Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
VfB entzaubert den TSV Berg
Fußball-Landesliga: Ofentausek-Team verliert 1:5 in Friedrichshafen
● FRIEDRICHSHAFEN - Die dritte Niederlage im achten Saisonspiel hat Fußball-Landesligist TSV Berg am Freitagabend bezogen. Die Mannschaft von TSV-Coach Oliver Ofentausek unterlag beim VfB Friedrichshafen mit 1:5 (1:3). Berg dominierte vor allem vor der Pause über weite Strecken, doch verwerteten die Häfler ihre wenigen Torchancen eiskalt.
Das Erfolgsrezept von Christian Wucherer gegen die als Top-Favoriten der Liga gehandelten Gäste ging voll auf: Gegen den mit einer Dreierkette in der Verteidigung agierenden TSV setzte der VfB-Coach auf schnelles Spiel über außen. „Wir haben den Weg über die Flügel genutzt“, sagte er sichtlich zufrieden nach der Partie. Ganz anders sein Trainerkollege: „Wir haben 20 Minuten das Spiel im Griff und brechen dann ein“, analysierte Ofentausek das 1:5. In der Tat: Schon der 1:3-Halbzeitstand stellte aus TSV-Sicht den Spielverlauf einigermaßen auf den Kopf. Denn das Gästeteam übernahm vom Anpfiff an das Zepter, begann bereits am gegnerischen Strafraum zu pressen, standen weit aufgerückt, kombinierten sicher, machten viel Druck nach vorne und ließen keinerlei Spielaufbau der Friedrichshafener Mannschaft zu. Oftmals wussten sich die VfB-Spieler nicht anders als mit simplen Befreiungsschlägen aus brenzligen Situationen heraus zu helfen.
TSV-Führung durch Deutelmoser
Folgerichtig ging der TSV Berg nach elf Minuten durch einen sehenswerten Treffer in Führung, dem allerdings ein kapitaler Abwehrfehler von Denis Nikic voranging: Der Linksverteidiger vertendelte den Ball an Andreas Kalteis. Dieser fackelte nicht lange und flankte blitzschnell in den Lauf von Nikolaus Deutelmoser. Der schoss per Direktabnahme zum 1:0 ein, die zahlreich mitgereisten TSV-Fans jubelten unüberhörbar. Die Gäste machten weiterhin Druck und hatten Chancen, doch wenige Minuten später war der VfB zurück im Spiel: Nach einer zu kurzen Abwehr von TSV-Kapitän Christian Hepp am Strafraumeck schnappte sich Stefan Abadzic den Ball und hielt drauf. Was zunächst als Flankenball aussah, entpuppte sich als Lupfer über Bergs Torhüter Tobias Ullrich, der einen Tick zu weit vor seinem Kasten stand und das 1:1 nicht mehr verhindern konnte (17.).
Der VfB spielte in der Folge weiterhin unbekümmert auf – und legte nach: Hatten die Häfler wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung von Sascha Hohmann, der allein auf Ullrich zuraste, zunächst noch Pech, hatte der VfB-Stürmer keine 60 Sekunden später Grund zum Jubeln: Zwar scheiterte er im ersten Versuch nach einer Maßflanke von Nico Di Leo per Kopf an Ullrich. Doch als Hohmann der Ball erneut vor die Füße sprang, netzte er zum 2:1 ein (23.).
Großes Glück für die Gastgeber dann in der 35. Minute, als David Brielmayer auf Deutelmoser flankte. Der brachte es jedoch nicht fertig, aus drei Metern den Ball einzulochen – VfB-Keeper Philipp Meier reagierte per Fußreflex vortrefflich und verhinderte so den Ausgleich. Praktisch mit dem Pausenpfiff erhöhte Friedrichshafen auf 3:1, als Hohmann im TSV-Strafraum auf Eugen Strom ablegte und dieser Tobias Ullrich keine Chance ließ (44.).
Nach dem Seitenwechsel machten die Häfler die Räume noch enger, Sascha Hohmann setzte einen Lattenknaller (49.) ab. Berg war zwar bemüht, den Anschlusstreffer zu markieren, ließ jedoch das druckvolle Spiel vor der Pause etwas vermissen. Pech für TSV-Spieler Benjamin Mayer, als dieser eine Viertelstunde vor Spielschluss den Ball an den Außenpfosten zirkelte. Besser machte es der VfB: Erneut Strom, der sich in einen Querpass von Hohmann warf (84.), sowie der VfB-Stürmer höchstpersönlich, der mit einer glänzenden Einzelleistung drei Gegenspieler alt aussehen ließ, machten den Deckel zum 5:1-Heimerfolg drauf.
VfB Friedrichshafen - TSV Berg 5:1 (3:1)
- Tore: 0:1 Nikolaus Deutelmoser (11.), 1:1 Stefan Abadzic (15.), 2:1 Sascha Hohmann (23.), 3:1/4:1 Eugen Strom (44./84.), 5:1 Hohmann (89.) - Schiedsrichter: Alexander Nipp - Zuschauer: 250. -TSV: Ullrich Hepp, D. Constantinescu, Wenzel (83. Genctürk) - Bauer (60. Schuler), Frick, Brielmayer (83. Schnitzer), Kittel, Mayer - Deutelmoser, Kalteis (83. Held).