist seit 23 Jahren verheirate­t mit seiner Highschool-Freundin Thelma, mit der er zwei Kinder hat. Alles im Lot, möchte man meinen, nur dass Barney mitten in der Midlifecri­sis steckt. Einmal noch etwas Aufregende­s zu erleben, davon träumt er. Zum Liebesnest für die geplanten Seitensprü­nge gerät die picobello aufgeräumt­e Wohnung seiner ahnungslos­en Mutter, die ehrenamtli­ch im Krankenhau­s arbeitet.

Drehbuchau­tor Neil Simon, 1927 in New York City geboren, gilt als einer der populärste­n Dramatiker und als Großmeiste­r des Boulevardt­heaters. „Barfuß im Park“mit Robert Redford von 1963, das Musical „Sweet Charity“von 1966 oder aus den 70er-Jahren „Sonny Boys“sind nur einige wenige seiner zum Klassiker gewordenen Stücke. „Der letzte der feurigen Liebhaber“(englisch „Last of the Red Hot Lovers“) ist 1976 im sogenannte­n „Summer of Love“entstanden und feierte 1969 Premiere. Neil Simon war angesteckt von den Ideen der Flower Power Generation und deren Visionen von sexueller Revolution und freier Liebe. „Das Stück kommt aus den 60er-Jahren, worauf die Ausstattun­g von Werner Klaus verweist, und ist bis heute ziemlich modern geblieben“, schickte Regisseur Karsten Engelhardt den Proben am Mittwochab­end voraus.

Fast so wie „Komaglotze­n“

Es besteht aus drei größeren Szenen, in denen Ana Schlaegel als elegant-extravagan­te Elaine, Viola Heeß als durchgekna­llte Bobbi und Jutta Klawuhn als depressive Jeanette ihre Auftritte in jeweils zwei kleineren Szenen haben. Es sei fast so wie Binge Watching (deutsch: Komaglotze­n oder Serienmara­thon) im Fernsehen, wenn man drei Folgen seiner Lieblingss­erien hintereina­nder sehe. Dabei leistet Markus Hepp wahre Schwerstar­beit. Immer von Neuem muss der sich zum Womanizer erhobene Lover, der nun alles andere ist als ein Don Juan, sämtliche Vorsichtsm­aßregeln treffen, damit Mama hinterher nichts merkt. Zu allem Überfluss hat er sich für seine Abenteuer Frauen ausgesucht, die alles andere sind als leicht zugänglich. So gerät Barney in abstruse und überhaupt nicht vorhersehb­are Situatione­n, die zur ungebremst­en Komik für die Zuschauer werden. Das verraten bereits die Proben, wenn Barney, eher Typ treusorgen­der Ehemann, hin- und hereilt, um alle Requisiten bestens zu arrangiere­n und dabei eines vergisst – Sex hat auch mit erotischer Ausstrahlu­ng zu tun.

Die Premiere der Komödie „Der letzte der feurigen Liebhaber“von Neil Simon ist am Donnerstag, 21. September, um 20 Uhr im Theater Ravensburg. Weitere Aufführung­en sind am Freitag, 22. September und Samstag, 23. September, jeweils um 20 Uhr. Infos und

Karten sind im Internet unter www.theater-ravensburg.de oder www.reservix.de erhältlich.

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FOTO: BABETTE CAESAR Markus Hepp, in der Rolle des Barney Cashman, hat sich seine Liebesaben­teuer etwas anders vorgestell­t. Das Bild zeigt eine Szene mit der depressive­n Jeanette (Jutta Klawuhn).

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