Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Mann schießt in Bregenz um sich
Zuvor soll der 29-Jährige mit seiner Softgun auch auf Busfahrgäste geschossen habe
BREGENZ (dik) - Nach stundenlanger Fahndung hat die Vorarlberger Polizei am Montagabend in Bregenz einen Mann gefasst, der mittags an einer Bushaltestelle geschossen und später in einer Bank um sich geschossen haben soll. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen Wohnsitzlosen handeln, der unter psychischen Problemen leidet. Details will die Polizei erst am heutigen Dienstag mitteilen.
Der Mann trat erstmals gegen 13.30 Uhr bei Lauterach auf. Der Mann soll an einer Bushaltestelle eine Frau mit einer Waffe bedroht haben. Als kurz darauf ein Bus hielt und eine Frau aussteigen wollte, hielt er ihr nach Polizeiangaben eine Waffe an den Kopf. Die Polizei ging am Nachmittag davon aus, dass es sich um eine Softgun gehandelt hat. Der Mann schoss auf den Kopf der Frau und verletzte sie, weil sie von den Kunststoffkugeln der Waffe getroffen wurde. Die Frau erlitt eine Platzwunde. Anschließend hat der Mann auch die Busfahrerin bedroht. Danach sei er geflüchtet.
Passanten riefen sofort die Polizei, die eine Großfahndung einleitete. Die Spezialeinheit Cobra war ebenfalls im Einsatz. Auch am Lindauer Hauptbahnhof waren anschließend Polizeibeamte, die sehr aufmerksam die aus Österreich kommenden Züge beobachteten.
Eine Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden, hieß es von der Polizei. Allerdings gab es zwei Stunden später erneut einen Notruf. Zunächst hieß es, jemand habe einen Raubüberfall auf eine Bankfiliale in Bregenz-Vorkloster verübt. Im Laufe des Nachmittags stellte sich heraus, dass der bewaffnete Täter kein Geld verlangt hatte, sondern mit seiner Luftdruckpistole wahllos im Foyer um sich schoss. Dabei wurde laut Polizei ein Mensch verletzt.
Schnell war die Polizei davon überzeugt, dass es sich in beiden Fällen um den gleichen Täter handelte. Schließlich gab sie eine konkrete Fahndung nach einem 29-jährigen Mann heraus, der keinen festen Wohnsitz haben und unter psychischen Problemen leiden soll. Dazu gab es auch ein Fahndungsfoto.
Gegen 18 Uhr kam die Entwarnung: Die Polizei habe den Gesuchten gefasst, und sie beendete dann die Fahndung. Weiter wollte sich die Polizei am Montagabend nicht äußern. Für Dienstag hat die Polizei eine Pressekonferenz angekündigt.